„100 Jahre TSV Meitingen. Millionen Erinnerungen. Ein Verein.“ In diesem Slogan, den sich der TSV Meitingen zum 100-Jährigen als Motto für das eigene Jubiläumsjahr gegeben hat, steckt ganz viel davon, was zum Festakt am Freitagabend im Foyer der Ballspielhalle zur Sprache kam. Auf der Bühne, am Rednerpult, in den Sitzreihen und an den Stehtischen, an denen geplauscht, gegessen und auf den „Runden“ angestoßen wurde, waren sie präsent – die Erinnerungen eines jeden Einzelnen, die summa summarum zu Millionen Erinnerungen werden können. Und wenn dies nicht schon zum Festakt passiert ist, dann über das Jahr hinweg, denn für ihr Jubiläumsjahr hat sich der Verein jede Menge Programm ausgedacht.
Erinnerungen zwischen Schuhen aus Holz und Tiktok
Dass die Erinnerungen an den TSV Meitingen über Generationen hinweg durchaus unterschiedlich ausfallen können, machten Stefan Schwarz und Magdalena Haas deutlich, als sie für einen Dialog ans Rednerpult traten. Der verbale Schlagabtausch brachte die Gäste zum Lachen, als scherzhafte Erinnerungen an „Fußballschuhe aus Holz“ kopfschüttelnd kommentiert wurden und Magdalena Haas erklärte, dass ein TSV-Gebäude ohne WLAN förmlich undenkbar wäre, schließlich können nur mithilfe des Internets die angesagtesten Hip-Hop-Choreographien eingeübt werden.
Stefan Schwarz, eines der TSV-Urgesteine, der die Geschichte des Vereins verkörperte, entgegnete, dass Tiktok wohl eher das Geräusch seiner Knie nach dem Aufstehen sei. Mit der Zukunftsvision einer Virtual-Reality-Halle, einem Hologramm-Training und einer Metaverse-Party auf der einen Seite und der Erinnerung an das Turnier der Ballspiele zum 75. Vereinsjubiläum auf der anderen Seite beschlossen sie den Ausflug in die alte und die neue Welt des TSV Meitingen und fassten quasi generationenübergreifend zusammen: „Der Sport verbindet. Und so lange es Leute gibt, die sich engagieren, bleibt das auch so.“

Zu diesem Tenor kamen auch die Akteure, die Torsten Vrazic, der als dritter Vorsitzender den Abend moderierte, Zug um Zug ans Rednerpult bat. Manuel Neuner, der erste Vorsitzende des TSV Meitingen, führte die Gäste in einem imaginären Zwiegespräch mit den Gründungsmitgliedern von anno dazumal durch die geschichtlichen Daten. Die ersten Fußballspieler des „Spiel- und Sportvereins Meitingen e.V.“, wie der Verein im Jahr 1925 noch hieß, kickten auf einer Wiese Richtung Langenreichen, auf einem Platz am Schlosspark und später in der Gregor-Probst-Straße.
Turnstunde im ehemaligen Meiter Café
Die Turnabteilung, die bereits 1928 gegründet wurde, veranstaltete ihre ersten Turnstunden im ehemaligen Café Wiedemann, das einigen vielleicht noch als Bäckerei Ketterle bekannt sein dürfte. Seit dem Jahr 1933 trägt der Verein den Namen „Turn- und Sportverein Meitingen“. Neuners geschichtlicher Abriss umfasste die verschiedenen Abteilungen, die gegründet wurden, und die sich hier und da auch wieder vom TSV verabschiedeten, um eigene sportliche Vereinswege einzuschlagen. Und auch die Lechauen samt Sportplatz und dem Schreckensjahr des Jahrhunderthochwassers thematisierte der Vorstand in seiner Ansprache, die weitere Erinnerungen bei den geladenen Gästen hervorriefen.
Kurze Grußworte der Politprominenz in Meitingen
Musik vom Jugendblasorchester unter Ulrich Lutter sowie TSV-Darbietungen der neu gegründeten Line-Dance-Gruppe und Hip-Hop-Auftritte, die das Foyer der Beats wegen zum Beben brachten und die Gäste zum Mitklatschen animierten, verleiteten auch die Politprominenz eher zu kurzen knackigen Grußworten. Auch sie blieben dem Motto des Abends – den Erinnerungen – treu.
Meitingens Erster Bürgermeister und Schirmherr Michael Higl erinnerte an das Kinderturnen und an das Fußballtraining, in dem Freud und Leid neben Konkurrenzkampf oft nah beieinander lagen. Landrat Martin Sailer freute sich vor allem darüber, dass beim TSV Meitingen alle Abteilungen „sichtbar“ werden.
Wie Neuner in seiner Rede erklärte, sind es aktuell neun Abteilungen und über 1800 Mitglieder. Landtagsabgeordneter Manuel Knoll betonte den Stellenwert des Sports in der Landespolitik. Und der bayerischen Digitalminister, Fabian Mehring, gab seine Erinnerungen zum TSV zum Besten, den er als „Leuchtturmverein“ bezeichnete. Dass im TSV Meitingen mehr als nur der Fußball im Mittelpunkt steht, liege an all jenen, die etwas für die Gesellschaft tun – und nicht vor einem Ehrenamt Reißaus nehmen.
Im Festjahr 2025 sind folgende Veranstaltungen geplant
14. Februar: Nachtskifahrt (Ski) 10. Mai: Danke-Mama-Tag 24. Mai: Jahrhundertturnier (Tennis) 28. bis 29. Juni: Jubiläumsfest 20. Juli: Biathlon (Leichtathletik) 26. bis 27. Juli: Beachturnier (Hand- und Volleyball) 2. August: Kindertag, Nightgolf (Jugend/Inklusion) 20. September: Basketball 18. Oktober: Tanzveranstaltung (Tanzen) 15. November: Abenteuerturnhalle (Jugend) 13. Dezember: Weihnachtsfeier am Rathaus
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