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Neusäß: Schwalben reisen mit dem Auto über Steppach nach Bozen

Neusäß

Schwalben reisen mit dem Auto über Steppach nach Bozen

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    Gertrud Sander und Klaus Konhäuser bringen die Schwalben nach Italien. Im Bild von links Lothar und Birgit Böhm (ehrenamtliche Helfer) und Margit Schuhmann und Andreas Kopernik (beide Tierhilfe Jonathan Neuburg). Sie haben die Schwalben aufgepäppelt.
    Gertrud Sander und Klaus Konhäuser bringen die Schwalben nach Italien. Im Bild von links Lothar und Birgit Böhm (ehrenamtliche Helfer) und Margit Schuhmann und Andreas Kopernik (beide Tierhilfe Jonathan Neuburg). Sie haben die Schwalben aufgepäppelt. Foto: Andreas Lode

    Im September beginnt für viele Vögel die Reise in den Süden, doch nicht alle schaffen es alleine. In dieser kritischen Zeit bieten engagierte Menschen wie Klaus Konhäuser, Gertrud Sandner, Birgit und Lothar Böhm sowie Andreas Kopernik und Margit Schuhmann eine helfende Hand.

    In Konhäusers Wohnzimmer in Steppach steht ein Karton, aus dem es raschelt. Darin befinden sich vier Schwalben, die nach Italien gebracht werden sollen. Die Initiative zur Rettung dieser Vögel stammt von Böhms, die sie gesund gepflegt haben. Aufgrund der niedrigen Temperaturen und ihrer geschwächten Verfassung können die Tiere nicht eigenständig in ihre Winterresidenz über die Alpen fliegen. Böhm wandte sich an ihre Bekannten Konhäuser und Sandner und bat sie um Hilfe. Für ihren Früchte-Markt fahren die beiden regelmäßig nach Italien. Dieses Mal werden die Schwalben mitgenommen.

    In ganz Bayern leiden die Schwalben unter dem Wetter

    In den vergangenen Monaten wurden in ganz Bayern zahlreiche verletzte und sogar tote Vögel gemeldet. Das kalte Wetter und der Nahrungsmangel setzen vor allem Jungtieren zu. Viele sitzen hungrig auf Fensterbänken oder fallen erschöpft zu Boden. Birgit Böhm, die aus Bergheim an der Donau kommt, hat bereits rund 50 Vögel versorgt. Und das hat sich herumgesprochen. „Mittlerweile kommen schon Leute aus Nürnberg und bringen mir Vögel“, erzählt sie. Die meisten konnten wieder fliegen, doch einige benötigen zusätzliche Hilfe.

    Eine Mehlschwalbe auf einem Ast.
    Eine Mehlschwalbe auf einem Ast. Foto: Andreas Kopernik

    Die Pflege der Tiere ist aufwendig. „Jede halbe Stunde müssen die Vögel gefüttert werden“, erklärt Böhm. Diese Aufgabe erfordert viel Zeit und Engagement. Kopernik und Schuhmann haben vor 15 Jahren den Verein Tierhilfe Jonathan in Neuburg an der Donau gegründet. Auch sie nehmen verletzte und kranke Tiere auf – meist Vögel – und kümmern sich darum, dass sie wieder in die Natur entlassen werden können. Neulich zogen sie zwei Babyschwäne groß, die das Hochwasser von ihren Familien getrennt hatte. Die Pfleglinge kommen inzwischen aus einem Umkreis von fast 80 Kilometern.

    „Das ist eine Herausforderung, die sich nur wenige Menschen antun“

    Andreas Kopernik, Tierfreund

    „Die Arbeit beginnt bei Sonnenaufgang und endet erst bei Sonnenuntergang – jeden Tag ohne Feiertage. Das ist eine Herausforderung, die sich nur wenige Menschen antun“, betont Kopernik. Trotz der Schwierigkeiten investieren die Tierfreunde auch viel Geld. Allein für Futter gaben die Böhms in diesem Jahr fast 2.000 Euro aus. Auch wenn Vögel eingeschläfert werden müssen, stemmen die Ehrenamtlichen die Kosten. Dank solcher Initiativen erhalten viele verletzte Vögel eine zweite Chance auf ein Leben in der Freiheit. So wie die Schwalben in der Kiste.

    Andreas Kopernik bei sich Zuhause. In den Käfigen sitzen Vögel, die er und seine Frau gesund pflegen.
    Andreas Kopernik bei sich Zuhause. In den Käfigen sitzen Vögel, die er und seine Frau gesund pflegen. Foto: Kopernik
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