Bonnie und Clyde, das ist ein Gangsterpärchen aus den USA, eine wohlbekannte Geschichte, die nicht gut endet. Worum geht es in dem Stück, das am 9. November in der Stadthalle Neusäß aufgeführt wird?
GABI ROTHMÜLLER : Es geht zwar um das berühmte Gangsterpaar, das aber in unserer Version der Geschichte überlebt hat und nun seit Jahren möglichst unscheinbar ein langweiliges, kleinbürgerliches Leben lebt. Das klappt aber überhaupt nicht: Immer wieder werden sie erkannt, geärgert, genervt oder sogar erpresst. Und als sich dann die Gelegenheit für den letzten großen Coup ergibt, müssen sie sehr schnell handeln.
Sind da noch Parallelen zu der „originalen“ Geschichte zu ziehen? Wenn ja wo?
GABI ROTHMÜLLER : Da es ja eine Fortsetzung der Geschichte ist, sind die Parallelen sentimentale
Erinnerungen an die große Zeit ihrer Überfälle, klassische Maschinenpistolen und die
Lust, noch einmal kriminell zu werden.
Es gibt 17 Rollen, aber nur drei Schauspieler. Außer Ihnen, Alex Liegl, sind das Constanze Lindner und Michael Altinger. Wie muss der Zuschauer oder die Zuschauerin sich das vorstellen?
ALEX LIEGL: Eigentlich ist das unvorstellbar: Sehr schnelle Umzüge, fliegende Perücken, und Geschlechterwechsel. Und natürlich drei Türen, durch die überraschend neue Figuren auftreten können. Am Ende sollen sich alle fragen, warum sich denn jetzt nur drei Leute verbeugen.
Wie habt ihr es geschafft Witz und Spaß in das Stück zu packen?
ALEX LIEGL: Wir schaffen es einfach nicht, Witz und Spaß herauszuhalten. Die Figuren und deren Verbindungen ergeben einfach viele Möglichkeiten, unseren fröhlichen Wahnsinn auszuleben. Drei Rampensäue werden auf die Menschheit losgelassen. Das ist ziemlich lustig.
Wie ist die Akustik und die Geschwindigkeit des Stücks zu beschreiben?
ALEX LIEGL: Eher atemberaubend. Der Tonfall ist schnell, die Dialoge sind schnell, die Lieder oft schnell und die Kostümwechsel sowieso. Wir werden nie hektisch, sonst klappt nichts, aber Tempo ist eine Grundvoraussetzung für dieses Stück.
Was macht das Stück so besonders?
GABI ROTHMÜLLER: Es kommen Figuren zusammen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, mit Liedern, die nie ein Mensch zuvor gehört hat, in Kostümen, die nie ein Mensch sehen oder hören wollte. Es ist fröhlich, bunt, laut und dreckig.
Was gefällt dem Team am meisten bei den Proben, den Auftritten und der generellen Arbeit?
ALEX LIEGL: Wir mögen uns, wir mögen das Stück und das Kichern von der ersten bis zur letzten Reihe. Das muss reichen.
Woher kam die Inspiration für das Stück?
GABI ROTHMÜLLER: Bonnie und Clyde üben immer schon eine eigenartige Faszination aus. Böse und auch wieder nicht. Das hat uns alle angesprungen und nicht mehr losgelassen.
Arbeitet ihr an weiteren Projekten, oder vielleicht einer Fortsetzung?
GABI ROTHMÜLLER UND ALEX LIEGL: Mal schauen, vielleicht werden es Zwei glorreiche Halunken, Drei Musketiere, Vierzig Wagen westwärts, Fünf Freunde oder Sechs Ämtertropfen. Jedenfalls werden wir weitermachen. Miteinander.
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