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Neusäß: Nein zu Luftfilteranlagen finden Neusässer Rektoren "unverständlich"

Neusäß

Nein zu Luftfilteranlagen finden Neusässer Rektoren "unverständlich"

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    Mobile Luftreinigungsgeräte sollen die Luft in Klassenzimmern frei von Viren halten.
    Mobile Luftreinigungsgeräte sollen die Luft in Klassenzimmern frei von Viren halten. Foto: dpa (Symbolbild)

    In einer gemeinsamen Presseerklärung, die von fünf Schulleitern unterzeichnet ist, äußern diese ihr Unverständnis für die Entscheidung des Stadtrats gegen die Anschaffung von Luftfiltern für die Klassenzimmer (wir berichteten). Außerdem beklagen sie, nicht gefragt worden zu sein. "Die politischen Entscheidungsträger legten in einem einstimmigen Beschluss fest, dass die Förderung nicht beantragt wird, ohne die betroffenen Schulfamilien vor Ort anzuhören oder Experten einzuladen", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Rektoren Thomas Fink (Eichenwaldwaldschule), Eva Gerstlauer (Ägidius-Grundschule), Florian Ziegler (GS Westheim), Brigitte Endres (GS Steppach) und Gabriele Kersting (GS Täfertingen).

    Neusäß: Schulleitungen wurden nur einmal gefragt

    Nachdem die Fördermöglichkeit für Schulen im Hinblick auf Luftfilteranlagen und CO2-Sensoren im Jahr 2020 eröffnet worden war, seien die Neusässer Schulleitungen von Seiten der Stadt gefragt worden, wie sie dazu stünden. "Wir haben damals in der Folge die Priorität auf die CO2-Sensoren gesetzt, ohne jemals die Luftfilteranlagen abzulehnen. Inzwischen mussten wir aus der Presse erfahren, dass die Schulen solche Anlagen nicht wünschten. Dies haben wir nie gesagt." Mit den Schulleitungen sei seit dem vergangenen Jahr diesbezüglich nicht mehr gesprochen worden.

    Die Rektoren und Rektorinnen beklagen auch, dass sich der Ausschuss nicht ausreichend und objektiv informiert hätte. "Fachleute gäbe es in den Elternbeiräten aus dem medizinischen Bereich, die zu diesem Thema durchaus etwas zu sagen hätten. In diesem Zusammenhang schließen wir uns ausnahmslos der Argumentation des Leserbriefes von Dr. Timnik in der Augsburger Allgemeinen vom 12.5. an."

    Neusäß: Schulleitungen beklagen fehlende Fachleute zu Luftfilteranlagen

    Stattdessen habe man die Einzelmeinung einer Lehrkraft des Neusässer Gymnasiums bzw. ein längst überholter, dem Thema Luftfilteranlagen gegenüber ablehnender Sachstand zur „passenden“ Argumentation herangezogen.

    Auch im Nachgang habe es keinen Runden Tisch - wie von den Schulen gewünscht - gegeben, was unverständlich sei, "weil ein Berufsstand an fünf Schulen und die Elternschaft von über 1000 Neusässer Schülerinnen und Schülern nicht mit einbezogen wird", kritisieren die Schulleitungen. Unverständlich nicht zuletzt, weil erst vor Kurzem ein Vorstoß der Neusässer Opposition für die Luftfilteranlagen in einer außerordentlichen Sitzung des Stadtrats Ende April von CSU und SPD abgeschmettert worden seien.

    Schulen in Neusäß fordern Kommunikation auf Augenhöhe

    Die Neusässer Grund- und Mittelschulen wünschten sich - auch zum jetzigen Zeitpunkt - eine Kommunikation auf Augenhöhe mit allen Beteiligten bei dieser weitreichenden Entscheidung. In einer solchen können zum einen alle guten Argumente eingebracht werden. " Beispiele seien die Vorteile aus medizinischer Sicht, die Höhe der Beschaffungskosten, aber auch die Heizkosten bei niedrigen Temperaturen und gleichzeitiger Querlüftung."

    Auf diese Weise werde die Grundlage geschaffen für "eine weise Entscheidung zugunsten unserer Neusässer Kinder und Jugendlichen, die stets im Mittelpunkt unseres Handelns stehen müssen", so die Rektoren und Rektorinnen abschließend. (AZ)

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