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Neusäß: Eine Stadt will sich neu erfinden mit Zentrumsplanung und Verkehrskonzept

Neusäß

Eine Stadt will sich neu erfinden mit Zentrumsplanung und Verkehrskonzept

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    An der Hauptstraße in Neusäß ist bereits ein neues Stadthaus entstanden. Doch die zentrale Verkehrsachse soll insgesamt moderner werden.
    An der Hauptstraße in Neusäß ist bereits ein neues Stadthaus entstanden. Doch die zentrale Verkehrsachse soll insgesamt moderner werden. Foto: Marcus Merk

    Auf dem Weg zur modernen, lebenswerten Kleinstadt für alle Generationen geht die Stadt Neusäß jetzt einen neuen Weg, zumindest in der Planung. Wie im Stadtteil Westheim auch, soll nun auch für den Altort Neusäß über den Weg der Städtebauförderung ein „integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ erstellt werden, verknüpft mit einer Verkehrsuntersuchung für Neusäß und Westheim und einem Blick auf die Nahmobilität in ganz Neusäß. Was theoretisch klingt, bedeutet am Ende: Neusäß bereitet sich auf die erwartete Veränderung vor allem durch den Neubau der Uniklinik und des Medizincampus vor und möchte endlich vor allem den Bereich der Hauptstraße neu gestalten. So ist der Weg dorthin.

    Vorneweg: Konkrete Umbau- oder Gestaltungspläne gibt es im Moment noch nicht, auch wenn etwa der Wunsch, endlich einen attraktiven Rathausplatz zu gestalten, schon Jahrzehnte alt ist. Stattdessen wird in den nächsten eineinhalb Jahren zunächst einmal viel untersucht werden in Neusäß zur aktuellen Situation in der Stadt. Auch Bürgerinnen und Bürger aus allen Generationen sollen Gelegenheit bekommen, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Was dann tatsächlich umgesetzt werden kann, das ist freilich noch völlig offen. Ein Vorteil ist aber: Über die Städtebauförderung fließt mehr Geld vom Freistaat nach Neusäß. So auch beim Stadtplatz in der Hauptstraße, der im kommenden Jahr umgebaut werden soll und ein vorgezogenes Projekt im Rahmen der Städtebauförderung ist.

    Wohnraum, Einkaufen und Mobilität sind Themen des Konzepts

    Zur Umsetzung des Konzepts konnten auch die beiden Planungsbüros bislang nicht viel sagen, die sich jetzt im Planungs- und Umweltausschuss (PUA) vorgestellt haben. Das eine Büro soll sich um das Entwicklungskonzept von Alt-Neusäß kümmern, das andere schwerpunktmäßig um Verkehrsfragen in der gesamten Stadt. So geht es bei dem angestrebten Entwicklungskonzept generell um Fragen wie Wohnraum, Einkaufen, Mobilität oder Klimaanpassung, so Johannes Klüpfel, Geschäftsführer des beauftragten Architekturbüros Schirmer. Beim Verkehr sollen neben Ein- und Auspendlern per Auto Themen wie der öffentliche Nahverkehr, Fußgänger und Radfahrer eine zentrale Rolle spielen sowie die Wechselwirkungen mit der Stadt Augsburg, so Maximilian Gericke vom Büro Modus Consult Karlsruhe. Was beide aber schon klargemacht haben: Während am Anfang die Bestandsaufnahme steht, geht es im nächsten Schritt sofort um die Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger. Durch gemeinsame Veranstaltungen vor Ort, aber auch Online-Befragungen, sollen dabei so viele Menschen wie möglich aus allen Altersgruppen erreicht werden.

    Die Stadt hat schon Erfahrung mit der Städtebauförderung: Sie läuft seit vielen Jahren im Stadtteil Westheim. Auch dort stand vor über zehn Jahren die Bestandsaufnahme und Beteiligung der Bevölkerung am Anfang. Ziel ist dort, dass sich neue Bauvorhaben oder Umbauarbeiten in das Ortsbild einpassen. Auch ein neuer, zentraler Begegnungsort wird geplant; er soll um den heutigen Parkplatz des Notburgaheims entstehen. Denn das ist die historische Mitte von Westheim, wenn auch heute kaum noch erkennbar. Klar ist aber: Schnell ist die Umsetzung in solch einem Verfahren nicht. Eine zentrale Frage betrifft immer wieder den Erwerb oder die Pacht von Grundstücken, um eine geplante Umgestaltung auch umzusetzen.

    Die Bestandsaufnahme soll etwa eineinhalb Jahre dauern

    Dabei wurde in der Debatte mit den Planungsbüros im PUA klar, dass mehrere Fixpunkte gibt, die für Zeitdruck sorgen könnten: Das sind der Neubau der Uniklinik an der Stadtgrenze zu Neusäß in etwa zehn Jahren sowie die Sanierung der Hochleistungstrasse der Bahn von Augsburg nach Ulm im Jahr 2030. Diese Themen nannte Stadtrat Jörg Roehring (CSU). Für Bürgermeister Richard Greiner war es wichtig, eine Weiterentwicklung, aber auch einen Neuansatz zu einem bestehenden Entwicklungskonzept zu bekommen, das inzwischen seit rund zehn Jahren in den Schubladen liegt. Wolfgang Weiland (FW) nannte die Weiterentwicklung der Hauptstraße und die Schaffung eines Rathausplatzes als Ziele. Ursula Schwinge-Haines (Grüne) erwähnte das gute Zusammenleben der verschiedenen Generationen als ein Ziel des Konzepts. Gerade wegen dieser vielfältigen Vorstellungen müsste der Stadtrat auch frühzeitig in die Planungen eingebunden werden, so Christian Rindsfüßer (SPD).

    Die Bestandsaufnahmen samt Bürgerbeteiligungen werden die Büros nun voraussichtlich bis Anfang 2026 beschäftigen.

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