Die Stadt Neusäß kommt ihrem Ziel, durch die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises (WBL) weitere Wohnungen im staatlich geförderten Bereich errichten zu lassen, ein Stück näher. Wie berichtet, gibt es dazu ein Projekt im Stadtteil Westheim in der Von-Rehlingen-Straße 23. Auf einem ehemals landwirtschaftlichen Anwesen sollten 30 geförderte Wohnungen entstehen. Doch der erste Entwurf, den das Unternehmen dem Planungs- und Umweltausschuss der Stadt vor einiger Zeit vorlegte, fiel bei den Stadträten glatt durch.
Die Kritik damals: Die geplanten beiden Gebäude würden sich einerseits nicht gut in die umgebende Bebauung einpassen und seien auch davon abgesehen gestalterisch nicht gut gelungen. Das ist bei dem neuen Entwurf anders. Der habe übrigens so viele Monate auf sich warten lassen, weil zuvor im Hintergrund noch notwendige Grundstücksgeschäfte abgewickelt wurden. „Deren Ende wollte die WBL abwarten, bevor sie weiterplant“, so Stadtbaumeister Björn Nübel jetzt im Ausschuss. Ein Ergebnis dieser Verhandlungen: Die beiden Gebäude auf dem Grundstück werden nun so angeordnet, dass zur Straße hin ein kleiner Platz bleibt. Dieser soll öffentlich genutzt werden und bleibt auch in öffentlicher Hand, nämlich im Besitz der Stadt Neusäß. Für die wenigen Quadratmeter gibt es auch schon einen Namen: Der Langenmantel- oder Von-Langenmantel-Platz, wie es Zweitem Bürgermeister Wilhelm Kugelmann lieber wäre, soll den Westheimer Zweig der Augsburger Patrizierfamilie ehren.
Es sollen nur noch 24 statt 30 Wohnungen gebaut werden
Zurück zum Entwurf der beiden Wohnhäuser. Die giebelständigen Gebäude nehmen den typisch schwäbischen Stil auf. Weil auf ein Geschoss verzichtet wurde, werden nun 24 statt 30 Wohnungen errichtet. Die Zugänge, Treppenhäuser und auch ein Laubengang sollen zur Bahnlinie hin Lärm von den Wohnräumen abschotten. Der neue Entwurf gefiel den Stadträten viel besser als der alte. „Es war gut, dass wir die Kritik vorgebracht haben und jetzt fast alle Einwände aufgenommen wurden“, so Stadtrat Markus Bühne (CSU). In ähnlicher Weise äußerten sich die anderen Fraktionen.
Die blickten jedoch auch in die Zukunft: Möglicherweise könnten in einigen Jahren, wenn die hinter dem Grundstück verlaufende Bahnlinie von Ulm nach Augsburg saniert und mit einem besseren Lärmschutz ausgerüstet sei, sogar Balkone an den Wohnungen angebracht werden. Das sollte bei den Planungen gleich mitbedacht werden. Ursprünglich hatte die Stadt gehofft, in der Von-Rehlingen-Straße geförderten Wohnraum speziell für Pflegepersonal für das nahe Notburga-Heim anbieten zu können.
WBL vergibt die Wohnungen nicht nur an Neusässer
Doch WBL-Wohnungen werden nach allgemeinen Vergabekriterien belegt, hatte auf einer früheren Sitzung WBL-Geschäftsführer Josef Hartmann deutlich gemacht. „Wir werden da ausreizen, was möglich ist“, so Bürgermeister Richard Greiner jetzt auf der Ausschusssitzung. Er betonte den verantwortungsvollen Umgang der WBL bei der Vergabe von Wohnungen. „Auch uns gelingt es trotz der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt immer wieder, Neusässer und Neusässerinnen bei der Wohnungssuche zu unterstützen“, sprach er für die Verwaltung im Rathaus. Im kommenden Jahr sollen die Planungen für die 24 Wohnungen konkret werden.
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