Trotz schlechtesten Wetters schaffte es das Gesangssextett Weihnachtsprojekt, die Meitinger Johannneskirche zu füllen. Die Liebhaber des klassischen Kunstliedes, changierend zwischen Johann Sebastian Bach und Johannes Eccard, Max Reger und Albin Freibott kamen voll auf ihre Kosten.
Sie starteten im Advent mit Stücken wie „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und „Maria durch ein Dornwald ging“, dem Klassiker dieser Vokalgruppe, und landeten bei der Krippe mit „Lieb Nachtigall, wach auf“ und „Oh Jesulein süß“. Das hört sich nach schwerer Kost an, doch das Sextett brachte es federleicht und beschwingt rüber.
Beim Publikum stellte sich die nötige Leichtigkeit zur Weihnacht ein. Es blieb auch Platz für sechsstimmig gesetzte Volkslieder wie das sehr beschwingte „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ oder das mitreißende „Zu Bethlehem überm Stall“. Die sechs Solisten Johanna Wech (Sopran 1), Ulrike Heindl (Sopran 2), Elisabeth Havelka (Alt), Stefan Löw-Dick (Tenor), Robert Baumann (Bass 1) und Thomas Havelka (Bass 2, Dirigent) waren stimmlich voll auf der Höhe. Ihr Zusammenklang, was Rhythmus, Timing und Intonation anging, war perfekt, obwohl es sich durchweg nicht um Gesangsprofis handelte.
Die anwesende Gemeinde durfte allein, im Wechsel und zusammen mit den Solisten singen, kongenial angeleitet und begleitet durch Elizabeth Havelka am Klavier. Bei „Tochter Zion“, oder „Stille Nacht, heilige Nacht“ war die Kirche voll Gesang, aber auch der Quempas „Den die Hirten lobten sehre“ klappte heuer das erste Mal so richtig – eine Zusammenstellung von zwei lateinischen Weihnachtsliedern samt Refrain. Es ging wahrlich der Quempas um – eine wunderbare Kooperation von Solisten und Publikum. Zurücklehnen konnte sich alle bei den Meditationen „Siehe, Dein König kommt zu Dir“ und „Der Himmel steht offen“ von Pfarrer Markus Maiwald. Nach der phänomenalen Zugabe „Maria durch ein Dornwald ging“ wurden alle mit einem Segen des Pfarrers in den frühen Abend entlassen. Der Erlös kommt dem neuen Kirchengemeindezentrum zugute. (AL)