Kinderschminken, Baumklettern, die Ehrung der Aufsteiger und Meister aus den Neusässer Sportvereinen: Das zweite Wochenende des Stadtfests in Neusäß hatte für jeden und jede etwas dabei. Auch das Wetter spielte größtenteils mit, wobei die Hitze am Samstag allen deutlich anzumerken war. Dafür gab es am Freitag auf der Parkbühne einen besonders entspannten Höhepunkt im musikalischen Programm: die bayerische Ausnahmeband Unlimited Culture mit ihren bayerisch-karibischen Reggaeklängen.
Kurz vor dem Ende des Neusässer Stadtfests 2023, am Sonntagnachmittag, mussten die Besucherinnen und Besucher an den Bierbänken im Ägidiuspark noch einigen Pfützen ausweichen. Doch die Abkühlung durch den Regen am Morgen war nötig gewesen, nachdem am Samstag bis zum Abend das große Schwitzen angesagt war. Noch einmal konnten kleine Kinder sich im AZ-Stand Schminken lassen, während die etwas größeren sich beim Baumklettern ausprobierten oder im Tauschpavillon einen Kuschel-Eisbären gegen ein Brettspiel tauschten.
Bei der Ehrung der Meister gab es etwas Besonderes zu feiern
Auf der Bühne im Ägidiuspark konnte Bürgermeister Richard Greiner bei der Ehrung der Meister- und Aufsteigerteams der Sportvereine der Stadt etwas Besonderes ankündigen. Zum ersten Mal seit zehn Jahren war ein Mädchenteam, die Handball D-Jugend des TSV Neusäß, wieder Meister in ihrer Liga geworden. Zu diesem Zeitpunkt bereiten sich einige der Besucherinnen und Besucher des Fests schon auf den letzten Höhepunkt vor, die Band „The Beatels“ auf der Parkbühne. Einen ganz anderen musikalischen Höhepunkt hatten „Unlimited Culture“ zwei Tage zuvor gesetzt.
Ein niederbayerisches Heimatgefühl, hypnotisierende Klänge aus der karibischen Inselwelt und ein rundum begeistertes Publikum, welches auf der großen Veranstaltungswiese ausgelassen das Tanzbein schwingt – all dies war in einer originellen Kombination in den Abendstunden auf dem zweiten Stadtfestwochenende in Neusäß zu erleben. Mit der Ausnahmeformation Unlimited Culture haben die Organisatoren der Stadt eine Band eingeladen, die es tatsächlich mit Bravour zustande bringt, unsere heimatliche Sprachkultur mit jamaikanischen Reggae-Tunes in vollkommen harmonischer Weise in Einklang zu bringen.
Ein eigener Song speziell für den Soundcheck
In perfekter Soundqualität konnte die musikalische Reise durch die karibischen Gefilde ihren klanggewaltigen Auftakt nehmen, was von der ersten Minute an für ein ausgelassenes Partyfeeling unter den Festbesuchern sorgte. Zuvor gab es einen besonderen Soundcheck zu erleben, denn schon dieser wrar ein eigener Song. Von aufregenden Farb- und Raucheffekten untermalt, ließ die Reggaetruppe rund um Frontsänger und Vokalvirtuose Lenny Souljah pfiffige Offbeats und mitreißende Reggae-Tunes auf das Publikum los, die auch immer wieder mit Elementen aus der psychedelischen Rockmusik angereichert wurden.
Mal schmetterten die vier Musikkünstler weltberühmte Klassiker wie Bob Marleys „Get up Stand up“ von der Bühne, dann wiederum wurden die exotischen Reggaerhythmen mit niederbayerischen Texten versehen – was dem ersten Anschein nach etwas schräg klingen mag, aber von Unlimited Culture in absolut stimmiger und niveauvoller Weise umgesetzt wurde. Inhaltlich drehten sich die Songs der Band dabei immer wieder um das Thema Heimatverbundenheit – seien damit nun die fernen Inselwelten des Karibischen Meeres gemeint oder auch das beschauliche Regensburg, welches Frontman Lenny Souljah zu seiner ganz persönlichen Heimat zählen darf.
Die Stadtfestbesucher tanzten vor der Bühne
Immer stärker begannen die Körper der Musiker zu zucken, immer wilder peitschten deren meterlange Dreadlocks auf den Köpfen durch die laue Neusässer Sommernacht. Und das Partyfeeling sprang auch zunehmend auf die anwesenden Stadtfestbesucher über: Waren es zunächst nur die Kinder, die vor der Showbühne begannen, das Tanzbein zu schwingen, gesellten sich nach und nach auch die Erwachsenen dazu – bis die Festwiese schließlich einem gewaltigen Freiluft-Tanztempel glich.
Zwei Kulturen, ein Sound, das klappt bei Unlimited Culture. Lenny Souljah hat seinen unverwechselbaren Stil auf der Plattform TikTok mit ganz eigenen Worten versehen: „Natty Dreadlock inna Bayerman Style“. Und der Bandname spricht letztlich auch für sich.
