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Meitingen: Gehäkelte Trostkumpels mit Herz für Sterbende und Schwerkranke

Meitingen

Gehäkelte Trostkumpels mit Herz für Sterbende und Schwerkranke

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    Johanna Göker übergibt beim Treffen mit den Vertreterinnen des Hospizdienstes Häkelfiguren. Annemarie Probst (Erste von links), Ulrike Müller (Zweite von links), Mandy Regis-Lebender (Erste von rechts) und Anita Witzenberger (Dritte von rechts) werden die Kummerkumpels in der Hospizbegleitung nutzen. Die Idee kam vom Sohn von Hildegard Hein (Zweite von rechts).
    Johanna Göker übergibt beim Treffen mit den Vertreterinnen des Hospizdienstes Häkelfiguren. Annemarie Probst (Erste von links), Ulrike Müller (Zweite von links), Mandy Regis-Lebender (Erste von rechts) und Anita Witzenberger (Dritte von rechts) werden die Kummerkumpels in der Hospizbegleitung nutzen. Die Idee kam vom Sohn von Hildegard Hein (Zweite von rechts). Foto: Steffi Brand

    Es ist eine kleine Häkelfigur, die Sterbende auf ihrem letzten Weg begleiten soll. Ein Willkommensgruß, der in eine Hand passt. Die Beinchen hängen am Körper, die Ärmchen umschlingen ein Herz. Bei Hospizbegleiterin Annemarie Probst ruft das eine Assoziation zur „Herzensangelegenheit“ hervor, wie sie ihr Ehrenamt bezeichnet. Ein Gesicht hat das kleine Püppchen nicht und über den Namen entpuppt sich ein reges Gespräch unter den Vertreterinnen des Hospizdienstes Meitingen Augsburg Land-Nord, Anita Witzenberger, Ulrike Müller,

    Gefertigt wurden die Häkelpüppchen unter dem Namen „Kummerkumpels“. So werden die Püppchen bezeichnet, die ursprünglich in Berlin entstanden sind. Ein Blick in den Tagesspiegel des Berliner Stadtteils Reinickendorf verrät: Im Caritas Hospiz Katharinenhaus Reinickendorf kamen die etwa acht Zentimeter großen Püppchen erstmals zum Einsatz. Dort erwarten sie jeden neuen Gast und grüßen vom Kopfkissen aus. Sie beruhigen, spenden Trost, können zur Aromatherapie eingesetzt werden und lassen sich fühlen und knautschen, heißt es in dem Bericht. Eben diesen Artikel hat der Sohn von Hildegard Hein, einer der strickbegeisterten Frauen aus der Strickeria, seiner Mutter geschickt. Der Vorschlag kam an, Hildegard Hein fertigte den ersten Prototypen der Kummerkumpels, „Häkelspezialistin“ Johanna Göker ließ weitere 14 Kummerkumpels entstehen, die sie nun den Vertreterinnen des Hospizdienstes Meitingen übergeben hat. 

    Häkelfiguren mit Herz fehlt noch der richtige Name

    Beim Anblick der Häkelfiguren mit Herz im Arm fielen den ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen ganz unterschiedlichen Namen ein. Anita Witzenberger könnte sich vorstellen, dass der Berliner Kummerkumpel in Meitingen zum „Trostkumpel“ wird. Auch Namen wie Herzerle, Druckerle, Knudderle oder Quetschie fielen beim Treffen des Hospizdienstes und der Strickeria. Ein Kosename mit „-le“ am Ende klinge sehr nach dem heimischen Dialekt, befand die Gruppe von Frauen. 

    Mandy Regis-Lebender, die Koordinatorin des Hospizdienstes, bezeichnete das Häkelpüppchen als Türöffner, als einen Willkommensgruß, als ein Geschenk und Anlass, ins Gespräch zu kommen. Zudem könne es zum Einsatz kommen, um die Sorgen und Nöte der Schwerstkranken und Sterbenden anzuhören und mit im Bett zu schlafen, denn die Häkelfigur ist weich und tut nicht weh, wenn man sich aus Versehen darauflegt. Johanna Göker, die die Figuren aus gespendeten Wollresten von der Wollstube Schmidt angefertigt hat, freute sich, dass ihre Werke so gut ankommen: „Es ist schön, für die, die gehen müssen, noch etwas Schönes gemacht zu haben.“ 

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