Wo vorher die Textilpflege Kuchenbaur und andere Betriebe ansässig waren, entsteht derzeit eine weitere Unterkunft für Asylsuchende in Neusäß. Die Renovierungsarbeiten in dem Gebäude im Gewerbegebiet in Alt-Neusäß sind in vollem Gange. Das Projekt hat eine unerfreuliche Vorgeschichte.
Zwei Mal hatte der Bauausschuss Neusäß das Vorhaben abgelehnt, wohl wissend, dass er Asylunterkünfte des Landkreises kaum verhindern kann. Viele Stadträte verschiedener Fraktionen hatten aber „ethische Bedenken“ und bemängelten „unsoziales Verhalten“ des Eigentümers. Denn dieser hatte das Objekt erst vor Kurzem erworben, den alteingesessenen Gewerbebetrieben gekündigt und das Objekt dann als Asylunterkunft angeboten. Die Stadträte kritisierten dieses Vorgehen scharf und sahen darin nur das Ziel der „Gewinnmaximierung“. Die Textilpflege Kuchenbaur, eine Textilreinigung in zweiter Generation, war nach 50 Jahren in der Daimlerstraße in neue, barrierefreie Räume in der Hauptstraße 1b umgezogen.
Letztlich könnten bis zu 150 Asylsuchende im Gewerbegebiet leben
Wie das Landratsamt nun auf Anfrage mitteilt, dürften die Renovierungsarbeiten Ende August oder Anfang September beendet sein. Dann könnten bis zu 54 Geflüchtete in das Haus gegenüber von Alnatura und Kaufland einziehen. Damit konzentrieren sich dann alle Plätze für Asylsuchende in diesem Gewerbegebiet, was die Stadträte ebenfalls für ungünstig hielten. In unmittelbarer Nähe in der Siemensstraße leben bereits 66 Menschen in vier Holzhäusern, außerdem noch 30 Geflüchtete in einem Haus hinter dem Rewe-Supermarkt. (mit jah)
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