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Nach dem Hochwasser geben Nordendorf, Allmannhofen und Kühlenthal die Bautrockner an den ASB zurück

Nordendorf

Nach dem Hochwasser: Rückgabe der Trockner und Spendenverteilung

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    130 Bautrockner, die in Nordendorf, Kühlenthal und Allmannshofen im Einsatz waren, werden nun zurückgegeben. Vor Ort waren Vertreter des ASB, der Feuerwehr und der Gemeinde (von links): Jens Tietböhl, Markus Reitenauer, Manuela Brandelik, Alois Heckl, Tobias Kunz und Marcel Wilhelm.
    130 Bautrockner, die in Nordendorf, Kühlenthal und Allmannshofen im Einsatz waren, werden nun zurückgegeben. Vor Ort waren Vertreter des ASB, der Feuerwehr und der Gemeinde (von links): Jens Tietböhl, Markus Reitenauer, Manuela Brandelik, Alois Heckl, Tobias Kunz und Marcel Wilhelm. Foto: Steffi Brand

    Es waren die ersten greifbaren Hilfsmittel für die Opfer der Hochwasserkatastrophe in Nordendorf, Allmannshofen und Kühlenthal und nun haben sie ihren Dienst getan. Die Rede ist von 130 Bautrocknern, die der Arbeiter Samariter Bund (ASB) aus Spendenmitteln der „Aktion Deutschland hilft“ gekauft hat und direkt den Geschädigten zur Verfügung gestellt haben. Nach drei Monaten wurden nun die Bautrockner wieder eingesammelt.

    Marcel Wilhelm, der stellvertretende ASB-Geschäftsführer, Jens Tietböhl, der ASB-Fachbereichsleiter für Sozialraum und Quartiersprojekte, und Nordendorfs Bürgermeister Tobias Kunz waren vor Ort, als die Bautrockner bei der Nordendorfer Feuerwehr zurückgegeben wurden. Mit den Geräten, die auf Wagen gehievt und Karton um Karton aufgestapelt wurden, brachten diejenigen, die sich die Geräte geliehen haben, auch ihren Dank mit zum Nordendorfer Feuerwehrhaus – und die eine oder andere Geschichte aus den vergangenen Monaten seit der Hochwasserkatastrophe.

    So ging der ASB nach der Hochwasserkatastrophe an der Schmutter vor

    Als der ASB – mit Blick auf die Katastrophenlage Anfang Juni – überlegt hat, welche Hilfen benötigt werden und rasch ankommen können, waren zunächst Bautrockner im Gespräch, die der ASB sich hätte ausleihen können. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es unwirtschaftlich wäre, pro Tag 20 oder gar 30 Euro für einen Bautrockner als Leihgabe zu zahlen, erinnert sich Marcel Wilhelm zurück an die ursprüngliche Idee und die Abwägungen, die getroffen wurden, während das ganze Ausmaß der Katastrophe in den Schmuttergemeinden deutlich wurde. Als wirtschaftlicher stellte sich dann die Entscheidung heraus, 600.000 Euro in den Kauf von Industrie-Bautrocknern zu investieren. Die Tatsache, dass die Geräte nahezu sofort nach dem Rückgang des Hochwassers verfügbar waren, war der entscheidende Faktor für das ASB-Hilfsangebot und sollte unterstreichen, was der ASB sich als Motto auf die Fahne geschrieben hat: „Wir helfen hier und jetzt.“

    130 der 650 angeschafften Industriegeräte konnten die Bürgerinnen und Bürger aus Nordendorf, Kühlenthal und Allmannshofen direkt nach dem Hochwasser kostenfrei leihen und nun – nach Rückgabe des Geräts – noch eine Energieförderung beim ASB beantragen. 150 Euro pro Monat, was bei einer Standzeit von drei Monaten 450 Euro pro Antragsteller bedeutet, können die Hochwasseropfer nun bekommen, um einen Teil der Stromkosten zu deckeln, die durch den Einsatz der Bautrockner angefallen sind. 250.000 Euro in Summe, die der ASB auf seine Art und Weise spendet.

    Weitere Bautrockner verlieh der ASB in andere Orte der Landkreise Augsburg, Dillingen und Günzburg. Drei Monate nach der Katastrophe wurden die Geräte nun eingesammelt, um zum Bundesverband des ASB nach Köln geschafft zu werden. Dort werden sie gereinigt, gewartet und eingelagert, um bei Bedarf schnell wieder funktionstüchtig und einsatzbereit zu sein.

    Nordendorf verteilt die Spenden für Hochwasseropfer

    Zug um Zug werden die Bautrockner zurückgebracht werden, die zugerufene Nummer wird in einer Liste notiert wird, damit nachvollziehbar ist, dass auch alle Leihgaben wieder zurückgegeben werden. Dann bereiten Markus Reitenauer, Manuela Brandelik und Alois Heckl von der Nordendorfer Feuerwehr die Geräte für den Rücktransport vor. Vor Ort verrät Nordendorfs Bürgermeister auch, dass er gemeinsam mit seinen Bürgermeisterkollegen zwischenzeitlich im Ort unterwegs war, um die Spenden zu verteilen, die auf dem Spendenkonto für die Hochwasseropfer eingegangen sind. 240.000 Euro konnte das Bürgermeistertrio verteilen. Zusammengekommen ist das Geld durch die großzügigen Spenden der VR Handels- und Gewerbebank (25.000 Euro) und der Stiftung Antenne Bayern hilft (30.000 Euro) sowie durch 640 Einzelspenden, die aus ganz Deutschland auf das Nordendorfer Spendenkonto eingezahlt wurden. „102 Auszahlungen sind es am Ende geworden“, berichtet Kunz und ergänzt, dass die Summe der Einzelauszahlungen zwischen 100 und 18.000 Euro liege.

    Im Vorfeld hatten die Nordendorfer Rathauschefs gemeinsam ein Verteilkonzept erarbeitet. Um berechnen zu können, wie viel jeder Antragsteller aus dem Spendentopf bekommen sollte, musste die persönliche Schadenssumme (abzüglich etwaiger anderer Zuschüsse, Spenden und Versicherungsleistungen) mit dem Gesamtschaden aller Antragsteller in Relation gesetzt werden. Verrechnet mit den Punkten, die den Schaden klassifizierten, errechnete sich so der „persönliche Betroffenenindex“, der wiederum mit der Summe aller Betroffenenindizes und mit der verfügbaren Spendensumme verrechnet wurde. So sollte eine möglichst faire Ausschüttung der Spenden geregelt werden.

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