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Max Josef Metzger: Weg zur Seligsprechung in Freiburg

Meitingen

Max Josef Metzger wird am Wochenende seliggesprochen

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    Ein Stolperstein erinnert in Meitingen an den von den Nazis ermordeten Dr. Max Josef Metzger.
    Ein Stolperstein erinnert in Meitingen an den von den Nazis ermordeten Dr. Max Josef Metzger. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Die Seligsprechung von Dr. Max Josef Metzger warf in Meitingen bereits am vergangenen Wochenende ihren Schatten voraus. Anstatt den Volkstrauertag am Sonntag, 17. November, zu zelebrieren, wurde die Gedenkfeier für Kriegstote während des Ersten Weltkriegs vorgezogen und fand bereits am vergangenen Sonntag statt. Am 17. November ist nämlich eine ganz andere und darüber hinaus einmalige Feier geplant: die Seligsprechung von Dr. Max Josef Metzger im Freiburger Münster.

    Die Pfarreiengemeinschaft Meitingen hat einen Bus organisiert, der bereits ausgebucht ist und 65 Gläubige nach Freiburg bringen wird. Interessierte, die nicht nach Baden-Württemberg fahren können, können den Festgottesdienst ab 9.30 Uhr live im Cineplex-Kino in Meitingen miterleben. Der Eintritt ist frei – eine Anmeldung bis Mittwoch, 13. November, ist jedoch im Pfarrbüro über die Nummer 08271-2341 oder per Mail an pg.meitingen@bistum-augsburg.de erforderlich. Am Freitag waren bereits 100 Plätze belegt; im Pfarrbüro war die Rede von 20 Restplätzen.

    Viele freuen sich über die Seligsprechung von Max Josef Metzger

    Annemarie Bäumler, Generalleiterin des Christkönigs-Instituts in Meitingen, wird in einer kleinen Gruppe am Samstag nach Freiburg reisen. Drei Christkönigsschwestern, die weder nach Freiburg reisen können noch an der Live-Übertragung im Kino teilnehmen können, bekommen die Möglichkeit, zu Hause die Übertragung am Fernseher mitzuerleben. Jahrelang haben sich die Schwestern gefragt, ob sie es erleben würden, dass Dr. Max Josef Metzger seliggesprochen wird. „Umso schöner ist es nun, dass es einige von uns live miterleben können“, verrät Annemarie Bäumler im Gespräch. Sie freut sich auch darüber, dass es seit der Coronapandemie technische Möglichkeiten gibt, diesen ganz besonderen Tag ebenfalls von daheim miterleben können.

    „Für mich ist diese Anerkennung des Martyriums der eigentliche, letztgültige Freispruch für Vater Paulus. Wir sind unendlich dankbar und freuen uns aus tiefstem Herzen.“ Mit diesen Worten informierte die Generalleiterin des Christkönigs-Institut bereits im April – rund um den 80. Todestag von Dr. Max Josef Metzger – darüber, dass der Seligsprechung von Dr. Max Josef Metzger, die schon im Jahr 2006 initiiert wurde, nun nichts mehr im Wege stehe. Diese Nachricht stammte aus der Erzdiözese Freiburg. Metzgers Heimatdiözese informierte darüber, dass das Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechung im Vatikan den Weg freigemacht habe für die baldige Seligsprechung von Dr. Max Josef Metzger, was bedeutete: Die Ermordung des aus Schopfheim (Baden-Württemberg) stammenden Priesters durch die Nationalsozialisten wurde als Märtyrertod anerkannt.

    Max Josef Metzger wurde 1944 hingerichtet

    Annemarie Bäumler reist mit Mitgliedern des Christkönigs-Instituts bereits am Samstag nach Freiburg. Vor Ort werden sie auf weitere Schwestern des Christkönigs-Instituts treffen, verrät sie. Auch Cormac O’Duffy, der amerikanisch-irische Komponist, der die Gefängnisgedichte von Dr. Max Josef Metzger vertont hat, die im Jahr 2019 vom Una-Sancta-Chor in Meitingen uraufgeführt wurden, wird nach Freiburg kommen, weiß Annemarie Bäumler. Die Generalleiterin des Christkönigs-Instituts in Meitingen freut sich sehr darüber, diese Rehabilitation, diesen „letzten Freispruch“ vor Ort live miterleben zu können und bezeichnet die Seligsprechung als Höhepunkt und größte Anerkennung des Wirkens von Dr. Metzger.

    Metzger wurde am 17. April 1944 in Brandenburg-Görden hingerichtet. Im Jahr 1943 wurde er wegen seiner pazifistischen Überzeugung vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt, heißt es in den Niederschriften aus dieser Zeit. Geprägt von der Zeit als Priester und Militärseelsorger im Ersten Weltkrieg trat Metzger für die ökumenische Friedensidee ein. Im Jahr 1919 gründete der die Missionsgesellschaft vom Weißen Kreuz, das heutige Christkönigs-Institut. Im Jahr 1928 übersiedelte die Zentrale der Christkönigsgesellschaft vom Weißen Kreuz vom österreichischen Graz nach Meitingen. Dort leitete Metzger die Geschicke im Johannesheim, das als Trinkerheilanstalt geführt wurde. Auch der erste Kindergarten im Ort, ein Altersheim, ein Verlag und eine Buchhandlung entstanden im Namen der Christkönigsgesellschaft in Meitingen.

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