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Tag der offenen Tür: "Jeder von uns ist einzigartig"
![Dominik Stimpfle (vorne, sitzend) freut sich mit Christian Schaller, Robert Wolf und Martha Schulz (von links) – auf den Tag der offenen Tür am kommenden Samstag in Meitingen.
Dominik Stimpfle (vorne, sitzend) freut sich mit Christian Schaller, Robert Wolf und Martha Schulz (von links) – auf den Tag der offenen Tür am kommenden Samstag in Meitingen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die Werkstatt des Dominikums-Ringeisen-Werks steht in Meitingen schon seit drei Jahren. Jetzt findet zum ersten Mal ein Tag der offenen Tür statt.
Bei Dominik Stimpfle, Robert Wolf, Christian Schaller und Martha Schulz steigt die Vorfreude und auch die Nervosität. Am Samstag, 15. Juni, findet von 10 bis 15 Uhr der Tag der offenen Tür in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) in der Raiffeisenstraße in Meitingen statt. Dann können die Menschen, die dort tätig sind, endlich ihre Werkstatt präsentieren, die sie bereits 2021 bezogen haben, erzählen, was ihnen besonders gut gefällt und auch, welche Aufgaben sie zu erledigen haben.
Für den Tag der offenen Tür hat jeder der vier eine andere Idee davon, was sie den Besucherinnen und Besuchern zeigen möchten. Dominik Stimpfle möchte über den Werkstattrat informieren. Dieser sei für alle Belange der Beschäftigten zuständig, verrät er und ergänzt stolz, dass der Werkstattrat, in dem Stimpfle bereits seit vier Jahren engagiert ist, auch viel Verantwortung mit sich bringe.
Selbst das Geschirr stammt aus Eigenproduktion
Robert Wolf, der im Verkauf eingeteilt ist, wo es Honig und Gartendeko, aber auch Geschirr aus der Eigenproduktion zu kaufen geben wird, blickt ein wenig nervös auf den kommenden Samstag. Wer kommen wird, weiß er nicht. Da lässt er sich überraschen. Allen, die kommen, würde er gerne zeigen, wie schön es in der Werkstatt ist – mit einem direkten Blick in die Natur. Doch Robert Wolf hat auch eine inhaltliche Message an die Besucherinnen und Besucher: „Hier können die Leute erleben, dass jeder von uns einzigartig ist“, verrät er und animiert zum Weitersagen des Termins am kommenden Samstag. Er selbst habe bereits Freunden aus dem Federballverein Bescheid gegeben und sei gespannt darauf, wer kommt.
Die Meitinger DRW-Werkstatt ist auch musikalisch
Auch Christian Schaller wird am kommenden Samstag in der Werkstatt anzutreffen sein. Dort will er zeigen, welche Aufgaben in der Werkstatt tagtäglich anstehen und worauf sich sein prüfender Blick richtet, wenn er die Werkstücke begutachtet. Doch vor allem will er zeigen, „dass es mir hier Spaß macht“, verkündet er strahlend und verrät: „Wenn man Aufgaben hat, die einem Spaß machen, vergeht die Zeit sehr schnell.“
Martha Schulz möchte, am Tag der offenen Tür eine ganz andere Seite der DRW-Werkstatt zeigen zu dürfen, denn die DRW-Musikgruppe, der sie angehört, plant gleich zwei Auftritte – um 11 und um 13 Uhr. „Ich mag Musik“, schwärmt die Frau und verrät, dass sie schon zu Schulzeiten auf der Bühne gestanden habe. Im Rahmen der Musiktherapie beim DRW musiziert sie mit ihren Werkstatt-Kolleginnen und Kollegen, die Xylofon, Gong und Trommel spielen. Sie selbst wird am Keyboard stehen, erklärt sie und freut sich darauf, am Tag der offenen Tür das präsentieren zu dürfen, was sie so gerne mag: die Musik.
Das Angebot in Meitingen spiegelt die breite Palette der DRW-Standorte wieder
Was die vier Mitarbeitenden in der DRW-Werkstatt schlaglichtartig beleuchten, ist nur ein Teil dessen, was für den Tag der offenen Tür am kommenden Samstag geplant ist. Einrichtungsleiterin Julia Minnich führt gedanklich über die Außenanlage und durch die Werkstatt und ergänzt, was noch geboten sein wird.
![Julia Minnich (rechts) ist die Leiterin der Werkstatt für Menschen mit Behinderung des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) in Meitingen. Julia Minnich (rechts) ist die Leiterin der Werkstatt für Menschen mit Behinderung des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) in Meitingen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Im Fokus wird die Präsentation der Eigenprodukte stehen, die in der Meitinger Werkstatt, in der Förderstätte am Standort in Holzen sowie an den DRW-Standorten in Pfaffenhausen (Landkreis Unterallgäu) und in Ursberg (Landkreis Günzburg) gefertigt werden. Damit erstreckt sich das Sortiment von den neuen Keramikwerken und Gartensteckern sowie Kaminanzündern, die in Meitingen gefertigt werden, über Korbflechtarbeiten und Bürsten bis hin zu Samenbomben und Bildern aus der Holzener Förderstätte. Auch Honig und Pesto wird es zu kaufen geben.
Zudem soll zum Tag der offenen Tür auch gezeigt werden soll, welche Aufgaben die Klientinnen und Klienten in der Werkstatt im Auftrag fertigen können – unter anderem für Firmen wie Buttinette, Borscheid und Wenig und Aumüller Aumatic. Zu essen geben wird es Leberkäsesemmeln und vegetarische Burger. „Bei der Essensausgabe bekommen wir Unterstützung von der SGL-Jugendvertretung“, berichtet Julia Minnich und ergänzt: Auch für Getränke ist gesorgt und für den Kaffee- und Kuchenverkauf wird das BRK vor Ort sein. Zudem gibt es Bocksberger Eis.
Auf für Kinder ist bei der Veranstaltung in Meitingen etwas geboten
„Unsere Klientinnen und Klienten dürfen zeigen, was sie tun, aber sie müssen am Tag der offenen Tür natürlich nicht arbeiten“, erklärt Einrichtungsleiterin Julia Minnich. Neben der Idee, die DRW-Werkstatt für Menschen mit Behinderung als Dienstleister ins Gespräch zu bringen, der beispielsweise auch Aufgaben wie die Digitalisierung von Dokumenten an einem anderen DRW-Standort übernehmen könnte, steht auch die Information über die Arbeit bei DRW im Mittelpunkt. Informationsmaterial gibt es an allen Ständen, zudem stehen die DRW-Mitarbeitenden Rede und Antwort. Am Stand des Werkstattrats soll es eine Fotobox geben, für die Kinder wird es ein Glücksrad geben und die Möglichkeit zum Dosenwerfen. Kindertattoos und auch Malkreide für die kreativen Gäste werden ebenfalls bereitstehen.
In Meitingen sollen Barrieren abgebaut werden
Grundsätzlich richtet sich der Tag der offenen Tür an alle Interessierten jeden Alters, an Firmen und an Privatpersonen. Explizit eingeladen wurden Vertreter aus der Politik sowie aus den örtlichen Vereinen und von sozialen Einrichtungen. Der Tag der offenen Tür, der nach der Eröffnung der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in der Raiffeisenstraße im Jahr 2021 längst überfällig sei, soll zeigen, wer hier arbeitet, wie der Alltag in der Werkstatt aussieht. „Es geht darum zu zeigen, was wir können, und auch darum Barrieren abzubauen“, formuliert Einrichtungsleiterin Julia Minnich ihr erklärtes Ziel.
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