Dieser Schritt war erwartet worden: Der Bund Naturschutz (BN) hat mit Unterstützung der Bürgerinitiative Lech-Schmuttertal, der Aktionsgemeinschaft zum Erhalt der Lebensqualität im Raum Meitingen (AGL) und dem Klimacamp Augsburg Normenkontrollklage gegen den Satzungsbeschluss des Marktes
Es geht um den Lohwald bei Meitingen
Der Vorsitzende des BUND, Richard Mergner, kritisiert die geplante Bannwaldzerstörung: „
Kritik an der Klage äußert dagegen der Meitinger FW-Landtagsabgeordnete und Marktgemeinderat Fabian Mehring. Diese sei seines Erachtens "aussichtslos". Er bedauere es, so Mehring, dass sich die örtlichen Bürgerinitiativen vor den Karren von Bund Naturschutz und Klimacamp Augsburg hätten spannen lassen. Dabei hätten sie im bisherigen Verhandlungsprozess schon eine Menge für den Naturschutz erreicht.
Das sind die Pläne der Lech-Stahlwerke
Mit Hinweis auf diese Ergebnisse hatte sich der Marktgemeinderat vor mehr als einem Jahr für die Erweiterung der Werksflächen ausgesprochen. Mittlerweile haben sich Gemeinde und Unternehmen auch vertraglich geeinigt, wie und wann Schutzmaßnahmen für Tier- und Pflanzenwelt vorgenommen werden sollen. Das Unternehmen selbst – derzeit von der Energiekrise schwer gebeutelt – hatte seine Pläne in der Vergangenheit mit der Sicherung des Standorts für die Zukunft begründet und neue Arbeitsplätze versprochen.
In den Augen der Gegner der Werkserweiterung sind die Ersatzpflanzungen nur ein Feigenblatt. In einer Pressemitteilung begründet Markus Eckstein von der Bürgerinitiative Lech-Schmuttertal deren finanzielle Unterstützung für die Klage wie folgt: „Es ist uns unverständlich, wie man mit den heutigen Kenntnissen zum Thema Klimawandel eine solche Entscheidung vonseiten des Marktgemeinderats Meitingen treffen konnte. Auch die große Anzahl an Menschen und vor allem Bürger aus Meitingen, die sich gegen dieses Projekt ausgesprochen haben, kann nicht einfach ignoriert werden."
Das sagen Bürgerinitiativen aus Meitingen
Maria Brettschneider von der Aktionsgemeinschaft zum Erhalt der Lebensqualität im Raum Meitingen (AGL) ergänzt: „Das waldarme Meitingen hatte durch seine Industriegebiete in den letzten Jahren einen enormen Flächenverbrauch. Die Rodung eines geschützten Bannwaldes entspricht nicht dem politischen Zeitgeist. Wir brauchen diesen Wald jetzt – nicht erst in 50 Jahren.“ "Unseres Erachtens wurden gegebene Alternativen nicht ausreichend in Betracht gezogen“, ergänzt Johannes Enzler, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Augsburg. (AZ/cf)