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Neusäß/Gersthofen: Benedikt Schulz aus Neusäß: Ein Romeo auf dem Weg zum Profischauspieler

Neusäß/Gersthofen

Benedikt Schulz aus Neusäß: Ein Romeo auf dem Weg zum Profischauspieler

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    Benedikt Schulz aus Neusäß will Schauspieler werden. Zu sehen ist er am Samstag, 29. Januar, als Romeo in der Stadthalle Gersthofen.
    Benedikt Schulz aus Neusäß will Schauspieler werden. Zu sehen ist er am Samstag, 29. Januar, als Romeo in der Stadthalle Gersthofen. Foto: Elena Zaucke, Agentur Fabelhaft

    Mit seinen 28 Jahren hat der gebürtige Neusässer Benedikt Schulz schon einige Dinge ausprobiert und auch zu Ende gebracht. Nach dem Abitur am Peutinger-Gymnasium in Augsburg studierte er Sozialwissenschaften in

    Schulz begann seine Schauspielkarriere verhältnismäßig spät. "Nach meinem Studium stand ich unter einem gewissen Zeitdruck. Mit 25 bist du fast schon zu alt für einen Einstieg in die Branche", erklärt der Augsburger. Inzwischen befindet er sich im dritten und letzten Jahr seiner Schauspielausbildung, der sogenannten Master Class.

    Benedikt Schulz war schon bei den Bergrettern und im Polizeiruf zu sehen

    Während seiner Ausbildung konnte er bereits einige kleinere Rollen im Fernsehen ergattern. Unter anderem war er bei "Hubert ohne Staller" und den "Bergrettern" zu sehen oder in mehreren Folgen "Polizeiruf 110". "Es ist nicht unbedingt üblich, schon während der Ausbildung Rollen anzunehmen", erklärt Schulz. Die Rollen helfen ihm auch, Zeit aufzuholen: Erfahrung sei im späteren Berufsleben immerhin ein großer Vorteil. Doch noch ist die Schauspielerei kein Brotberuf für ihn. Ein Drehtag werde zwar gut bezahlt, trotzdem sei es anfangs noch nicht genug, um seinen gesamten Lebensunterhalt damit zu verdienen. "Die meisten jobben während der Ausbildung", sagt Schulz.

    Seine größte Leidenschaft ist zudem das Theaterspielen. "Beim Theater ist jede Aufführung anders, das finde ich sehr spannend. Ich mag einfach diesen Live-Moment mit dem Publikum", erzählt Schulz. Ob der Jungschauspieler nach dem Ende seiner Ausbildung im Juli mit dem Schauspiel dann auch seinen Lebensunterhalt verdienen kann, ist noch unklar.

    Merkmale: skandinavischer Typ, Kenntnisse im Bühnenfechten

    Als Darsteller brauche man ein dickes Fell, das sieht Schulz ganz nüchtern. "In diese Branche kommst du rein, und eigentlich braucht dich keiner. Es gibt einfach so viele Schauspieler", weiß er. "Erfahrung ist oft ausschlaggebend. Aber auch Kontakte sind super wichtig", sagt er. Es sei nicht leicht, in diesem Bereich Fuß zu fassen. "Man muss damit rechnen, dass es auch mal richtig schlecht laufen kann", erzählt er. Damit es möglichst nicht so weit kommt, lässt sich Schulz bereits über eine Agentur vermarkten. Die zählt auch auf, was den Jungschauspieler ausmacht: sein fast schon skandinavisches Aussehen, sein bayerisch-schwäbischer Heimatdialekt oder auch seine Grundkenntnisse im Bühnenfechten.

    Ein Klassiker ist Macbeth von Shakespeare, hier eine Filmszene. Auf der Bühne stand Benedikt Schulz auch schon in diesem Stück.
    Ein Klassiker ist Macbeth von Shakespeare, hier eine Filmszene. Auf der Bühne stand Benedikt Schulz auch schon in diesem Stück. Foto: Koch Films

    Trotz der Hürden ist Benedikt Schulz sich sicher, dass die Schauspielerei sein Traumberuf ist. Seine bisher schönste Erfahrung war eine Aufführung von Shakespeares Sommernachtstraum im Garten von Schloss Nymphenburg. "Das Lustige war, dass meine Freundin und ich unabhängig voneinander für die Rollen gecastet wurden und dann gemeinsam im Stück aufgetreten sind. Das ganze Ambiente war toll", erzählt der Augsburger.

    Ein Schauspieler sollte Kritik nicht persönlich nehmen

    Das Schwierigste an dem Beruf sei, Kritik nicht persönlich zu nehmen. "Man muss den Künstler von der Person trennen. Bei Schauspielern ist das besonders schwer, weil man ja sozusagen selber das Kunstwerk darstellt", erklärt Schulz. Sein Tipp an andere aufstrebende Schauspielerinnen und Schauspieler: "Einfach machen, statt sich Zeit zu lassen. Klar braucht man auch immer etwas Glück. Aber ich glaube, wenn man das wirklich will, kann man sich dieses Glück erkämpfen und erarbeiten." Bekannt ist sein Gesicht einem breiteren Publikum übrigens schon lange vom Videowürfel im AEV-Stadion.

    Nun steht für Benedikt Schulz praktisch eine Aufführung in der Heimat an: Am Samstag, 29. Januar, ist er um 15 und um 20 Uhr im Schauspiel "Romeo + Julia" in der Stadthalle Gersthofen zu sehen, vom Ensemble Persona aufgeführt. Benedikt Schulz ist, na klar: Romeo. Einer, der den Auftritt nicht verpassen möchte, ist übrigens sein erster Schauspiellehrer Klaus Drechsel, damals Leiter der Schulspielgruppe am Peutinger, heute stellvertretender Leiter des Schmuttertal-Gymnasiums.

    Schon in der Schule beeindruckte er mit Shakespeare

    Karten hat er längst für den Abend. Er erinnert sich an, schon damals, "sehr eindrucksvolle Leistungen, vor allem als Alfredo Traps in Dürrenmatts 'Die Panne'". Shakespeare scheint Benedikt Schulz dabei schon in den wenigen Jahren seiner Karriere zu begleiten. "Unvergessen ist seine tragende Rolle in der Schulaufführung des Macbeth und die doch sehr körperbetonte (Schwert-)Kampfszene dort", erinnert sich Drechsel. (mit jah)

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