Wenn das Wetter hält, herrscht Ende Juli traditionell Ausnahmezustand mitten in Meitingen. Dann werden ab 12 Uhr mittags die Autos ausgesperrt und die Akteure der Gemeinde und der Ortsvereine rücken an, um die Schloßstraße in eine Feiermeile zu verwandeln. Nach einigen kurzen Worten der Begrüßung gab Meitingens Bürgermeister Michael Higl die Bühne für die Gruppen frei, die ihr jeweiliges Können unter Beweis stellen konnten, was bedeutete: Auf der Bühne an der Ecke Pouzauges Ring/Schloßstraße war mächtig viel Bewegung geboten.
Zu den Auftritten der Tanzgruppen des Fitty-Kinderballetts, des SV Erlingens und des TSV Meitingens bildete sich regelmäßig eine große Traube vor der Bühne. Eltern, Großeltern, Freunde und Fans waren gekommen, um die Auftritte zu sehen. Und Sätze wie „Mama, da will ich auch mitmachen“, die im Publikum zu hören waren, verrieten, dass auch der eine oder andere Interessent sich gefunden haben könnte – kein Wunder, denn die Mädchen und Buben der Tanzgruppen steckten mit ihren Choreografien so manchen kleinen Zuschauer mit purer Tanzlust an. Bewegungsabfolgen anderer Art, mit mächtig viel Körperbeherrschung, kontrollierten Tritten, Kämpfen und Kampfschreien präsentierten die Karategruppen des TSV Herbertshofen und des Shogun Meitingen.
Mit Nachbarn und Freunden treffen und quatschen
Und auch fernab der Bühne waren vor allem die jüngeren Gäste des diesjährigen Sommerfestes auf der Schloßstraße in Bewegung: Neben der Kletterwand befand sich ein Parcours mit verschiedenen Stationen, an der Boulefläche zwischen Rathausplatz und Schloßpark konnten die Kleinsten Seifenblasen in den strahlend blauen Himmel schicken und auf einer Mini-Hüpfburg die ersten Hüpfversuche wagen. Die älteren Kinder erklommen die Riesenhüpfburg, die traditionell an der Ecke Römerstraße steht. Vor dem Eingang zum Bürgersaal konnten Jung und Alt die Wurfgeschwindigkeit beim Handballspielen testen, das Montessori Kinderhaus bot Dosenwerfen an und vor der Rathaus-Apotheke meisterten die Kinder kürzere und längere Bullriding-Sessions.
Und zwischen all den Angeboten, die vor allem die Kinder anlockten, passierte das, was das Schloßstraßenfest zur festen Institution im Ort macht: „Schön, dass wir uns hier treffen“, hieß es entlang der Flaniermeile bis spät in die Nacht hinein unzählige Male. Und meist war es der Anfang einer langen Unterhaltung – zwischen Essens- und Getränkeständen oder direkt an den Bierbänken auf dem Rathausplatz und im SGL-Biergarten. Es wurde gelacht und geratscht – mitunter mit Bekannten, die man vielleicht nicht regelmäßig sieht, aber die sich alljährlich zum Sommerfest auf der Schloßstraße einfinden, um JBO-Burger, Waltershofener Feuerwedel, Forellen vom Fischereiverein, SGL-Flammkuchen oder andere Leckereien zu genießen und mit BRK-Lechwasser, Bier, Wein oder Cocktails vom Team der Langenreichener Feuerwehr auf den Abend anzustoßen. Für den musikalischen Rahmen sorgten das Akkordeonorchester Zusamtal, die SGL-Kapelle, das Jugendblasorchester sowie zwei Bands: D’Holzheimer und Meine Lieblingsband.
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