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Neusäß: Das schmeckt den Kahns: Schülerinnen und Schüler kreieren Vier-Gänge-Menüs

Neusäß

Das schmeckt den Kahns: Schülerinnen und Schüler kreieren Vier-Gänge-Menüs

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    Rosina Langenmeir, Manfred Versal, Peter Kahn und Kurt Reising (von links) bilden die Jury beim Kochwettbewerb der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung.
    Rosina Langenmeir, Manfred Versal, Peter Kahn und Kurt Reising (von links) bilden die Jury beim Kochwettbewerb der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung. Foto: Andreas Lode

    Es geht heiß her beim Kochwettbewerb der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung. In der Küche des Beruflichen Schulzentrums Neusäß kochen Suppen in Töpfen, während Rouladen im Ofen schmoren und Desserts den letzten Schliff bekommen. Allem voran mit einem Amuse-Gueule ("Appetithäppchen") versuchten Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse am Dienstag, mit einem selbst konzipierten Vier-Gänge-Menü aus Delikatessen wie gefüllten Champignons, Zucchini-Suppe und Schokomousse die Jury zu überzeugen – und die eingeladenen Gäste kulinarisch zu verwöhnen. "Zum Prüfungsessen haben wir alle Direktoren von Realschulen und Mittelschulen eingeladen, die mit unserer Schule zusammenarbeiten", erzählt die leitende Veranstalterin des Kochwettbewerbs, Brigitte Ullmann. Es geht um eine Vorbereitung auf die Abschlussprüfung.

    Gesponsert wird die Veranstaltung von der Firma Feinkost Kahn. Der Wettbewerb soll für Schülerinnen und Schüler eine Chance sein, noch einmal vor der Abschlussprüfung im großen Rahmen zu üben und ihre Kochkünste unter Beweis zu stellen. "Für manche ist der Ausbildungszweig die Motivation für eine Ausbildung im Ernährungswesen, für andere eher eine Etappe zur Orientierung", sagt Ullmann, die Fachlehrerin für Ernährung und Versorgung ist. Bei der Nachfrage des Ausbildungszweigs spiele der Arbeitsmarkt eine entscheidende Rolle: "Wenn es dort viele Lehrstellen gibt, spüren wir hier schon einen Mangel." Berufliche Perspektiven des Ausbildungszweigs seien vor allem im Großbetrieb sowie im gehobenen Privathaushalt.

    Bei der Bewertung spielen sowohl Arbeitsweise als auch Menü eine Rolle

    Beim Wettbewerb wird, anders als bei der Abschlussprüfung, in Gruppen geplant und gekocht: Zwei Schülerinnen und Schüler bilden jeweils ein Team, insgesamt gibt es vier Gruppen. "Alle haben die Menüs selbst gewählt und den Tisch dekoriert. Zudem gibt es ein Heft, in dem jeder Gang genau beschrieben ist – inklusive Preiskalkulation", erklärt Peter Kahn aus der Gastronomenfamilie. Er und drei Köchinnen und Köche bilden die Jury des Kochwettbewerbs. Die Bewertung kombiniert Kriterien zur Arbeitsweise der Schülerinnen und Schüler, wie Sauberkeit und Materialverschwendung, sowie zum Menü. Besonders entscheidend ist dabei der Geschmack – aber auch die Kreativität. "Wir haben jetzt die schöne Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler zu begleiten und ihre Kochkünste zu beobachten", sagt Kahn. Und natürlich die Gänge vorab in der Küche fleißig zu probieren, bevor sie serviert werden.

    Das perfekte "Amuse-Gueule": Jurymitglied Rosina Langenmeir schaut zu, wie Michelle Vorgeitz ihre Kresse-Ei-Kanapees verziert.
    Das perfekte "Amuse-Gueule": Jurymitglied Rosina Langenmeir schaut zu, wie Michelle Vorgeitz ihre Kresse-Ei-Kanapees verziert. Foto: Andreas Lode

    Dann kann es für die Gäste losgehen: Jedes Kochteam serviert jeweils an einem der vier Gästetische sein Menü und versorgt diesen zudem konstant mit Wasser und Wein. Bei der anschließenden Siegerehrung steigt die Spannung im Speisesaal; auch die Gäste an den Tischen fiebern mit. "Mit welcher Liebe und Kreativität heute hier gearbeitet wurde, haben wir alle gesehen, an den Tischen und auf den Tellern. Alle vier Gruppen liegen nicht weit auseinander", deklariert Kahn. Trotzdem kann nur eine Gruppe den Hauptgewinn erreichen. 

    Ansumana Sangare bereitet für die Vorspeise "Gurkenbisse" zu. Jurymitglied Peter Kahn schaut ihm dabei über die Schulter.
    Ansumana Sangare bereitet für die Vorspeise "Gurkenbisse" zu. Jurymitglied Peter Kahn schaut ihm dabei über die Schulter. Foto: Andreas Lode

    Für die Schülerinnen und Schüler ist es schön, Gäste zu haben

    Am Ende siegt Zanderfilet über Hähnchenroulade: Veronika Drexel, die demnächst eine Ausbildung zur Hotelfachfrau am Albsee beginnt, und Franziska Miller, die sich ab September zur Fachlehrerin am Staatsinstitut in München ausbilden lässt, konnten sich mit ihrem Menü gegen die Konkurrenz durchsetzen. Vom Siegermenü gekostet hat Bernd Zimmermann, weiterer ständiger Vertreter der Schulleitung der FOS/BOS Neusäß. "Es war schon sehr gut", meint er. "Auch die Menge war optimal." Mit am Tisch sitzt auch Svenja Hoffmann, stellvertretende Schulleiterin des Beruflichen Schulzentrums Neusäß. Sie unterrichtet auch die Schülerinnen und Schüler, die am Kochwettbewerb teilgenommen haben. "Ich finde die Idee sehr gut", sagt sie. "Für die Schülerinnen und Schüler ist das ein toller Tag: Es ist schön, Gäste zu haben, die sie bedienen können." Am Wettbewerb schätzt sie auch den Teamaspekt: "Man muss sich zu zweit abstimmen und einigen, um am Ende etwas zu schaffen. Denn in der Küche kommt man früher oder später in Stress."

    "Es ist eine Wertschätzung für die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler, dass sie als Jury da sind", bedankt sich Rainer Bartl, Schulleiter des Beruflichen Schulzentrums Neusäß, bei Helmut Kahn und den Juroren nach der Preisverleihung. "Die Schülerinnen und Schüler konnten sich mit selbst gesteckten Zielen hier präsentieren. Das ist für sie herausfordernd und für uns ein großer Genuss." Ansumana Sangare hat gemeinsam mit seiner Teampartnerin den zweiten Platz belegt. "Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht", sagt er. Acht bis zehn Stunden haben sie zuvor in die Vorbereitungen gesteckt. "Wir haben schon vor den Ferien angefangen und in den

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