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Neusäß: Fitzek-Psychothriller auf der Bühne in Neusäß - funktioniert das?

Neusäß

Fitzek-Psychothriller auf der Bühne in Neusäß - funktioniert das?

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    Auf einem Kreuzfahrtschiff spielt der Psychothriller "Passagier 23", der jetzt als Theaterstück in Neusäß gezeigt wurde.
    Auf einem Kreuzfahrtschiff spielt der Psychothriller "Passagier 23", der jetzt als Theaterstück in Neusäß gezeigt wurde. Foto: Andreas Lode

    Fünf interessante Theaterstücke erwarten die Abonnenten des Theater-Abos in der Stadthalle Neusäß in der neuen Spielzeit. Dabei ging es mit der Buchvorlage „Passagier 23“ des Bestseller-Autors Sebastian Fitzek im ersten Stück gleich mitten in die Welt der Psychothriller. Nervenkitzel, Spannung pur, brenzlige Situationen und Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche waren für diesen Theaterabend somit zu erwarten. Leser von Fitzeks im Jahr 2014 erschienenen, millionenfach verkauften Romans durften darüber hinaus gespannt sein, wie das Geschehen für die Bühne bearbeitet wurde. Die Stadthalle Neusäß war jedenfalls ausverkauft.

    Es verschwinden jedes Jahr 23 Menschen weltweit auf hoher See spurlos von Kreuzfahrtschiffen und niemals erfährt man, was passiert ist. Es wird als Selbstmord deklariert. Noch nie ist jemand zurückgekommen – bis auf Anouk, ein Mädchen, das in Fitzeks Thriller „Passagier 23“ vor einem halben Jahr mit seiner Mutter verschwand. In ihrem Arm hält sie einen Teddybären, der aber nicht ihr eigener ist… .

    3000 Passagiere, ein verstörter Psychologe und ein Mörder

    Polizeipsychologe Martin Schwartz hat vor fünf Jahren Frau und Sohn ebenfalls während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Sea“ tragisch verloren. Seinen Zustand aus Ungewissheit und Angst überdeckt er, psychisch schwer angeschlagen, mit der Übernahme von Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler. Da erreicht ihn mitten in einem Einsatz der Anruf einer angeblichen Thrillerautorin, die an Bord der „Sultan of the Sea“ für ihr neues Buch recherchiert. Sie fordert ihn auf sofort zu kommen, da es Beweise dafür gäbe, was seiner Familie zugestoßen sei. Schwartz folgt dem Hinweis und erfährt, dass ein, ebenfalls vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht sei – mit dem Teddy seines Sohnes im Arm. Das Schiff legt ab gen New York mit 3000 Passagieren an Bord, einem traumatisierten Mädchen, einem verstörten Polizeipsychologen und einem Mörder.

    Komplexe Zusammenhänge erfordern höchste Konzentration

    In kurzen prägnanten Sequenzen wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer durch die spannende Geschichte mit dunklen Geheimnissen, Ungewissheit und Angst von zunächst harmlos wirkender ProtagonistInnen geführt. Man konnte mitfiebern und miträtseln, dies erforderte allerdings volle Konzentration, um bei all den überraschenden Erkenntnissen, unerwarteten Wendungen und Ungereimtheiten rund um Vertuschungen im Kreuzfahrtgeschäft, um Missbrauch und Traumata, den Durchblick nicht zu verlieren. Das präsente Ensemble bot eine fesselnde Aufführung und nahm das Publikum mit in die Abgründe der menschlichen Psyche. Zehn Schauspieler, teils in verschiedenen Rollen, agierten höchst inspiriert und boten einen interessanten, spannenden Theaterabend mit überraschendem Ausgang. Der gewisse Gänsehauteffekt, der Nervenkitzel, den man sich von einem Psychokrimi wünscht, blieb aber aus – allein Liebhaber von Schiffskreuzfahren dürften etwas nachdenklich geworden sein.

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