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Nordendorf: Ellgau und Nordendorf bauen auf die Sonnenenergie

Nordendorf

Ellgau und Nordendorf bauen auf die Sonnenenergie

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    Die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf setzen bei öffentlichen Gebäuden verstärkt auf Sonnenenergie.
    Die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf setzen bei öffentlichen Gebäuden verstärkt auf Sonnenenergie. Foto: Marijan Murat, dpa/dpa-tmn

    Die Orte im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Nordendorf setzen immer mehr auf erneuerbare Energien. Noch während der Um- und Ausbaumaßnahmen im Kindergarten Pusteblume in Ellgau war geplant, eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu setzen. Nach etlichen Monaten des Wartens wurde das Dach des Kindergartenanbaus mit Photovoltaikpaneelen bestückt. Die Module sind fertig montiert. Bis die Paneele angeschlossen werden, heißt es in Ellgau abwarten. 

    Christine Gumpp, die Bürgermeisterin der Gemeinde, hofft darauf, dass die Paneele dann angeschlossen werden, wenn die Arbeiten im Nachbarort Nordendorf abgeschlossen sind, denn die Nachbargemeinden haben sich bei der Beauftragung zusammengetan. Einen Speicher lässt die Gemeinde Ellgau nicht installieren. Mit der Energie vom Dach soll das Kinderhaus „Pusteblume“ versorgt werden. Weitere Dächer kommunaler Liegenschaften mit Photovoltaikanlagen auszustatten, ist in Ellgau zwar angedacht, müsse aber noch näher geprüft werden, erklärt Christine Gumpp mit Blick in die Zukunft.

    PV-Anlage auf Dach der Nordendorfer Schule

    Aus der Gemeinde Nordendorf vermeldet Bürgermeister Tobias Kunz, dass die Dächer der Schule, des Bauhofes und des Feuerwehrhauses bereits mit Photovoltaikanlagen bestückt wurden und ergänzt: „Die Anschlüsse und Speicher sind gerade in Arbeit.“ Der Plan ist, künftig sowohl Schule, Bauhof und Feuerwehrhaus mit Eigenstrom zu versorgen als auch das Bürgerhaus und die Kindertagesstätte. Dafür bekommt jedes Haus einen Stromspeicher. Warum Kunz diese Investition so wichtig ist, erklärt der Rathauschef mit Blick auf die Verbrauchswerte der kommunalen Liegenschaften sowie aufgrund der erhofften Autarkiegrade. Dieser Autarkiegrad zeigt an, wie viel Energiebedarf ein Haushalt unabhängig von der Stromversorgung durch das öffentliche Netz produziert. 

    Auf dem Dach des Erweiterungsbaus des Kinderhauses Pusteblume in Ellgau warten die neu installierten Photovoltaik-Paneele nun noch darauf, auch elektrisch angeschlossen zu werden.
    Auf dem Dach des Erweiterungsbaus des Kinderhauses Pusteblume in Ellgau warten die neu installierten Photovoltaik-Paneele nun noch darauf, auch elektrisch angeschlossen zu werden. Foto: Christine Gumpp

    In Zahlen bedeutet das für Nordendorf: Der Bauhof braucht inklusive der Vakuum-Abwasserpumpen jährlich 80.000 Kilowattstunden und kann nach Inbetriebnahme der Photovoltaikanlagen einen Autarkiegrad von 42 Prozent erreichen. Im Feuerwehrhaus, wo der Verbrauch bei 8.500 Kilowattstunden liegt, wird ein Autarkiegrad von 59 Prozent erreicht. Im Bürgerhaus und in der Kindertagesstätte könnte bei einem jährlichen Verbrauch von 43.000 Kilowattstunden ein Autarkiegrad von rund 57 Prozent erreicht werden. In der Schule werden jährlich 52.000 Kilowattstunden verbraucht, hier liegt der mögliche Autarkiegrad bei knapp 60 Prozent. Summa summarum spricht Kunz von einem Investitionsvolumen inklusive Tiefbauarbeiten und Planungskosten in Höhe von 300.000 Euro. Das Einsparpotenzial wird auf 50.000 Euro pro Jahr beziffert. 

    Pläne für die Westendorfer Schule wurden verschoben

    Die Gemeinde Westendorf folgt aktuell den Empfehlungen, die im Bericht des EnergieCoachings der eza!, einem Energie- und Umweltzentrum im Allgäu, ausgesprochen wurden. Darin wurde prognostiziert, dass auf den Dächern von Bauhof und Feuerwehrhaus Photovoltaikanlagen wirtschaftlich wären, erklärt Bürgermeister Steffen Richter auf Nachfrage. Nun werden Solarstromanlagen mit einer Nennleistung von 24 Kilowatt-Peak auf diesen Dachflächen installiert, wobei der so produzierte Strom sowohl den Eigenverbrauch decken soll als auch ins Netz eingespeist werden kann. 75.000 Euro investiert die Gemeinde, wobei von einer Amortisation binnen elf bis 18 Jahren die Rede ist. Auf dem Dach der Grundschule in Westendorf musste die Ausstattung mit einer Photovoltaikanlage aufgeschoben werden, da erst eine Dachsanierung umgesetzt werden müsse. Beim Rathaus sei vor allem die ungewisse Zukunft des Gebäudes bzw. dessen Nutzung ein Grund dafür, dass noch keine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert wurde. 

    In der Gemeinde Ehingen wird bereits seit Juni 2011 Strom auf dem Dach des Kinderhauses produziert. Die Einspeiseanlage mit 30 Kilowatt-Peak wurde dort am 30. Juni 2011 in Betrieb genommen, erklärt Bürgermeister Franz Schlögel auf Nachfrage. Im Juli wurde eine weitere Anlage auf dem Dach des Gemeindezentrums mit 29 Kilowatt-Peak und 9,6 Kilowatt Speicher als Eigenverbrauchsanlage in Betrieb genommen. 

    In Kühlenthal gibt es bisher keine PV-Anlage, aber Pläne

    Iris Harms, die Bürgermeisterin von Kühlenthal, kann in ihrer Gemeinde noch keinen Strom aus Photovoltaikanlagen nutzen und gibt zu: „Leider stehen wir PV-technisch sehr schlecht da.“ Auf keinem kommunalen Gebäude sei eine PV-Anlage verbaut. Der Erweiterungsbau im Kindergarten soll jedoch mit einer Photovoltaik-Anlage ausgerüstet werden, verrät die Rathauschefin von Kühlenthal. Auch in der Gemeinde Allmannshofen gibt es noch keine Photovoltaikanlagen, die auf Dächern von kommunalen Liegenschaften installiert sind und Strom produzieren. „Für das Bürgerhaus benötigen wir ein energetisches Gesamtkonzept“, erklärt Rathauschef Markus Stettberger auf Rückfrage und ergänzt, dass im Zuge dessen vermutlich eine neue Heizungsanlage installiert werden müsste, wobei auf dem Bürgerhaus und der Kirchberghalle Photovoltaikanlagen denkbar sind. 

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