Gleich zweimal drehte sich die jüngste Meitinger Gemeinderatssitzung um das Thema "Fotovoltaik". Dabei befürworteten die Räte ein geplantes Projekt in Meitingen und sie gaben ihr O. k. mit Anmerkungen zu einem Vorhaben im benachbarten Kühlenthal.
Neuer Solarpark bei Meitingen
Zunächst ging es um den Bebauungsplan „Solarpark Breitle/Herdmähder“ in Erlingen und Herbertshofen. Es handelt sich um eine Fläche in unmittelbarer Nähe des Meitinger Wasserwerks, gelegen zwischen der Bahnlinie und der Bundesstraße 2.
Dort will eine Gesellschaft aus Nürnberg eine Freiflächen-Photovoltaikanlage errichten, was dem Markt Meitingen per Schreiben angezeigt wurde. Bürgermeister Michael Higl und Bauamtsleiter Thomas Dahlmann erläuterten weitere Einzelheiten zu dem Projekt wie die betreffenden Flurnummern.
Insgesamt soll die Anlage eine Fläche von 9,3 Hektar umfassen. Wie die Projektanten mitteilten, hätten sie mit den Grundstückseigentümern bereits langfristige Pachtverträge abgeschlossen. Und: Auf Wunsch des Gemeinderats ermögliche der Bauwerber den Meitinger Bürgern eine finanzielle Beteiligung in Form von sogenannten Nachrangdarlehen „zu attraktiven festen Zinsen“.
Ein Teilbereich der angefragten Fläche, direkt östlich an das Wasserwerk anschließend, befindet sich im Eigentum des Marktes Meitingen. Dort, so betonten Higl und Dahlmann, bestünde die Möglichkeit, gewonnene Elektrizität für den Betrieb des Wasserwerkes einzusetzen. Der Marktrat befürwortete einstimmig den Antrag auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans und den Aufstellungsbeschluss.
Auch bei Kühlenthal soll ein Solarpark entstehen
Anschließend hatte sich das Gremium zu befassen mit einem Projekt, genannt „Solarpark nördlich der Fertinger Straße“ der Gemeinde Kühlenthal. Dort, nördlich von Langenreichen, möchte ein Projektant eine etwa 3,5 Hektar große landwirtschaftliche Fläche mit Photovoltaik bebauen. Nach Darstellung von Bauamtsleiter Dahlmann sei Meitingen eigentlich von dem Vorhaben direkt nicht betroffen. Aber: Wie den vorgelegten Plänen zu entnehmen sei, solle, so Dahlmann, der Anschluss der Anlage an der Staatsstraße bei Langenreichen erfolgen.
Dafür würden Wege auf Meitinger Flur benötigt und vor allem würde eine Übergabestation im Bereich des geplanten Langenreichener Hochwasserschutzes erforderlich. Auf diese Konstellation solle der Projektant aus Kühlenthal frühzeitig hingewiesen werden, riet Dahlmann den Meitinger Gemeinderäten. Folge: Der Rat stellte sich dem Vorhaben auf dem Gebiet der Nachbargemeinde nicht in den Weg, beschloss aber, entsprechende Hinweise an seiner Stellungnahme anzubringen.
Photovoltaik im Landkreis Augsburg
Egal, ob kleine Anlage auf dem Dach und am Balkon oder großes Feld in der Landschaft: Die Fotovoltaik erlebt in den wieder einen regelrechten Boom. Aktuell liefern allein im Augsburger Land knapp 16.000 Anlagen Strom, Tendenz stark steigend. Zudem in der Diskussion beziehungsweise Planung ist eine Reihe von Windkraftanlagen. Hintergrund dieser Entwicklung sind die Strompreisentwicklung infolge des Ukrainekrieges sowie eine Reihe von Gesetzen der Bundesregierung, die den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen beschleunigen sollen.