Die Generalsanierung des Neusässer Justus-von-Liebig-Gymnasiums soll im Herbst 2022 beginnen und 60,5 Millionen Euro kosten. Diese Zahlen nannten die Planer jetzt im Bauausschuss des Kreistages. Einkalkuliert ist darin bereits eine Steigerung der Baupreise von jährlich fünf Prozent. Hinzu kommen noch rund 900.000 Euro für den Umbau der alten Berufsschule.
Sie soll während der Sanierung des Gymnasiums als Ausweichquartier dienen. Das Gymnasiumsgebäude selbst wird bis auf das tragende Stahlbetonskelett mit Rippendecken zurückgebaut und erhält eine neue Fassade mit Holz und Glaselementen. „Die wird wie Lego vorgebaut“, so Architekt Alexander Müller. Weitgehend erhalten bleiben sollen die bereits vor einigen Jahren sanierten naturwissenschaftlichen Räume der Schule.
Am Gymnasium Neusäß werden Turnhalle und Mensa neu gebaut
Völlig neu wird dagegen die Dreifachturnhalle mit Mensa, weil das alte Gebäude als nicht mehr wirtschaftlich sanierbar gilt. „Von dieser Turnhalle würde nicht viel übrig bleiben“, so Hochbauamtschefin Karin Hesse. Von der Küche der Mensa aus werden auch die Schulen in Diedorf (Gymnasium) und Zusmarshausen (Realschule) beliefert.
Besiegelt werden soll mit der Generalsanierung auch ein bisheriges Provisorium. Schon seit Jahren hat die FOS/BOS im Untergeschoss acht Klassenzimmer. Nun soll der gesamte südliche Bereich der Schule der stetig wachsenden FOS/BOS zur Verfügung gestellt werden. Sie erhält dort zehn Klassenzimmer mit Lehrerzimmer und eigenem Eingang. Beheizt werden soll die Schule mit Hackschnitzeln und Gas und soll sparsamer sein als ein Niedrigenergiehaus. In manchen Bereichen soll sogar Passivhausstandard erreicht werden. Auf einem Teil des Daches wird eine Solaranlage für rund 150.000 Euro installiert.
Ausgelegt wird das Gebäude für ein neunjähriges Gymnasium mit Flächen für offene Lernlandschaften. Auf etwas mehr als 7800 Quadratmeter Hauptnutzfläche sollen bis zu 1000 Schüler unterrichtet werden können.
ÖDP will WLAN am Gymnasium wegen "Gesundheitsschutz" verhindern
Gescheitert ist die ÖDP mit dem Antrag, in der Schule weitgehend auf WLAN zu verzichten und stattdessen mit Kabeln den Internetanschluss sicherzustellen. Man solle „den Gesundheitsschutz nicht ausblenden“, so Gabriele Olbrich Krakowitzer. Die Vertreter anderer Fraktionen warnten vor den Kosten der Verkabelung und sahen in der drahtlosen Verbindung den zukunftsträchtigeren Ansatz. Vonseiten der Grünen wurde die Forderung nach einem begrünten Dach laut, soweit dieses nicht für die Solaranlage genutzt wird.
Der Bauausschuss befürwortete die Pläne einstimmig. Von den bislang mit 60,5 Millionen Euro veranschlagten Baukosten soll der Landkreis 38,5 Millionen übernehmen. Die Fördermittel des Freistaates Bayern sind bislang mit 22 Millionen Euro kalkuliert.
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