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Meitingen/Thierhaupten: Studie: Wie Wasserstoff aus dem Kreis Augsburg klimaneutrale Mobilität ermöglicht

Meitingen/Thierhaupten

Studie: Wie Wasserstoff aus dem Kreis Augsburg klimaneutrale Mobilität ermöglicht

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    Der nördliche Landkreis Augsburg soll Vorreiter für die klimaneutrale Mobilität werden. Im Zuge der Haushaltsberatungen des Bayerischen Landtags wurde ein Antrag angenommen, der die Finanzierung einer Pilotstudie "Energieregion Augsburg-Nord" zum Inhalt hat.
    Der nördliche Landkreis Augsburg soll Vorreiter für die klimaneutrale Mobilität werden. Im Zuge der Haushaltsberatungen des Bayerischen Landtags wurde ein Antrag angenommen, der die Finanzierung einer Pilotstudie "Energieregion Augsburg-Nord" zum Inhalt hat. Foto: Ole Spata, dpa (Symbolfoto)

    Der nördliche Landkreis Augsburg soll Vorreiter für die klimaneutrale Mobilität werden. Im Zuge der Haushaltsberatungen des Bayerischen Landtags wurde ein Antrag angenommen, der die Finanzierung einer Pilotstudie "Energieregion Augsburg-Nord" zum Inhalt hat. Dafür werden nun 220.000 Euro bereitgestellt.

    Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die Nutzung von Wasserstoff als klimaneutrales Speichermedium für Energie zählen zu den Zukunftsthemen der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Pilotstudie soll im nördlichen Landkreis Augsburg untersuchen, wie in einem regional abgegrenzten Gebiet ein geschlossener Kreislauf für die Gewinnung und Nutzung von

    Busse könnten künftig ein Wasserstoffdepot ansteuern, um ihren Tank aufzufüllen.
    Busse könnten künftig ein Wasserstoffdepot ansteuern, um ihren Tank aufzufüllen. Foto: Martin Schutt, dpa (Symbolfoto)

    Im Erfolgsfall können die Erkenntnisse dann auf andere Regionen in ganz Bayern übertragen werden.

    In der Region Augsburg wird umweltfreundlich Energie gewonnen

    „Im Zentrum steht die Vernetzung der Zukunftsthemen Wasserstoff, Digitalisierung und Mobilität“, erklärt Fabian Mehring (Freie Wähler). Er hat bereits Vorgespräche mit möglichen Projektpartnern geführt, darunter mit Kommunen im nördlichen Landkreis, mit SGL Carbon in Meitingen, dem Busunternehmen Egenberger in Thierhaupten sowie dem Energieversorger LEW.

    Bereits heute kann in der Region umweltfreundlich Energie gewonnen werden. Es gibt Wasserkraftwerke und Solarparks sowie Biogasanlagen. Eine Herausforderung besteht darin, diese Energie zu speichern. Das ist Voraussetzung, um einen Ausgleich für das verschiedene Energieaufkommen sowohl über den Tagesverlauf als auch über das Jahr betrachtet zwischen Sommer und Winter herzustellen.

    Wasserstoff kann als Energiespeicher genutzt werden

    Aus dem umweltfreundlich und klimaneutral gewonnenen Strom wird mittels Elektrolyse Wasserstoff hergestellt, der gelagert wird und somit als Energiespeicher dient. Regional kann dieser zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden. So wie heutige Busse zur Diesel- oder Erdgastankstelle fahren, steuern die neuen oder auch umgerüsteten Fahrzeuge ein Wasserstoffdepot an, um ihren Tank aufzufüllen.

    Wie Wasserstoff dem Klima hilft

    Wasserstoff ist ein effizienter Energiespeicher: Überschüssig produzierter Strom aus regenerativer Energie kann in großen Mengen über viele Monate gespeichert werden.

    Der Austausch von nur einem Dieselbus gegen einen Brennstoffzellenbus würde jährlich 50 Tonnen CO₂ sparen. Das entspricht einem Jahresausstoß von circa 29 PKW.

    3 Minuten dauert das Tanken von Wasserstoff und ist somit genauso schnell und bequem wie bei konventionellen Fahrzeugen.

    Gleichzeitig stellen sich anspruchsvolle Aufgaben, die Anforderungen von Stromherstellern, Wasserstoffproduzenten sowie Nutzern aufeinander abzustimmen. Hier sind digitale Regelungssysteme und eine Vernetzung der technischen Anlagen erforderlich. Unter anderem müssen Wetterdaten und -vorhersagen verarbeitet werden, damit klar ist, wie viel elektrische Energie gerade für die Elektrolyse bereitsteht und wie viel Wasserstoff einzulagern ist. Auf der anderen Seite wird der Verbrauch und Zustand der Busflotte oder auch anderer möglicher Abnehmer überwacht und so gesteuert, dass es nicht zu Engpässen kommt.

    Regionale Wertschöpfungskette bei der Nutzung von Wasserstoff

    Falls die Idee erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden kann, entsteht eine regionale Wertschöpfungskette. Ob und wie solch eine Umsetzung möglich ist, soll die Pilotstudie ermitteln. Die fachliche Federführung soll beim bifa-Umweltinstitut unter Leitung von Professor Wolfgang Rommel liegen. Vorangetrieben hatte die Idee Fabian Mehring mit Unterstützung seiner Fraktion der Freien Wähler. Der Antrag an den Landtag wurde zudem gemeinsam mit mehreren CSU-Abgeordneten gestellt, darunter auch Georg Winter.

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