Was nützt eine Treppe zum Bahngleis, wenn diese immer gesperrt ist? Gar nichts finden Bürgerinnen und Bürger in Neusäß. Doch noch ist die Auseinandersetzung mit der Bahn-Tochter InfraGo um die Verkehrssicherungspflicht am Zugang zum Bahngleis in Richtung Augsburg von der Landrat-Dr.-Frey-Straße aus nicht geklärt. Die Folge: Seit Monaten ist die Treppe gesperrt. Dabei hat die Stadt Neusäß fest mit dem Zugang geplant.
Am Anfang steht ein Missverständnis der Deutschen Bahn. Die hatte die Treppe vor Jahren errichtet. Sie ist kein vollständiger Zugang zum Bahnhof der Stadt, aber eine praktische Ergänzung für Bahnfahrende mit Ankunft aus Richtung Westen oder Fahrtziel Augsburg. In den vergangenen Monaten hatte die Stadt Neusäß nach langen Diskussionen im entsprechenden Ausschuss sogar den Fußweg an der Landrat-Dr.-Frey-Bahnunterführung auf die Seite der Treppe verlegt, um vor allem Schulkindern einen gefahrlosen weiteren Weg zu ermöglichen. Doch im Moment laufen Bahnkunden dort ins Leere und müssen weiterhin den Umweg zur Hauptstraße nehmen.
Aus Sicht der Bahn reicht ein Zugang zum Bahngleis an der Hauptstraße aus
Hintergrund sind Verhandlungen zwischen der Stadt Neusäß und InfraGo über die Verkehrssicherungspflicht auf der Treppe. Sprich: Wer kehrt im Herbst die Blätter weg und wer schaufelt im Winter Schnee? Bereits im Sommer hatte die Stadt auf ein rasches Ende der Verhandlungen gehofft. Doch auf der jüngsten Sitzung des Stadtrats hat Amtsleiter Simon Huber mitgeteilt, dass die zentralen Fragen weiterhin ungelöst seien. So möchte die Bahn, dass die Stadt den Winterdienst und übrige Arbeiten an der Treppe übernimmt und die Anlage möglicherweise auch in deren Besitz übergeht. Davon möchte Bürgermeister Richard Greiner aber nichts wissen. Simon Huber verdeutlicht, dass die Stadt gar nicht das Personal habe, etwa am Sonntag oder nachts den Schnee von der Treppe zu räumen - die Bahn müsse diese Arbeiten am Hauptzugang zum Bahnhof aber ohnehin erledigen.
Dann bleibt die Treppe eben zu, so die Reaktion der Bahn an dieser Stelle. „Denn aus deren Argumentation reicht ein Zugang zum Bahnhof aus“, so Huber weiter. Und der bestehe eben in der Hauptstraße. So oder so: Man müsse doch weiterkommen und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger eine Lösung finden, mahnte Grünen-Stadträtin Silvia Dassler. Und auch ihr CSU-Kollege Robert Schmidt sagte, dass es doch Beispiele für Lösungen in solchen Fällen gebe. Wolfgang Weiland (FW) merkte an, dass die Stadt doch auch sonntags und abends an anderer Stelle Schnee räumen müsse. Die Stadt will nun weiterverhandeln.
Und da merkt man wieder weshalb viele Menschen bei uns an der Demokratie zweifeln! Für so viele andere Sachen wird Geld ausgegeben, Förderungen gewährt uvm. Hier gibt es einen vielgenutzten Zugang, den sich die Stadt von der Bahn gewünscht hat, und nun scheitert es an einer schildbürgerlichen Diskussion wer die 30min Schneeräumen zahlt... Mein Vorschlag: "Wege und Treppen nicht geräumt und gestreut" aufstellen und gut ist
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