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Neusäß: Was passiert mit der Sporthalle der Realschule Neusäß?

Neusäß

Was passiert mit der Sporthalle der Realschule Neusäß?

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    Dach, Boden, Prallwände und Fassadenisolierung: Die Sporthalle der Realschule Neusäß entspricht nach 40 Jahren im Gebrauch nicht mehr den Anforderungen. Hier muss etwas getan werden, findet der Bauausschuss des Landkreises.
    Dach, Boden, Prallwände und Fassadenisolierung: Die Sporthalle der Realschule Neusäß entspricht nach 40 Jahren im Gebrauch nicht mehr den Anforderungen. Hier muss etwas getan werden, findet der Bauausschuss des Landkreises. Foto: Marcus Merk

    Was hat sie nicht schon alles mitgemacht, die Sporthalle an der Realschule Neusäß: Vor gut 40 Jahren 1983 erbaut, fanden in ihr zahlreiche Schul-Sportstunden statt, dazu Turniere und Vereinssport, manchmal auch andere Veranstaltungen und in den Jahren 2015/16 wurden sogar Geflüchtete dort untergebracht. Kein Wunder, dass die Halle in die Jahre gekommen ist. Schier endlos schien die Mängelliste, die Architekt Hans Schuller aus dem Büro Schuller + Tham Architekten jetzt im Bauausschuss des Landkreises vorgetragen hat. Am Ende blieben aus seiner Sicht nur zwei Möglichkeiten: ein Abriss oder eine Generalsanierung.

    40 Jahre lang wurde an der Sporthalle so gut wie nichts gemacht, sagte Hans Schuller. Lediglich nach dem Auszug der Geflüchteten 2016 wurden die Duschen saniert und das Gebäude an das Blockheizkraftwerk angeschlossen, welches das gesamte Schulzentrum mit Wärme versorgt. Die Wärmeversorgung sei somit zeitgemäß, so der Architekt. Fast alle anderen Gebäudeteile benötigen jedoch dringend Verbesserungen. So wird die Lebensdauer eines Turnhallenbodens üblicherweise mit 25 Jahren angegeben und entsprechend ist nun auch der Zustand in der Dreifachsporthalle in Neusäß. Neben dem Verschleiß war der Boden 1983 auch noch auf einer starren Unterkonstruktion aus Holzbrettern aufgebaut worden, was heute nicht mehr den Anforderungen an Elastizität entspricht. Ähnliches gilt für die Prallwände an den Stirnseiten der Halle.

    Der Zustand des Neuässer Sporthallendachs wird jedes Jahr schlechter

    Nach Einschätzung eines Sachverständigen verschlechtert sich zudem Jahr für Jahr der Zustand des Dachs. Die Bitumendeckschicht ist teilweise abgerutscht und versprödet, Dachbahnen sind verspannt oder durchlöchert. Weitere Mängel gibt es beim Brandschutz sowie in der Barrierefreiheit. So kann die Halle zwar ebenerdig betreten oder mit einem Rollstuhl befahren werden, wegen eines fehlenden Aufzugs geht es dann jedoch für eingeschränkte Personen nicht weiter ins Untergeschoss in die eigentliche Halle. Der Konditionsraum wird seit vielen Jahren als weiterer Geräteraum genutzt und fällt für den Schulsport weg, so Schuller weiter.

    Seine gute Nachricht: Eine Generalsanierung ist dennoch machbar und sinnvoll. So würde allein eine zeitgemäße Fassadendämmung eine Einsparung von 25.000 Euro an jährlichen Heizkosten oder 30 Tonnen CO₂-Ausstoß weniger bedeuten. Im Gegensatz zu einem Neubau, für den der Landkreis mit 18,8 Millionen Euro rechnet, kostet heutigen Berechnungen nach eine Generalsanierung mit veranschlagten 8,74 Millionen Euro weniger als die Hälfte. Nach Abzug von staatlichen Fördermitteln rechnet der Landkreis mit einem Anteil von vier Millionen Euro.

    Die Sanierung der Halle in Neusäß soll erst 2028 starten

    Dennoch wird die Sanierung der Halle nicht sofort starten. Auch wenn 2025 die Fördermittel bereits beantragt werden müssen, sollen die Arbeiten 2028 starten und bis 2029 dauern. Ein Nebeneffekt: Bis dahin ist die Generalsanierung des benachbarten Justus-von-Liebig-Gymnasiums beendet und abgerechnet. Und dann ist dort die neue Dreifachsporthalle in Betrieb, sodass die Ausfallzeiten im Schul- und Vereinssport aufgefangen werden können. Kreisrat Christian Weldishofer (CSU) zeigte sich aus seiner Erfahrung im Rettungsdienst erleichtert, dass die unzureichende Sicherheitssituation an der Sporthalle nun bald behoben werde. Der Bauausschuss war einstimmig für die Generalsanierung der Sporthalle.

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