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Meitingen: Bringt Minister Aiwanger Millionen zu SGL nach Meitingen mit?

Meitingen

Bringt Minister Aiwanger Millionen zu SGL nach Meitingen mit?

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    Wie prägend der SGL-Standort für Meitingen ist, verdeutlicht auch dieses Luftbild.
    Wie prägend der SGL-Standort für Meitingen ist, verdeutlicht auch dieses Luftbild. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Bringt der bayerische Wirtschaftsminister ein paar Millionen mit nach Meitingen? Hubert Aiwanger (Freie Wähler) besucht am kommenden Mittwoch die Marktgemeinde und ihren größten Arbeitgeber SGL. Das kündigt der Meitinger Landtagsabgeordnete Fabian Mehring an. Darüber, was Aiwanger dort konkret verkünden wird, schweigt Mehring sich indes noch aus, stellt aber in Aussicht: "Der Staatsminister kommt nicht mir leeren Händen und hat eine gute Nachricht für unsere Heimat im Gepäck." Dabei geht es um ein wichtiges Zukunftsprojekt für den größten Arbeitgeber Meitingens.

    Bekannt ist, dass SGL sich derzeit in einer Umbauphase befindet. Im Oktober hatte das Unternehmen den Abbau von weltweit 500 Stellen angekündigt, Meitingen war dabei mit 159 Stellen betroffen. Nach Protesten von Arbeitnehmern und Verhandlungen mit dem Betriebsrat verzichtete das Unternehmen zunächst bis Ende März auf betriebsbedingte Kündigungen. Betroffen vom Stellenabbau waren damals vor allem die Bereiche Service-Leistungen für den inzwischen geschlossenen Showa-Denko-Standort in Meitingen sowie Forschung und Entwicklung. Gleichzeitig setzte SGL in Meitingen auf ein neues Geschäftsfeld.

    Um dieses soll sich dem Vernehmen nach auch der Besuch des Ministers drehen. Aiwanger soll am Mittwochnachmittag eine Rede halten zur Übergabe des sogenannten Förderbescheids "IPCEI Batteriezelle." Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein ehrgeiziges Stück Industriepolitik.

    Drei Milliarden Euro für Batteriezellen aus Europa

    Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert mit knapp drei Milliarden Euro zwei Großprojekte zur Stärkung der innovativen und umweltfreundlichen Batteriezellenfertigung. Sie werden als sogenannte "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) realisiert und umfassen Einzelprojekte aus mehreren europäischen Mitgliedstaaten. Der Freistaat Bayern kofinanziert die Projekte an bayerischen Standorten.

    Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Zweiter von links) war schon vor zwei Jahren  nach Meitingen gekommen, um sich die beiden Seiten im Streit über die Erweiterungspläne des Stahlwerks anzuhören. Bei den Gesprächen mit dabei waren (von links) Michael Higl, Fabian Mehring und Johann Häusler.
    Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Zweiter von links) war schon vor zwei Jahren nach Meitingen gekommen, um sich die beiden Seiten im Streit über die Erweiterungspläne des Stahlwerks anzuhören. Bei den Gesprächen mit dabei waren (von links) Michael Higl, Fabian Mehring und Johann Häusler. Foto: Marcus Merk

    SGL Carbon hatte mit seiner Projektidee Erfolg und wird im Rahmen des IPCEI gefördert. Dessen Ziel: Deutschland und Europa sollen selbst wettbewerbsfähige und umweltschonende Batteriezellen entwickeln und bauen. Das gilt unter anderem als Schlüsseltechnologie für den erfolgreichen Bau von Elektroautos. Die SGL Carbon will laut Bundeswirtschaftsministerium mit der Entwicklung und Industrialisierung neuartiger Herstellungsprozesse und Recyclingkonzepte zu dem Projekt beitragen.

    Wirtschaftsminister besucht auch Blumenhändler in Meitingen

    Doch nicht nur die große Wirtschaftspolitik soll bei Aiwangers Besuch in Meitingen eine Rolle spielen. Er wird mit Mehring auch Halt beim kürzlich wiedereröffneten Meitinger Blumenhändler Baur machen, um sich bei Inhaberfamilie Haid und deren Mitarbeitern über ihren Neustart nach dem coronabedingten Lockdown zu informieren.

    Eigentlich wäre Bayerns Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident schon im vergangenen Jahr an den Lech gekommen. Im Zusammenhang mit der Schließung der Meitinger Produktionsstätte von Showa Denko hatte der FW-Spitzenpolitiker die Einladung von Mehring, dem parlamentarischen Geschäftsführer seiner Regierungsfraktion im Münchner Landtag, zu einem Austausch mit dem Management der SGL angenommen. Doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. (AZ/cf)

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