Passend zum Tag der Stiftungen am 1. Oktober wurde nach einigen Schulen und einer Kindertagesstätte im Landkreis nun auch die Eichenwaldschule in Neusäß Projektpartner der Stiftung „Zukunft für Kinder und Natur (Zukina), die von Heinz Matthes gegründet wurde. Das Ziel dieser Stiftung und der Zukina-Pädagogik ist es, Kindern zu ermöglichen, die Natur direkt und aktiv zu erleben. Ein erstes Projekt der Stiftung ist das Jahren gedeihende Arboretum des Schmuttertal-Gymnasiums in Diedorf, ein Baumpark, das jeweils von einem Jahrgang gepflegt wird. Jetzt profitiert auch die Eichenwald-Schule in Neusäß.
Beim Projekt „Biotoben – Natur aktiv erleben“ beobachten die Kinder klassenweise unter Anleitung von Naturpädagogin und Zukina-Verbindungslehrerin Irmela Bischoff, schulnahe Biotope rund ums Jahr. Die Natur wird direkt erlebbar und mit allen Sinnen empfunden. Die Themen sind mit den Lehrern abgestimmt und werden meist im Unterricht vertieft. In einem kleinen Festakt wurde vom Stiftungsvorstand Heinz Matthes, Sabine Schwarzmann von der Umweltstation und Andreas Geirhos von der Stiftung Zukunft der Sparkasse Schwaben-Bodensee als äußeres Zeichen nun eine Zukina-Schule zu sein, ein Bollerwagen, gefüllt mit all den Materialien, welche die Kinder für ihre künftigen Forschungsarbeiten benötigen, wie Kescher, Becherlupe und Bestimmungsbuch, an den Schulleiter Thomas Fink, übergeben.
Manche Kinder erleben durch die Stiftung erstmals den Wald
Die Schülerinnen und Schüler der Eichenwaldschule werden in den kommenden Herbstwochen intensiv den Wald in Aystetten kennenlernen und erforschen. „Die meisten Kinder haben erfahrungsgemäß noch nie Naturbegegnungen im Wald erlebt“, erklärt Irmela Bischoff, die sich sogar an Gruppen erinnert, in welchen kein einziges Kind vorher jemals auch nur einen Spaziergang durch den Wald gemacht hat. Drei dritten Klassen wird nun aber ein aktives Erleben in der Natur, mitten im Wald, ermöglicht. Natur hautnah erleben dürfen zudem drei zweite Klassen, die unter Anleitung die Hecken und Sträucher der Umgebung als Naturforscher entdecken werden. Die Begegnungen in der Natur sollen dabei einen wichtigen Ausgleich zum Schulalltag darstellen.
Ohne drohende Probearbeiten sollen die Schülerinnen und Schüler sich gemeinsam mit allen Sinnen in der Natur bewegen und sie etwa anhand von Tag-/Nachtrhythmus oder der wechselnden Jahreszeiten kennenlernen. Letzteres kann beispielsweise anhand eines Apfelbaums - von der Blüte im Frühjahr über die kleinen grünen, lange noch nicht essbaren Äpfel, bis hin zu den reifen, rotwangigen Früchten - den Kindern hautnah verdeutlicht werden, erläutert die Verbindungslehrerin. Bei den nun anstehenden Waldbegehungen werden die Schülerinnen und Schüler zunächst mit den verschiedenen Baumarten und Sträuchern des Waldes vertraut gemacht. Sie erfahren, wie deren Alter bestimmt wird, wie es sich anfühlt, einen Baum zu umarmen und welche verschiedenen Früchte die Waldpflanzen und der Boden des Waldes hervorbringen.
Spurenlesen als Unterrichtsziel in Neusäß
Überdies lernen sie viel über die tierischen Bewohner des Waldes wie Fuchs, Reh und Hase und kommen mit den dort lebenden Kleinstlebewesen wie Ameisen und Spinnen mit Becherlupen in direkten Kontakt. „Eventuell können wir im Winter die Vögel des Waldes beobachten und den Spuren im Schnee die verschiedenen Waldtiere zuordnen“, plant Irmela Bischoff, die für die Stiftung Zukina bereits zahlreiche Module erarbeitet hat. Wichtig ist aber bei all diesen Begehungen, dass die Drittklässler einfach Spaß haben, das Angebot als positives Erlebnis sehen, das ihnen hautnah eine neue Welt öffnet, in der sie zudem gleichzeitig Halt und Ruhe finden.
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