Bei der Stippvisite von Fabian Mehring bei der SGL Carbon GmbH in Meitingen, erklärte SGL-Standortleiter Alexander Miehling: „Was gut läuft, ist das Halbleiterthema.“ Denn in der Halbleiterindustrie könne der mitunter bekannteste Rohstoff der SGL, das Graphit sowie die Kompetenz des Unternehmens in thermischen Prozessen glänzen. Dazu wird Silizium im Tiegel wird erhitzt und damit flüssig, als Ein-Kristall aus der Schmelze gezogen und danach geschnitten – so entsteht eine dünne Scheibe aus Halbleiter-Material: ein Wafer. Die Rolle der SGL sei hierbei die Graphitherstellung, erklärt Miehling: „Graphit herstellen können viele – doch nicht in dieser Reinheit.“ Die SGL sei damit nicht nur in der Automobilindustrie vertreten, sondern auch im Flugzeugbau, im Bereich Windkraft und in der Chemieindustrie.
Der Neubau in Meitingen soll größer als der Bestand sein
Aktuell im Bau befindet sich die neue Fertigung für das Joint Venture, die Brembo SGL Carbon Ceramic Brakes GmbH (BSCCB). Ginge es nach der Automobilindustrie, könnte es mit dem 120-Millionen-Euro schweren Bauprojekt schneller vorangehen, sagte Miehling. Er unterstrich damit, wie groß die Nachfrage nach Carbon-Keramik-Bremsscheiben ist.
Das Modell der neuen Produktionsstätte zeigt nicht nur, dass der Neubau größer als der Bestand sein wird, sondern auch, dass die SGL mit Graphit drucken kann – denn das Modell ist aus dem bekannten SGL-Rohstoff entstanden. Und nicht nur bei diesem Ausstellungsstück sei der Graphit-Druck zum Einsatz gekommen, sagt Miehling: „Wenn man anfängt, damit zu spielen, kommen Ideen.“
Meitingen und die SGL rücken näher zusammen
Zum Schluss erinnerte er daran, dass die SGL und die Gemeinde zum Jahresende sogar noch näher zusammenrücken: Da das Meitinger Rathaus energetisch saniert wird, zieht die Verwaltung samt Bücherei in ein SGL-Bürogebäude.