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Mit Kuhglocken und Wut im Bauch gegen die Behörden

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Mit Kuhglocken und Wut im Bauch gegen die Behörden

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    Das Landratsamt setzt die Impfung inzwischen per Zwangsgeldandrohungen durch. Drei Bauern aus dem Wittelsbacher Land wollen ihre Bestände dennoch nicht impfen lassen. Sie sind die Hauptredner bei der Demo und bekommen lautstarken Beifall der Zuhörer. Ebenso lautstark quittieren diese mit Buhrufen und Pfiffen die Abwesenheit von Landrat Christian Knauer, der terminliche Gründe angegeben hatte.

    In einem Transporter an der von der Polizei gesperrten Münchener Straße muhen Sonett und Eileen. Siegfried Colsman, einer der drei verbliebenen "Impfverweigerer", wollte seine beiden Rinder als Anzahlung für die zwei Zwangsgeldandrohungen des Landratsamtes (Summe über 6000 Euro) an Knauer übergeben. Doch weder dieser noch ein Mitarbeiter lassen sich blicken. So wirft Colsman die Rinderpässe in den Briefkasten der Behörde.

    Viele der aufgebrachten Zuhörer kommen aus dem Wittelsbacher Land. Auch aus den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck, Ebersberg, Günzburg sowie aus Augsburg und München sind welche angereist. Viele berichten, teils am Mikrofon, von Schäden durch die Impfung gegen Blauzungenkrankheit.

    "Lieber wäre ich ins Gefängnis gegangen"

    Anna Meiershofer aus Aindling steht weiter hinten und ist in Tränen aufgelöst. Vor vier Wochen habe sie ihre Tiere impfen lassen, erzählt sie. Seit drei Wochen sei unentwegt der Tierarzt da. "Der hat seinen Medikamentenkoffer durch. Jetzt weiß er sich nicht mehr zu helfen", sagt sie. 95 Tiere haben sie und ihr Mann Rupert. Rund 50 davon gehe es seit der Impfung immer schlechter, zwei seien inzwischen in der Tierklinik. 

    Die Umstehenden nicken. Hubert und Elisabeth Birkmeier mit einem Demeter-Betrieb in Schorn ließen ihre Tiere im vergangenen Jahr "zwangsimpfen", wie sie sagen. Über Weihnachten hätten sie danach eine Woche durchgängig den Tierarzt gebraucht. "Die Kühe gaben keine Milch mehr, wir hatten mehrere Abgänge. Der Tierarzt weigerte sich, das als Impfschaden anzuerkennen", so

    Ein Biobauer aus dem Landkreis Günzburg schildert am Mikrofon, wie seine Tiere nach der Impfung nicht mehr trächtig wurden, und geißelt die "Vernichtung der bäuerlichen Landwirtschaft". Ein Augsburger ermutigt die Bauern: "Steht das durch! Wackersdorf ist auch nicht gebaut worden."

    Bei uns im Internet

    finden Sie eine Bildergalerie dazu unter

    augsburger-allgemeine.de/bilder

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