Neusäß: Bringt die Baustelle in Hammel die Buslinie 500 in Gefahr?

Was bedeutet die Sperrung der Ulmer Straße in Augsburg für den Nahverkehr in Neusäß? Diese Frage hat Stadtrat Christian Rindsfüßer aufgebracht und gleich an den Augsburger Tarif- und Verkehrsverbund (AVV) gestellt. Wie die Stadtwerke Augsburg in dieser Woche bekannt gemacht haben, werden dort die Straßenbahngleise erneuert. Vier Monate, von Mitte Juli bis Mitte November, soll die Sperrung dauern. Rindsfüßer fordert den AVV jetzt auf, die Kundinnen und Kunden rechtzeitig zu informieren.

Er schreibt deshalb an die Geschäftsführerin Linda Kisabaka: "Nach dezidiert schlechten Erfahrungen mit der notwendigen, rechtzeitigen Information über die Baustelle in Neusäß-Hammel beziehungsweise Neusäß-Ottmarshausen durch den AVV und die Linienbetreiber möchte ich mich bereits im Vorfeld erkundigen, ob eine rechtzeitige Kundeninformation über die Auswirkungen der Vollsperrung der Ulmer Straße auf die Linienbündel 500 und 600 diesmal sichergestellt ist."

Im Juli könnten auf der Strecke der Linie 500 gleich zwei Baustellen liegen

Kisabakas Antwort geht nun allerdings über das Thema der Kundeninformation hinaus - und weist auf einen Zusammenhang mit einer Baustelle hin, die derzeit noch im Neusässer Stadtteil Hammel läuft. "Leider hat uns gerade die Nachricht der Stadt Neusäß erreicht, dass die Baumaßnahme Ottmarshausen Mühlbachstraße entgegen der bisherigen Planungen wohl nicht vor dem 22. Juli fertiggestellt sein wird. Das bedeutet, dass die Baumaßnahme sich um voraussichtlich eine Woche mit der Baumaßnahme Ulmer Straße (Beginn ab 15. Juli) überschneiden wird. Wir haben hier große Bedenken hinsichtlich der Aufrechterhaltung des Fahrplans der Linie 500 und 501", so die Geschäftsführerin des AVV. Die Linie wäre auf ihrer Route von beiden Baustellen betroffen.

Kisabaka würde sich freuen, "wenn wir stabile Planungsgrundlagen mit berechenbaren Baustellensituationen hätten. Nur damit kann auch die Fahrgastinformation langfristig und qualitativ hochwertig umgesetzt werden". Aus Sicht der Stadt Neusäß stellt sich die Sachlage hingegen anders dar. "Das Tiefbauamt hatte von Anfang an mitgeteilt, dass die Baustelle bis zur Kalenderwoche 30 oder 31 dauern würde", so eine Sprecherin des Rathauses. 

Das bedeutet: Von einem Ende vor dem 22. Juli war ohnehin zunächst nicht die Rede. Allerdings sei man zwischenzeitlich gut mit den Arbeiten vorangekommen und hätte womöglich früher als geplant die Arbeiten zur Verlegung von neuen Wasserleitungen abschließen können. "Doch dann kam das Hochwasser, nun sind wir wieder bei der ursprünglichen Planung", so die Sprecherin.

Schülerverkehr in der letzten Schulwoche ist in Gefahr

Gerade für Schulkinder könnte es nun in der letzten Schulwoche zu Problemen kommen, schätzt Linda Kisabaka. In dieser Woche soll die Mühlbachstraße neu asphaltiert werden. Eine Durchfahrt ist dann nicht möglich, teilt die Stadt Neusäß mit. Doch die Belastungen durch den Umbau in der Ulmer Straße werden weitere Auswirkungen auf den Nahverkehr aus und in Richtung Neusäß haben. In der kommenden Woche will Bürgermeister Richard Greiner auf der Stadtratssitzung darüber berichten.