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Neusäß: Denkmalgeschützte Aussegnungshalle in Steppach: Stadt nimmt neuen Anlauf für Abriss

Neusäß

Denkmalgeschützte Aussegnungshalle in Steppach: Stadt nimmt neuen Anlauf für Abriss

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    Marode und nicht barrierefrei ist die Aussegnungshalle auf dem Friedhof Steppach.
    Marode und nicht barrierefrei ist die Aussegnungshalle auf dem Friedhof Steppach. Foto: Marcus Merk

    Über zehn Jahre lang lag das leidige Thema auf Eis, nun nimmt die Stadt Neusäß einen neuen Anlauf, am Steppacher Friedhof St. Gallus eine neue Aussegnungshalle zu bauen. Das marode Gebäude sollte schon lange durch einen Neubau ersetzt werden, aber vor zehn Jahren stellte es die Denkmalschutzbehörde plötzlich unter Schutz und es musste erhalten bleiben. Nun macht die Stadt einen neuen Versuch, der Bauausschuss stimmte dem Bauantrag in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zu.

    Vorangegangen war den Plänen damals sogar ein aufwendiger Architektenwettbewerb für den Neubau der Aussegnungshalle, den der örtliche Architekt Eberhard Wunderle mit einem gefälligen, funktionalen Neubau gewann. Doch ein besorgter Bürger, so hieß es damals, hatte das Landesamt für Denkmalschutz auf die Pläne aufmerksam gemacht, das dann das Gebäude mit dem Walmdach aus dem Jahr 1925 sofort in die Bayerische Denkmalliste eingetragen hat. In der Denkmalliste heißt es über die Leichenhalle: „eingeschossiger Walmdachbau mit mittigem Treppengiebel-Zwerchhaus, um 1925“. Der Bau könne als sehr qualitätsvoll bezeichnet werden, ihm komme allein durch seine Entstehungszeit hoher Seltenheitswert zu. Das Amt für Denkmalschutz schlug vor, das Gebäude nach ihren Vorgaben behutsam zu sanieren oder einen anderen Standort für einen Neu- oder Anbau zu suchen. Doch dies gestaltete sich schwierig und im Laufe der Jahre rutschte das Projekt in der Priorität immer weiter nach unten.

    Im Keller muss abgestützt werden

    Dennoch haben sich an den Problemen mit dem Gebäude nichts geändert und die Zustände bei den Beerdigungen stehen bei den Steppacher Bürgerinnen und Bürgern weiterhin in der Kritik: Die Aussegnungshalle ist für eine Trauergemeinde viel zu klein, bei Regen bietet sie keine Überdachung und es fehlen barrierefreie Zugänge und Toiletten. Wie Stadtbaumeister Björn Nübel erklärt, habe sich die Bausubstanz und die Statik weiter verschlechtert, im Keller mussten Abstützungen eingebaut werden. Aus Sicht der Bauverwaltung und der Stadt sei deshalb ein Abriss gerechtfertigt. Entgegen der Meinung des Denkmalamts sei es nicht möglich, den Betrieb durch kleinere Maßnahmen vernünftig und erfolgreich weiter zu betreiben. Laut Nübel wurde die Bauplanung nun noch ergänzt und überarbeitet und dem Bauausschuss zur Abstimmung vorgelegt.

    Nach dem einstimmigen Beschluss des Ausschusses geht der Antrag auf Abriss und Neubau nun ans Landratsamt und bei den entsprechenden Fachstellen werden dazu Stellungnahmen eingeholt. Dann werde man laut Stadtbaumeister sehen, ob sich die Einschätzung des Denkmalschutzes seit 2014 geändert hat und ob die Genehmigungsbehörde den Argumenten der Stadt Neusäß eher folgt.

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