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Meitingen: Warnstreik: Bei SGL und Brembo protestieren 200 Beschäftigte

Meitingen

Warnstreik: Bei SGL und Brembo protestieren 200 Beschäftigte

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    Rund 200 Beschäftigte von SGL und Brembo haben sich am Mittwoch am Warnstreik der IG Metall beteiligt.
    Rund 200 Beschäftigte von SGL und Brembo haben sich am Mittwoch am Warnstreik der IG Metall beteiligt. Foto: Andreas Lode

    Vor der vierten Verhandlungsrunde am kommenden Montag erhöht die Gewerkschaft IG Metall mit zahlreichen Warnstreiks weiter den Druck auf die Arbeitgeber. Am Mittwoch wurde auch in Meitingen bei den Firmen SGL Carbon und Brembo SGL gestreikt. Rund 200 Beschäftigte fanden sich gegen zehn Uhr vor der Gemeindehalle zum Protest zusammen.

    Die Betriebsratsvorsitzenden von SGL und Brembo und IG Metall-Vertreter machten auf einer kleinen Bühne Stimmung. Währenddessen wurden die überwiegend männlichen Streikenden mit Brotzeit und Punsch versorgt. „So ist das bei der IG Metall eben: Wir kümmern uns um euch“, sagte Juliane Deaks, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Augsburg. Lautstark wiederholten sie die Gewerkschaftsforderungen nach sieben Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. „Der SGL geht es wirtschaftlich nicht so gut, alles okay, aber eine Lohnerhöhung von zwei oder fünf Prozent wird sie nicht ins Unglück stürzen und der Verzicht auf eine Erhöhung sie nicht retten“, sagte SGL-Betriebsratsvorsitzende Birgit Burkert.

    Beim Warnstreik der IG Metall in Meitingen sprachen unter anderem Jürgen Böge, Betriebsratsvorsitzender Brembo, und Birgit Burkert, Betriebsratvorsitzende SGL.
    Beim Warnstreik der IG Metall in Meitingen sprachen unter anderem Jürgen Böge, Betriebsratsvorsitzender Brembo, und Birgit Burkert, Betriebsratvorsitzende SGL. Foto: Andreas Lode

    Forderungen der IG Metall stoßen in Meitingen auf Zustimmung

    Die beiden Tarifparteien liegen mit ihren Forderungen weit auseinander: Die Arbeitgeber bieten nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um weitere 1,9 Prozent an – bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten. Die teilweise scharfe Wortwahl traf jedoch nicht bei jedem Protesteilnehmer auf hundertprozentige Zustimmung. Als Ralf Dirschel von der IG Metall Bayern über das bisherige Arbeitgeber-Angebot von einem „Verrat“ sprach, zuckten einige die Schultern und schüttelten den Kopf. Doch waren sich alle einig, dass es bei den Tarifverhandlungen ein ordentliches Plus geben muss. „Klar kann ich mehr Geld brauchen“, sagte einer der Beschäftigten. Die Preise seien zuletzt an jeder Ecke in die Höhe geschnellt. „Da kommt der Lohn nicht mehr so gut mit.“ Die Forderungen der IG Metall finde er deshalb gut.

    Besonders große Zustimmung gab es in Meitingen für die Forderungen der Auszubildenden. 170 Euro mehr will die IG-Metall für den Nachwuchs erstreiten. „Alle Azubis verdienen mittlerweile mehr als in der Metallindustrie. So kann es nicht weitergehen“, sagte Jürgen Bögel, Betriebsratsvorsitzender von Brembo. Er erntete mit seiner Aussage lauten Applaus und Zustimmung mit Trillerpfeifen.

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