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Neukirchen: Wie zwei ausgehungerte Katzenbabys zu Weihnachten eine Herberge fanden

Neukirchen

Wie zwei ausgehungerte Katzenbabys zu Weihnachten eine Herberge fanden

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    Zwei ausgehungerte Katzenbabys haben bei Pauline Alt aus Neukirchen und ihrer Familie ein neues Zuhause gefunden.
    Zwei ausgehungerte Katzenbabys haben bei Pauline Alt aus Neukirchen und ihrer Familie ein neues Zuhause gefunden. Foto: Jonathan Lyne

    Dass Judith Offinger-Alt bis vor kurzem keine Katzen mochte, würde man nicht denken. Die 48-Jährige aus dem Thierhaupter Ortsteil Neukirchen hält eine kleine weiße Katze mit einem rotbraunen Muster im Gesicht auf dem Arm und streichelt ihr über das Fell. Zwei

    Als Sohn Johannes Freitagnacht vor einer Woche nach Hause kam, saßen die beiden Katzen auf einmal vor der Haustür. Eine verschwand direkt wieder, die andere nahm der 18-Jährige kurz auf den Arm und setzte sie dann in den Carport. Dort war es wärmer. „Ich habe mir nichts dabei gedacht und gesagt: Die sind morgen wieder weg“, erzählt Mutter Judith. 

    Am nächsten Morgen stand eine Katze an der Terrassentür und miaute. „Man hat gemerkt, sie friert“, sagt Judith Offinger-Alt. Wenig später entdeckte ihr Mann im Garten die zweite Katze. Die Familie gab den beiden zu trinken, holte beim Nachbarn Katzenfutter. „Sie waren richtig ausgehungert und haben ganz wild getrunken“, erzählt Judith Offinger-Alt. Sie glaubt: „Wenn sie noch einen Tag länger draußen gewesen wären, wären sie tot gewesen.“ 

    Sissi und Franz haben es sich auf dem Schoß von Pauline Alt aus Neukirchen bequem gemacht.
    Sissi und Franz haben es sich auf dem Schoß von Pauline Alt aus Neukirchen bequem gemacht. Foto: Jonathan Lyne

    Sie und ihre Familie gingen zunächst davon aus, dass jemand die beiden Katzenbabys vermisst. Sie fragten im Ort herum, auch über Social Media und machten einen Aushang. Niemand meldete sich. Also nahm die Familie die beiden Katzen bei sich auf, richtete ihnen zunächst einen Schlafplatz im beheizten Garagenkeller ein. Nachdem die beiden vom Arzt durchgecheckt wurden, dürfen sie bei der Familie im Haus wohnen. 

    „Als hätten sie zu Weihnachten eine Herberge gesucht“

    Über die zwei neuen Mitbewohner ist besonders Tochter Pauline froh. Die 15-Jährige wollte schon immer Haustiere. „Eine Katze oder einen Hund, irgendwas Flauschiges“, sagt sie, während es sich eine Katze auf ihrem Schoß bequem gemacht hat. Mutter Judith war allerdings immer dagegen gewesen. Den beiden Katzenbabys konnte sie allerdings nicht widerstehen: „Sie sind wirklich süß. Es war, als hätten sie zu Weihnachten eine Herberge gesucht.“

    Woher die beiden Katzen kommen, weiß die Familie noch immer nicht. Judith Offinger-Alt geht allerdings davon aus, dass sie Menschen gewohnt sind. „Sie sind total zutraulich und haben gar keine Angst“, erzählt sie. Sogar das Katzenklo haben die beiden schon benutzt. Dass sich noch jemand meldet, der die beiden Katzen vermisst, glaubt die Familie nicht. Nach einer Woche hofft sie, dass sie die zwei nicht mehr abgeben muss. 

    Nur ein kleines Problem gibt es noch: Sohn Johannes hat die beiden Katzen Sissi und Franz getauft. Die Familie dachte, es wären ein Junge und ein Mädchen. Beim Tierarzt stellte sich heraus: Es sind zwei Jungen. 

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