Der Marktgemeinderat des Marktes Meitingen hat in seiner jüngsten Sitzung geschlossen zugestimmt, dass die Meitinger Gemeindehalle offiziell in Dr.-Max-Josef-Metzger-Halle umgenannt wird. Der Beschluss ging laut Mitteilung auf einen Antrag der SPD Meitingen hervor.
Die im Jahre 1936 in der Zeit des Nationalsozialismus erbaute Gemeindehalle diente zunächst als Versammlungsraum, war nach dem Krieg Flüchtlingslager und auch ein Kindergarten war dort zwischenzeitlich untergebracht. Mit der Umbenennung soll das Leben und Wirken von Dr. Max Josef Metzger für Frieden, christliche Werte, Menschenwürde und die Europäische Einheit gewürdigt werden. Insbesondere das Schicksal Metzgers als Verfolgter in der NS-Diktatur soll zu einer Auseinandersetzung mit der Nutzung der Halle in den 30er- und 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts anregen.
So hat sich Metzger in Meitingen engagiert
Weit über das kirchliche Wirken hinaus engagierte sich Dr. Metzger in Meitingen auch im weltlichen Bereich auf vielfältige Art und Weise. Die ambulante Pflege, heute durch die ökumenische Sozialstation umgesetzt, fußt beispielsweise in der Arbeit der Schwestern des Christkönigs-Instituts; die heutige Suchtberatung der Caritas steht in der Tradition der damaligen Trinkerheilanstalt; die erste öffentliche Bücherei war im Haus Maria Trost untergebracht; der erste Kindergarten wurde 1929 im Haus Sonnengarten eingerichtet. Dies sind soziale Leistungen, die erstmals Dr. Metzger mit seinen Schwestern initiierte und die laut Mitteilung heute in größerem Maßstab in der Kommune weitergeführt werden. (AZ)
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