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Auch in Nordendorfs Haushalt steigen die Kosten
![Die Erweiterung des VG-Gebäudes wird voraussichtlich ab dem kommenden Jahr teuer für die Mitgliedsgemeinden. Die Erweiterung des VG-Gebäudes wird voraussichtlich ab dem kommenden Jahr teuer für die Mitgliedsgemeinden.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Nordendorf hat seinen Haushalt verabschiedet. Ein Thema verursacht immer noch eine Gänsehaut.
Die Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Nordendorf wachsen und so steigen auch die Kosten, die die einzelnen Gemeinden via Umlage an die VG zu bezahlen haben. Was zwischenzeitlich in jedem Gemeinderat einzeln beschlossen wurde, ist das, was die VG ihrerseits an Umlage vorgibt. Über 1,4 Millionen Euro bezahlen die VG-Gemeinden in diesem Jahr summa summarum und je nach Größe des Orts: Nordendorf bezahlt als größte Ortschaft im VG-Gebiet gut 445.000 Euro, Kühlenthal als kleinste Gemeinde im VG-Gebiet unter 150.000 Euro.
Dieses Zahlenwerk, welches Thema in der jüngsten VG-Sitzung war, stellte Marco Schopper, der Geschäftsstellenleiter in seiner Funktion als Kämmerer vor. Doch woher kommen die gestiegenen Kosten? Die Personalkosten sind von 2023 auf 2024 von 1,47 Millionen auf 1,63 Millionen Euro angestiegen. Änderungen im Personalstamm, die Nachbesetzung von Stellen, die aktuell unbesetzt sind, Tarifsteigerungen sowie der Plan, einen Klimaschutzmanager einzustellen, haben mitunter für diese Preissteigerung gesorgt. Hinzu kommen Sachausgaben, die im Jahr 2024 bei über 510.000 Euro liegen. Auch IT-Kosten in Höhe von 228.000 Euro sowie weitere Kostenfaktoren sind im Haushalt dokumentiert.
Was das VG-Gebäude vermutlich kostet
Interessant für die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Mitgliedsgemeinden war dabei auch der Blick auf das kommende Jahr. Während heuer etwa 60.000 Euro an Planungskosten für die Erweiterung des VG-Gebäudes vorgesehen sind, könnte die Maßnahme im kommenden Jahr mit knapp 1,2 Millionen Euro zu Buche schlagen. Etwa 1,1 Millionen Euro wurden für die Baukosten kalkuliert. Kosten für bewegliches Anlagevermögen, die Planung sowie die Außengestaltung kommen on top. Eingeplant wurde hierfür eine Kreditaufnahme in Höhe von 900.000 Euro. Um den durchaus sportlichen Zeitplan halten zu können, stehe jetzt die Objektplanung an. Wie die Refinanzierung der Maßnahme konkret aussehen wird, soll via Beschluss im Jahr 2025 festgelegt werden. Schopper skizzierte bereits zwei Optionen der Refinanzierung über die Mitgliedsgemeinden über 25 oder 30 Jahre, was je nach Gemeindegröße 3.000 bis 11.000 Euro jährlich bedeuten könnte.
Die Energiekosten verursachen eine Gänsehaut
Wie hoch die Energiekosten für die Jahre 2026 bis 2028 werden, steht ebenfalls noch in den Sternen, dennoch mussten die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Mitgliedsgemeinden entscheiden, ob sie erneut an einer Ausschreibung der Firma Kubus Kommunalberatung und Service GmbH teilnehmen möchten. „Wir haben alle noch die Gänsehaut im Nacken“, erklärte Franz Schlögel als VG-Vorsitzender und erinnerte daran, was bei der letzten Ausschreibung passiert ist: Erstmals haben die VG, die Mitgliedsgemeinden und die Verbände an einer Ausschreibung teilgenommen, die vom Bayerischen Gemeindetag empfohlen wird. Doch zeitgleich zur Ausschreibungspremiere der VG schossen die Energiepreise – aufgrund von Krisen und Kriegen – in die Höhe. Aussteigen konnten die VG, die Mitgliedsgemeinden und die Verbände nun nicht mehr und mussten die enorm hohen Strompreise akzeptieren, die noch bis Ende 2025 gelten.
Skeptisch zeigten sich die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Mitgliedsgemeinden, die bei der nächsten Ausschreibung erneut hohe Preise befürchteten. Dass die Strompreise hoch waren und der teure Strom auch noch weit entfernt von Bayern eingekauft wurde, monierten die Mitglieder, während Schopper erklärte, dass Risikozuschläge seitens der Anbieter sowie der Rückzug einiger Anbieter die Preise bei der letzten Ausschreibung derart in die Höhe getrieben hätten. Das Angebot des Kommunalberatungsbüros – bei einem erneuten Preiseklat, wie der, der sich beim letzten Mal ereignet hat, in Gespräche zu gehen – sei eine Option, aber für die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Mitgliedsgemeinden nur schwer zu glauben. Nach der letzten Ausschreibungsrunde gab es auch keine Gesprächsbereitschaft, sondern den Verweis, dass die Ausschreibungsergebnisse bzw. die Teilnahme verbindlich sei, erinnerte man sich im Gremium.
Einen Ausweg gibt es im Übrigen nicht, denn um das Vergaberecht umzusetzen, müsse die Stromlieferung ausgeschrieben werden. Da die Firma Kubus nur wenig Honorar dafür erhebt, die Ausschreibung durchzuführen, sei ein anderer Anbieter für dieses Vergabeverfahren keine Option und auch kein Garant für günstigere Strompreise, hieß es in der Versammlung. Final entschied sich das Gremium mehrheitlich für eine Ausschreibung mit dem Anbieter.
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