Der junge Mann mit der roten Schnittschutzhose, dem roten Helm und der schwarzen Jacke setzt die Motorsäge an. Der Baumstamm vor ihm ist etwa einen halben Meter hoch. Wenige Minuten später ist der Fällschnitt ausgeführt. Der Prüfer simuliert mit einem Brett und einer Schnur, wohin der Baum fallen würde, wenn das kein Wettbewerb auf dem Volksfestplatz in Neusäß wäre, sondern eine echte Baumfällung im Wald. "Passt", ruft er. Das Ende der Schnur landet fast genau bei der Pylone, die das Ziel markiert. Mitten in Neusäß, wo es im Spätsommer nach gebrannten Mandeln riechen wird, duftet es an diesem Tag nach Fichte. Es ist der Tag des Regionalentscheids des forstlichen Wettbewerbs für 66 angehende Landwirte, die in Neusäß zur Berufsschule gehen. Auch immer mehr angehende Landwirtinnen sind dabei. Nicht alle müssen sich neben dem Hof auch um einen Wald kümmern. Aber alle müssen wissen, wie man Bäume pflanzt und fällt – und wie man sich dabei schützt.
Neusäß