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Neusäß: 20 Jahre Titania: Schlagzeilen aus der bewegten Geschichte

Neusäß

20 Jahre Titania: Schlagzeilen aus der bewegten Geschichte

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    Vor 20 Jahren wurde das Titania-Bad in Neusäß eröffnet und in den Folgejahren immer wieder umgebaut und erweitert. Charakteristisch: die blaue Rutsche.
    Vor 20 Jahren wurde das Titania-Bad in Neusäß eröffnet und in den Folgejahren immer wieder umgebaut und erweitert. Charakteristisch: die blaue Rutsche. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    20. März 1999: Der Bau der Therme beginnt. Geplant ist ein neuer Typus Erlebnisbad wie das Alpamare in Bad Tölz. Im Wahlkampf haben sich CSU und SPD für den Neubau starkgemacht. Beauftragt für ein Bad mit Sportbecken, Felsenwelt, Rutschen, Gastronomie und Saunen wird Architekt Prof. Rudolf Wienands aus München.

    15. März 2001: „Baden in bunter Erlebniswelt“: Eröffnung nach zweijähriger Bauzeit. Die Kosten des Bades werden auf 35 Millionen D-Mark (netto) angegeben – bis heute das größte Bauprojekt der Stadt. Als Betreiber wird Uwe Deyle engagiert, der auch die Therme in Königsbrunn betreut. Es gibt zu Beginn kleine Pannen. So kann die Trichterrutsche erst Monate später freigegeben werden.

    23. Juni 2001: „Es war ein Erfolg“ Bürgermeister Manfred Nozar zieht nach den ersten 100 Tagen Bilanz. 70.000 Gäste seien schon gekommen. Im Vorfeld hat es auch Kritiker gegeben. Die Freien Wähler zweifeln an, dass das Ziel von 250.000 Besuchern im Jahr erreicht werden könne, und äußern Sorge, dass sich die Stadt finanziell mit dem Bad überhoben habe.

    April 2002: In Leserbriefen wird gestritten, ob es richtig sei, in der Sauna einen Frauentag einzuführen.

    24. Oktober 2009: „Neues Dampfbad im Titania“. Im orientalischen Bereich des Bades wird ein neues Dampfbad eröffnet.

    21. März 2011: „Kinder gehen übers Wasser“ Der zehnte Geburtstag wird mit einem Familienprogramm gefeiert.

    21. September 2012: „Legionellen: Titania muss Becken sperren“. Es werden Legionellen im Wasser gefunden, eine Besucherin erkrankt.

    9. Oktober 2012: „Auf die chemische Keule folgt das bange Warten“ Ein Labor nimmt Proben vom Wasser. Nach zehn Tagen soll man feststellen, ob die Legionellen erfolgreich bekämpft worden sind und das Bad wieder öffnen kann. Desinfektion heißt das Motto Mitte September.

    20. Oktober 2012: „Ab jetzt läuft die Generalprobe“ Der normale Betrieb wird wieder simuliert. Die Wasserproben sind keimfrei.

    2. Februar 2013: „Neusäß wirft den Betreiber raus“ Die Stadt Neusäß hat dem Betreiber fristlos gekündigt. Der Beschluss im Stadtrat fällt einstimmig. Der Vertrag wäre noch bis Mitte 2015 gelaufen. Doch seit Sommer hat der Betreiber keine Pacht mehr bezahlt. Die Vertrauensbasis zwischen Stadt und Betreiber sei zerstört, sagt der damalige Bürgermeister Hansjörg Durz.

    18. Juni 2013: „Sondersitzung: Heute geht es um die Zukunft des Titania“ Hinter verschlossenen Türen berät der Stadtrat, wie die Zukunft des Bades Titania aussehen soll. Zur Frage steht, ob die Stadt es selbst betreiben werde oder ein Pächter gesucht werde. Ein vor Gericht ausgehandelter Vergleich sieht vor, dass der Betreiber das Bad zum 1. Oktober räumen wird. Im Gegenzug verzichtet die Stadt auf Pacht in Höhe von rund 400.000 Euro und übernimmt 50 Mitarbeiter. Nach der Übernahme saniert die Stadt das Bad sukzessiv. Beraten wird sie dabei von der GMF, die in Deutschland mehrere Thermen betreut und bis heute den Betrieb in Neusäß übernimmt.

    11. September 2013: „Jetzt räumt der Betreiber aus“ Bereits drei Wochen vor dem gerichtlich fixierten Auszugstermin erklärt Geschäftsführer Uwe Deyle nach über zwölf Jahren seinen Ausstieg.

    31. Oktober 2013: „Das Titania öffnet seine Tore wieder“ Die Umbauarbeiten sind abgeschlossen. Sechs Wochen, nachdem der ehemalige Betreiber das Bad geschlossen hat, gibt es einen Neustart unter der Ägide der Stadt. Der Umfang der Aufräumarbeiten, die Beschaffung neuen Inventars und Probleme mit der Telefonanlage haben die Neueröffnung um ein paar Tage verzögert.

    19. November 2014: „Feueralarm“ Nach einem technischen Defekt muss das Bad evakuiert werden. Es besteht keine Gefahr für die Gäste.

    16. März 2016: „Neusässer Flaggschiff ist wieder auf Kurs“ Die Besucherzahlen zum 15. Geburtstag sind gut, fast zu gut. Vor allem in den Saunen wird es zeitweise eng. Die Hälfte der Kunden kommen nur wegen der Sauna. Es muss erweitert werden. Geplant ist eine neue große Sauna mit 90 Plätzen und Ruheraum. Das Aus der Königstherme sorgt für zusätzlichen Schub.

    30. Juli 2019: „Besucherrekord“ Es strömen so viele Besucher, dass zeitweise der Einlass an der Kasse gestoppt werden muss. Im Jahr 2018 sind 278.493 Gäste ins Titania gekommen.

    8. Januar 2020: „Ein Ansturm wie noch nie“ Wegen der großen Besucherzahl gibt es in den Weihnachtsferien bereits mittags einen Einlassstopp. Es kommen im Schnitt 2000 Gäste am Tag.

    6. Mai 2020: „Das menschenleere Titania macht mich traurig“ In einem Interview spricht Betriebsleiterin Jana Freymann über die belastenden Folgen der Schließung wegen Corona seit 16. März.

    12. Februar 2021: „Dem Titania-Bad steht das Wasser bis zum Hals“ Die Therme ist seit Herbst zum zweiten Mal geschlossen. Stadt und Staat müssen die Finanzierungslücken decken – bis heute.

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