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Neusäß: Zu großes Risiko: Narrneusia streicht den nächsten Fasching

Neusäß

Zu großes Risiko: Narrneusia streicht den nächsten Fasching

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    Im Januar zeigte die Showtanzgruppe der Narrneusia noch ihr dynamisches Programm unter dem Motto „Sound of Music“.
    Im Januar zeigte die Showtanzgruppe der Narrneusia noch ihr dynamisches Programm unter dem Motto „Sound of Music“. Foto: Andreas Lode (Archiv)

    Erleichtert zeigte sich vor wenigen Tagen die Stadtkapelle Neusäß, als sie ihren Probebetrieb wieder aufnehmen konnte. Allerdings sind Proben vor Corona und Proben mit

    Mögen diese Vorgaben in Zeiten von Corona noch so nachvollziehbar sein, sie erschweren ein effizientes Proben und schränken künstlerisches Arbeiten ein. Trotzdem entwickeln sich die Proben laut der Medienbeauftragten der Stadtkapelle, Monika Donderer, aktuell sehr gut. Bei schönem Wetter können die Musiker der Stadtkapelle im Hof des Jugendkulturhauses Stereoton proben, was die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln wesentlich vereinfacht. Geprobt wird in zwei Schichten und der erste Auftritt am vergangenen Freitag führte zunächst durch Alt-Neusäß und weiter zum Vorplatz der Kirche St. Raphael bis hinauf zum Kobel. Dies wurde so geplant, um Menschenaufläufe zu vermeiden. Die Stadtkapelle will und muss ihre Musikarbeit wieder aufnehmen, um ihre Kosten decken zu können, denn den Musikern fehlen wesentliche Einnahmequellen aus ersatzlos ausgefallenen Auftritten. Sollten weiterhin Einnahmequellen wegfallen, sei die weitere Entwicklung des Vereins nicht absehbar, so Donderer.

    Das Geld der Narrneusia reicht noch bis Ende des Jahres

    Auch für den Nachbarverein im Haus, die Narrneusia, sind alle Auftritte coronabedingt ersatzlos ausgefallen. „Schön, dass die vergangene Faschingssaison gerade noch so über die Bühne gegangen ist“, ist Narrneusia-Präsident Gerhard Rammel froh, denn die kommende Saison 2020/2021 wird die Faschingsgesellschaft ersatzlos streichen. Das medizinische, aber auch das finanzielle Risiko sei einfach zu groß.

    Durch die Möglichkeit, Eingang und Ausgang zu trennen und mittels genau vorgegebenen Laufrichtungen ist die Umsetzung des derzeit benötigten Hygienekonzepts im Haus der Musik gut umzusetzen.
    Durch die Möglichkeit, Eingang und Ausgang zu trennen und mittels genau vorgegebenen Laufrichtungen ist die Umsetzung des derzeit benötigten Hygienekonzepts im Haus der Musik gut umzusetzen. Foto: Jutta Kaiser-Wiatrek

    Gerade bei den vielen Kostümwechseln der Tanztruppen käme man sich viel zu nah, auch in den Bussen, mit welchen zu den Auftritten gefahren werde, könne man den Auflagen nicht gerecht werden. Dabei würden wohl die Leute vielfach auch von sich aus nicht kommen, so zeichne es sich bereits bei Theater- oder Konzertabos ab, erklärt Rammel. Damit sind aber auch für die Narrneusia keinerlei Einnahmen in Sicht.

    Wie bei den beiden anderen Vereinen laufen aber die Betriebskosten für die Räume im Haus der Musik weiter. Bis Ende des Jahres habe man noch einen Puffer, so Rammel. Die Mitgliedsbeiträge werden weiter normal erhoben, um den monatlichen Verpflichtungen nachkommen zu können. Für die Vereinsmitglieder bietet die Narrneusia ein Tanztraining an, damit alle fit bleiben und um sich weiterhin zu treffen. Die Faschingsgesellschaft hofft, auf diese Weise den Verein gut und gemeinsam über die schwierige Zeit hinwegzubringen.

    Zum Trost wird schon für den Fasching 2022 geprobt

    Zum Trost über die Katastrophenzeit wollen sich die Mitglieder der Narrneusia jetzt schon gemeinsam Gedanken für die Saison 2022 machen. Der dritte Verein im Bunde, das Kammerorchester, kann in seinem Probenraum im Haus der Musik derzeit noch nicht proben, da die Vorgaben der Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Man habe sich im Moment aber mit der Stadtkapelle arrangiert, die ihren Probenraum zur Verfügung stellt. Drei Proben haben die Musiker inzwischen absolviert. „Hinsichtlich einiger Lockerungen und da einige Musiker sich in Urlaub befinden, andere sich noch nicht wieder zu den Proben trauen, können wir derzeit eigentlich in Vollbesetzung proben“, freut sich die Vorsitzende des Streichorchesters, Judith Schneider.

    Das „alte“ Gefühl sei noch nicht wiedergekehrt, aber man versuche, das Beste daraus zu machen. Der nächste öffentliche Auftritt wäre die Serenade im Neusässer Musiksommer gewesen, die allerdings ersatzlos ausfällt. Jetzt bereiten sich die Kammermusiker auf ihr Konzert am 22. November vor, vorsorglich haben sie aber bereits einen Ersatztermin am 15. März 2021 parat.

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