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Neusäß: Bahnausbau Ulm - Augsburg: Hält bald ein Zug in Vogelsang?

Neusäß

Bahnausbau Ulm - Augsburg: Hält bald ein Zug in Vogelsang?

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    Bringt der Bahnausbau den Menschen zwischen Ulm und Augsburg einen besseren Nahverkehr?
    Bringt der Bahnausbau den Menschen zwischen Ulm und Augsburg einen besseren Nahverkehr? Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Verbesserungen im Nahverkehr stehen ganz oben auf der Wunschliste des Landkreises. Der Bahnausbau zwischen Ulm und Augsburg könnte das möglich machen, wie immer wieder beteuert wird. Werden jetzt schon Nägel mit Köpfen gemacht? Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) plant offenbar neue Haltestellen in der Hirblinger Straße im

    Der Projektleiter des Planungsteams der Bahn, Markus Baumann, erwähnte die neuen Bahnhalte am Dienstag im Rahmen der Bahntrassengespräche, die der Kreisverband der Grünen regelmäßig organisiert. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die in Bayern für den Nahverkehr zuständig ist, habe ihn gebeten, bei den Planungen zu berücksichtigen, dass in der Hirblinger Straße und in Neusäß-Vogelsang neue Halte für den Nahverkehr gebaut werden sollen, erklärte Markus Baumann.

    Bahnverbindung Ulm - Augsburg: Vier Nahverkehrszüge pro Stunde

    Vorgesehen sind vier Züge pro Stunde und Richtung zwischen Gessertshausen und Augsburg. Drei Züge fahren bis nach Dinkelscherben weiter, zwei Züge fahren pro Stunde und Richtung zwischen Ulm und Augsburg. Eine Art Regio-S-Bahntakt sei auch zwischen Günzburg und Neu-Ulm geplant, berichtete Markus Baumann weiter. Sein Projektteam soll dafür sorgen, dass ICE und andere Hochgeschwindigkeitszüge des Fernverkehrs in 26 Minuten von Ulm nach Augsburg fahren können. Dafür wird entweder die Bestandsstrecke zwischen

    Markus Baumann leitet das Projektteam der Bahn.
    Markus Baumann leitet das Projektteam der Bahn. Foto: Marcus Merk

    Zusätzliche Haltestellen für den Nahverkehr sind auch entlang einer Neubaustrecke denkbar. Sie könnten an den Überholbahnhöfen entstehen, die alle 20 Kilometer vorgesehen sind. Allerdings müsste der Kreistag hierfür mit der BEG ins Gespräch kommen und um eine Potenzialanalyse bitten. Die BEG wäre für die Kosten eines solchen Bahnhalts zuständig. Doch mit einem Bahnhalt allein sei es nicht getan, wie Markus Baumann sagte. Nötig seien eine Straße, Parkplätze und eine Busanbindung, die Bahnpassagiere im besten Fall entsprechend der Zug-Taktung im Halbstundentakt befördert. Die Kosten für all das kämen auf den Landkreis und die Städte und Gemeinden zu. Landrat Martin Sailer ist im Moment allerdings viel mehr besorgt, dass der Nahverkehr in Gefahr gerät, wenn der Bahnausbau zwischen Ulm und Augsburg abgeschlossen ist. Sailer befürchtet, dass die Kapazitäten des Augsburger Hauptbahnhofs dann nicht mehr ausreichen könnten und fordert Einsicht in ein diesbezüglich erstelltes Gutachten von der DB Netz AG.

    Grüne befürworten Deutschlandtakt

    Der Grünen-Kreistagsabgeordnete Felix Senner hatte sich während des Bahntrassengesprächs nach zusätzlichen Bahnhalten erkundigt. Wie die Grünen-Landtagsabgeordneten Stephanie Schuhknecht und Maximilian Deisenhofer machte auch er klar, dass die Grünen eine Verbesserung des Nahverkehrs in der Region erreichen möchten. Maximilian Deisenhofer wies darauf hin, dass diese Forderung ihren Preis hat: "Es wäre zu einfach zu sagen, wir wollen keine Bäume fällen", fand er. Dann werde die Verkehrswende am Ende scheitern. Auch halten die Grünen am Deutschland-Takt fest, der zuletzt viel diskutiert wurde. Stephanie Schuhknecht erklärte, sie könne sich nicht vorstellen, dass der Bundestag diese Taktung wieder zurücknimmt.

    Den Deutschlandtakt befürwortet auch Markus Baumann. Was geschieht, wenn die Region zwischen Ulm und Augsburg diesen Takt nicht mitfährt? Zum einen sei das eine politische Entscheidung auf Bundesebene, sagte Markus Baumann. Zum anderen gehe es ja darum, die Menschen beispielsweise von München nach Köln zu bringen. Es drehe sich also um die Frage, ob man die Augsburger dann mitnimmt oder nicht. Will Augsburg sieben Züge in zwei Stunden oder nicht und wie attraktiv ist das Zugfahren dann?

    Vier Gleise bis zum Hauptbahnhof Augsburg

    Markus Baumann stellte auch klar, dass es beim Bahnausbau keinen Flaschenhals in der Hirblinger Straße geben werde. Auch hier seien vier Gleise geplant: Die Fernzüge kämen im Augsburger Hauptbahnhof auf den Gleisen 1 und 2 an, die Nahverkehrszüge auf den Gleisen 3 und 4. Den Ausbau der Bestandsstrecke beschrieb er eher als schwierig. So geht der Projektleiter davon aus, dass sich die Bauarbeiten um Jahre länger hinziehen könnten als bei einer Neubautrasse. Er sprach von Mehrkosten im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Einem dreigleisigen Ausbau erteilte er eine klare Absage. Die Kapazität reiche nicht aus, das hätten mehrere Untersuchungen ergeben.

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