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Neusäß: Volksfest Neusäß auf der Kippe: Festwirt Binswanger hat gekündigt

Neusäß

Volksfest Neusäß auf der Kippe: Festwirt Binswanger hat gekündigt

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    Da schmeckte das frisch angezapfte Bier vom Faß noch: Das Bild zeigt die Eröffnung des Volksfests im Festzelt der Familie Binswanger-Kempter im September 2022. Der Festwirt hat inzwischen gekündigt. Nun steht das Volksfest auf der Kippe.
    Da schmeckte das frisch angezapfte Bier vom Faß noch: Das Bild zeigt die Eröffnung des Volksfests im Festzelt der Familie Binswanger-Kempter im September 2022. Der Festwirt hat inzwischen gekündigt. Nun steht das Volksfest auf der Kippe. Foto: Marcus Merk

    Unangenehme Wendung in der Vorbereitung auf das Volksfest in Neusäß für die Stadtverwaltung in Neusäß: Wenige Monate vor der Veranstaltung, die traditionell am Wochenende nach dem Ende der Sommerferien Mitte September beginnt, hat der langjährige Festwirt, die Alois Binswanger KG, der Stadt gekündigt, erfuhr jetzt der zuständige Kulturausschuss. Findet sich nun nicht schnell ein Ersatz, könnte das Volksfest in diesem Jahr auch ganz ausfallen, bestätigt das Rathaus in Neusäß. Es ist nicht der erste Fall von derartigen Kündigungen im Landkreis Augsburg.

    So ist es erst wenige Monate her, da hatte die Festwirtsfamilie Binswanger-Kempter ihre Zelte auch auf der Gersthofer Kirchweih abgebrochen. Die Gründe dafür hatten einen politischen Grund. Festwirt Thomas Kempter wollte 2022 sein großes Festzelt auf dem Gelände des Gersthofer Lochs aufstellen. Das hätte dafür jedoch hergerichtet werden müssen. Der Stadtrat entschied sich wegen zu hoher Kosten dagegen. Auf dem bisherigen Festplatz wird gerade das neue Gersthofer Gymnasium gebaut, einen Ersatzplatz in ähnlicher Größe gibt es bislang nicht.

    Neusäßer Volksfest: Festwirtsfamilie Kempter wollte gerne an den Werktagen schließen

    Anders sah das für die Festwirtsfamilie in Neusäß aus. Dort hatten sie freiwillig schon das kleinere Zelt aufgestellt, weil der Zuspruch nur selten für das große Zelt ausreichte. Seit Jahren gab es zudem immer wieder Vorstöße von Angelika und Thomas Kempter, das Volksfest vor allem rund um die beiden Wochenenden laufen zu lassen, und dafür an einigen Werktagen dazwischen zu schließen. "Wir könnten uns eine Schließung während der Woche an drei Tagen gut vorstellen. Für uns wäre das wirtschaftlicher“, sagte Er sprach damit vor allem den großen Aufwand beim Personal an.

    In Neusäß hat die Familie Kempter zuletzt ein kleineres Zelt aufgestellt. Das war dann aber teilweise sehr gut gefüllt.
    In Neusäß hat die Familie Kempter zuletzt ein kleineres Zelt aufgestellt. Das war dann aber teilweise sehr gut gefüllt. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Rückblickend hatte sich Thomas Kempter schon damals leicht kritisch mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit der Veranstaltung für ihn geäußert. "Was nächstes Jahr ist, müssen wir sehen“, so Thomas Kempter damals, der mit seinen Zelten unter anderem auf dem Gögginger Frühlingsfest, dem Michaelimarkt in Schwabmünchen, dem Friedberger Volksfest und auch dem Augsburger Plärrer vertreten ist. Tatsache ist: Im Neusässer Rathaus weiß man um den Ernst der Lage. "Es gibt nicht viele Festwirte, die das übernehmen könnten", so Bürgermeister Richard Greiner. Man sei jedoch inzwischen vor allem mit einem Kandidaten in konkreten Gesprächen.

    Mit dem Volksfest in Neusäß sollte auch der Volkslauf stattfinden

    Eine der offenen Fragen sei dabei, ob dieser Festwirt mit seinen üblichen Partnern, das sind etwa Musikkapellen, den Termin Mitte September möglich machen kann oder ob es bereits andere vertragliche Verpflichtungen gebe, so Greiner. Das Volksfest soll in diesem Jahr von 15. bis 24. September stattfinden. Klappt das, dann könnte es neue Impulse im Programm geben, ist der Bürgermeister überzeugt. Was er zudem sagt: Auch das Thema einer möglichen Schließung zwischen den beiden Wochenenden ist wieder Thema. Er hofft, bereits in wenigen Wochen mehr sagen zu können. Erst dann wird auch entschieden, ob und wie der Volkslauf 2023 stattfinden kann, der ins Programm des Volksfests integriert werden sollte.

    Auch die Schausteller müssen nun abwarten, ob das Volksfest 2022 in Neusäß zum üblichen Termin stattfinden kann.
    Auch die Schausteller müssen nun abwarten, ob das Volksfest 2022 in Neusäß zum üblichen Termin stattfinden kann. Foto: Marcus Merk

    Ein ähnlich kurzfristiges Problem hatte es übrigens auch in Stadtbergen im vergangenen Jahr gegeben. Dort war nur wenige Wochen vor dem Stadtfest, das immer rund um Christi Himmelfahrt stattfindet, die eigentlich vorgesehene Festwirtsfamilie Lanzl aus Ingolstadt aus wirtschaftlichen Gründen abgesprungen. Kurzfristig übernahm Festwirt Kurt Paiser mit seiner Familie aus Scherstetten - und das Stadtfest wurde ein voller Erfolg. Anders ging die Geschichte in Gersthofen vor wenigen Monaten weiter. 

    Die Notlösung in Gersthofen kam beim Publikum nicht gut an

    Dort bekam am Ende der ehemalige Plärrer-Festwirt Helmut Wiedemann mit seiner Almhütte den Zuschlag für den provisorischen Festplatz, den Rathausplatz. Diese Lösung kam allerdings bei den Gersthoferinnen und Gersthofern nicht gut an. Dennoch wird es auch in diesem Jahr in Gersthofen nur diese kleine Kirchweih-Lösung geben, bevor es 2024 einen neuen, großen Festplatz im Norden der Stadt geben soll. Wer dort sein Zelt aufstellen wird, ist allerdings noch offen.

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