Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zahlreiche interessante Ausstellungen von bekannten Künstlern der Umgebung haben nicht nur das Rathaus Neusäß aufgewertet, sondern auch viele Besucherinnen und Besucher angelockt. In diesem Jahr bietet wieder die Hobbykünstlerausstellung, welche in zweijährigem Turnus stattfindet, einen außergewöhnlichen Abschluss eines erfolgreichen Ausstellungs- und Kunstjahres. Inspiriert von der Lebenserfahrung und dem eigenen Umfeld schufen zahlreiche Hobbykünstler sehenswerte Werke und folgten dem Ruf des Kulturvereins Neusäß, diese auszustellen. 21 in ihrer Freizeit Kunstschaffende zeigen 41 Arbeiten mit thematisch unterschiedlichen Aspekten, die den Ausstellungsbesucherinnen und -besucher einen besonderen Gang entlang verschiedenster künstlerischer Ausdrucksformen versprechen.
Vernissagerednerin Sylvia Jäkel bot dazu einen eindrucksvollen Leitfaden. Die Schönheit der Landschaft, die menschliche Figur, die faszinierende Tierwelt, duftige Blumenarrangements, abstrakte Malerei in den unterschiedlichsten Maltechniken wie Öl, Acryl, Mischtechniken, Aquarell, Grafit, Marker, Pastell- und Ölkreiden, Pigmente sowie Hinterglasmalerei, nehmen gefangen. Insbesondere die auf der Galerie zwischen den Bildern stehenden Holzplastiken von Siegried Renn und die große Holzplastik „Kopflos II“ sowie der kleineren namens „Abgründe“ in der Nische von Hannes Grönninger richten klare Appelle an die Betrachtenden, für die es sich lohnt etwas Zeit aufzuwenden.
Von Landschaftscollagen bis weiblichen Figuren
Allerdings steht hier nicht im Vordergrund, ob der Betrachter die Beweggründe der Hobbykünstler nachvollziehen kann, es sind die subjektiven Gesichtspunkte, die diese Kunstwerke so bedeutend machen. Nicht weniger zum Verweilen laden deshalb die Landschaftsmalereien in Aquarell und Öl von Ilse Leicht, Marie Luise Reichelt sowie zwei kleine Landschaftscollagen von Hans-Joachim Walitschek, ein. Das Figürliche hat einen hohen Stellenwert in dieser Ausstellung und wird gerne als Genre in den Bildern von Irmtraud Westenkirchner aufgegriffen, Marianne Wörle stellt mit Vorliebe die weibliche Figur in den Mittelpunkt ihrer farbgewaltigen Bilder.
Inspiriert zu seinen Bildern wurde Klaus Hochgesand nach dem Besuch der Caspar David Friedrich-Ausstellung in höchstem Maße zu eigenem Schaffen. Vielsagend schon der Titel „Casper David H.“ Emotionen, Eindrücke, Gefühle und Gedanken in Farben und Formen haben Michael Schatz und Pauline Lehmann in ihren Bildern ausgedrückt und festgehalten. Ergänzt wird die Hobbykunstausstellung durch zahlreiche Tier- und Blumenbilder von Inge Baltz, Marie-Luise Reichelt und Ingeburg Lichtenfeld-Hopfer und Susanne Ziegler, die mit besonderer Spachteltechnik arbeiten. Sie sind in ihrer Ausdrucksweise meist gegenständlich und genau, während Ingeborg Schmidmeir das Vergängliche durch eine reduzierte Form- und Farbgebung beeindruckend umsetzt.
Am liebsten mit Markern und Filzstiften malt die jüngste Teilnehmerin, Clara Geenen. Wegen einer Behinderung spricht sie nicht so gerne mit Menschen, was ihr wichtig ist, vermittelt sie einfach mit Malen. Stammgast bei den Hobbykunstausstellungen ist Doris Viechter, Ursula Dehler zeigt in dieser Ausstellung mit Hinterglasmalerei eine besondere Technik, die eine ruhige und sichere Hand erfordert. Alle Teilnehmer an der Hobbykunstausstellung zeigen mit ihren Werken ihre große Freude am künstlerischen Tun und der Möglichkeit sich damit selbst zu verwirklichen und einen Ausgleich zum Alltag zu erreichen.
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