Im Meitinger Rathaus erhielt Ruth Hartmann den „Weißen Engel“ des Bayerischen Gesundheitsministeriums. Bürgermeister Michael Higl überreichte die Auszeichnung. Die Ehre wird an höchstens 70 Menschen pro Jahr vergeben. Hartmann hatte die Selbsthilfegruppe „Kreativ und Begegnung Meitingen/Wertingen 2“ gegründet. Dort kommen Menschen zusammen, die an Krebs erkrankt sind.
Ruth Hartmann ist selbst von der tückischen Erkrankung betroffen und weiß, wie sehr die Diagnose das Leben eines Menschen schlagartig verändert. Die 81-Jährige aber wagte den Schritt, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen und zu helfen. Wie sie sagte, hatte sie selbst sehr viel Zuspruch in einer Selbsthilfegruppe erfahren. Der Halt, Informationen und Aufklärung, aber vor allem auch kreative Betätigung hätten ihr gutgetan. Deshalb hat sie im Jahr 2000 die Selbsthilfegruppe im Rahmen der Bayerischen Krebsgesellschaft gegründet, die sich einmal im Monat trifft. 17 Jahre lang leitete Hartmann die Gruppe; seit 2018 ist sie stellvertretende Leiterin und hat sich besonders im Bereich der häuslichen Pflege engagiert.
Die Gruppe trifft sich einmal im Monat. Kreative Betätigung macht ein gespendeter Töpferofen möglich. Die Töpferarbeiten und Gemälde, die dabei entstehen, werden ausgestellt. Selbstgemachte Engel spenden bei Krankenbesuchen Trost.
Bei der Selbsthilfegruppe Meitingen/Wertingen 2 wird auch getöpfert
Bei den Treffen, so die Gründerin der Krebshilfegesellschaft Meitingen/Wertingen 2, „geht es nicht nur allein um Kreativität, es entstehen auch wertvolle Gespräche unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die helfen, ihre eigene Situation aus einer neuen Perspektive zu betrachten.“ So gelänge es besser, mit Gefühlen wie Angst, Wut oder Niedergeschlagenheit umzugehen. Bei den Gruppentreffen trägt auch ein liebevoll gestaltetes Buffet zur besonderen Atmosphäre bei.
Dank von Meitingens Bürgermeister Higl
Meitingens Bürgermeister Higl sagte anlässlich der Auszeichnung: „Ruth Hartmann leistet mit ihrer optimistischen und lebensbejahenden Einstellung einen wertvollen Beitrag zur psychischen Stabilität von Menschen mit einer Krebserkrankung. Dafür danke ich ihr von Herzen.“ In seiner Laudatio überbrachte er auch die Glückwünsche der Bayerischen Gesundheitsministern, Judith Gerlach.
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