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Neusäß: Leben im Alter: So gut haben es die Senioren in Neusäß

Neusäß

Leben im Alter: So gut haben es die Senioren in Neusäß

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    Barrierefreiheit ist für Senioren ein wichtiges Thema. Etwa, wenn sie auf einen Rollator angewiesen sind.
    Barrierefreiheit ist für Senioren ein wichtiges Thema. Etwa, wenn sie auf einen Rollator angewiesen sind. Foto: Mathias Wild (Symbolbild)

    Kreative Wohnmöglichkeiten für Senioren, Fahrdienste, Beratungsangebote oder mobile Einkaufsmöglichkeiten: All das sind Ideen und Forderungen, die der Landkreis im seniorenpolitischen Gesamtkonzept zusammengefasst hat. Die Ergebnisse stellt Landratsamts-mitarbeiterin Lisa Manhart derzeit in den Stadt- und Gemeinderäten vor. Dabei ist Neusäß in vielem schon viel weiter, als andere Kommunen. Dort ist der Anteil der älteren Bevölkerung auch höher, als anderswo. Hier ein Blick auf die Situation.

    In dem Konzept ist zusammengefasst, was sich Senioren für ihr Alter wünschen oder brauchen. "Wir haben da bereits einen hohen Erfüllungsgrad", sagte Bürgermeister Richard Greiner nach der Vorstellung des Konzepts. In einigen Dingen ist die Stadt sogar Vorbild im Landkreis. So in der Möglichkeit, den Führerschein abzugeben und in ein Abo für den öffentlichen Nahverkehr umzutauschen. Dennoch können auch in Neusäß noch Dinge besser gemacht werden: Lisa Manhart schlägt mobile Einkaufsmöglichkeiten, vor allem in den ländlicheren Stadtteilen, vor.

    Barrierefreie Toiletten gibt es hingegen vor allem auf den Friedhöfen. "Wir haben einfach geschaut, wo sich die älteren Menschen aufhalten", so der Bürgermeister. Auch Sportvereine könnten ihre Hallen für Passanten öffnen und die Toiletten öffentlich zugänglich machen, findet er.

    Angebote der Familienstation auch für Senioren

    Auf einem anderen Gebiet hingegen könnten Senioren noch besser einbezogen werden, schlägt Lisa Manhart vor. In den Familienstationen gibt es bislang kaum Angebote für Groß- oder sogar Urgroßeltern. Zwar gibt es in Neusäß vor allem in den neuen Wohnquartieren, dem Beethovenpark und dem Schuster-Gelände, durchweg barrierefreie Wohnungen. Wohnmöglichkeiten für Senioren können aber auch anders aussehen.

    Etwa im Modell "Wohnen gegen Hilfe". Dabei bieten Senioren mit (zu) großen Häusern einem Studenten die Möglichkeit zum Mitwohnen an. Dafür hilft der Student oder die Studentin dem älteren Eigentümer: Im Garten, beim Einkaufen oder in anderen Bereichen. Für solch ein Angebot soll nun Kontakt mit dem Studentenwerk der Uni Augsburg aufgenommen werden.

    Tagespflege im Landkreis Augsburg

    Nach Auskunft der Seniorenbetreuung, der Fachstelle für pflegende Angehörige im Landratsamt, gibt es im Landkreis Augsburg insgesamt 16 Tagespflegeeinrichtungen mit derzeit rund 190 Plätzen.

    Gersthofen: Ökumenische Sozialstation Gersthofen und Umgebung (15 Plätze), Ludwig-Thoma-Straße 7

    Diedorf: Seniorenzentrum Diedorf (15), Lindenstraße 30

    Langweid: Tagespflege Langweid (12), Achsheimer Straße 9

    Langweid: Ökumenisches Pflegezentrum Langweid (12), Achsheimer Straße 15

    Meitingen: Tagespflege im Johannesheim Meitingen (3), Hauptstraße 33

    Meitingen: St.-Martha-Heim (6), Sankt-Wolfgang-Straße 14 e

    Zusmarshausen: Sozialstation Augsburger Land West (16), Kapellenstraße 7

    Neusäß-Westheim: Tagespflege Caritas-Seniorenzentrum Notburga (10), Von-Rehlingen-Straße 42

    Neusäß-Westheim: Tagespflege Ancora (7), Von-Rehlingen-Straße 7 a

    Neusäß: Tagespflege Schell (13), Hindenburger Straße 13 a

    Stadtbergen-Leitershofen: Tagespflege Sonnenschein (15), Hauptstraße 62

    Großaitingen: Pflege-Mobil (12), Roggenstraße 3

    Königsbrunn: Pflegezentrum Ederer (15), Richthofenstraße 2

    Bobingen: Tagespflege Ederer (18), Hochstraße 4

    Schwabmünchen: Tagespflege St. Gabriel der Sozialstation Schwabmünchen (10), Falkensteinstraße 1

    Untermeitingen: Tagespflege Haus Xaver, Kranken- und Altenpflege Kerner (12, später bis zu 24 Plätze), Lechring 2 a

    Fischach: Eröffnung ab November, Tagespflege Fischach der Sozialstation Schwabmünchen (10 bis 12 Plätze) , Blumenstraße 11

    Ein wichtiges Bindeglied zwischen älteren Neusässer Bürgern und Stadtrat ist der Seniorenbeirat. Allerdings sind seit der jüngsten Vorstandswahl Anfang 2019 sowohl der Vorstandsvorsitzende Ernst Rauh als auch seine Stellvertreterin Inge Gah gestorben, so der Bürgermeister auf der Sitzung. Die Nachfolge sei noch nicht geregelt. Er sieht den seniorengerechten Umbau der Stadt als eine Daueraufgabe. Deshalb müsse eines nach dem anderen angegangen werden, so Grünen-Stadträtin Silvia Daßler. "Wir müssen genau hinschauen, was nötig ist und dann eine Prioritätenliste erstellen", schlägt sie vor.

    Noch offen: Mehr Plätze in der Kurzzeitpflege

    Dritte Bürgermeisterin Susanne Höhnle (SPD) machte auf das Problem der zu kleinen Zahl an Kurzzeitpflegeplätzen aufmerksam. Die sollten in Neusäß geschaffen werden und dann vor allem auch Neusässer Bürgern zur Verfügung stehen. So, wie auch die Plätze zur Versorgung von Demenzerkrankten im Pflegeheim am Lohwald. Das sieht der Bürgermeister anders: Man solle sich da im Landkreis gegenseitig aushelfen.

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