Für die BG Leitershofen/Stadtbergen gehen Lindsey Hughey und Walter Gibler gemeinsam auf Korbjagd. Die beiden US-Amerikaner spielen für den Basketballverein in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B und wohnen sogar in einer Wohngemeinschaft in Neusäß. Wenn es aber darum geht, wer der nächste US-Präsident werden soll, sind sie sich uneinig.
Lindsey Hughey hofft auf einen Sieg des Demokraten Barack Obama. Seine Heimatstadt ist Dallas in Texas. Er wird an der US-Präsidentschaftswahl teilnehmen – per Briefwahl, wie er erzählt. „Ich glaube, Obama hat einige positive Veränderungen bewirkt.“ Seine Leistungen seien zwar klein, jedoch trotzdem gut für die USA. Hughey ist der Meinung, man solle Obama mehr Zeit geben, um größere Veränderungen zu bewirken.
Respekt für Romney, Zuneigung für Obama
Allgemein sei er eher aufseiten der Partei Obamas, so Hughey. „Ich bin als Demokrat aufgewachsen.“ Seiner Meinung nach tut diese mehr für Minderheiten. Für Obama sei außerdem Bildung für junge Leute von großer Bedeutung. Trotzdem hat Hughey auch vor Obamas Wahlkampfgegner, dem Republikaner Mitt Romney, Respekt. „Ich glaube, er ist ein guter Mensch. Ich glaube aber nicht, dass jetzt seine Zeit ist, Präsident zu sein.“
Das sieht Teamkollege Walter Gibler anders. Da er sich an der Schulter verletzt hat und derzeit nicht spielen kann, hat er viel Zeit, sich Gedanken über die Wahl am Dienstag zu machen. Auch er wird teilnehmen, allerdings wird er seine Stimme dem Republikaner Mitt Romney geben.
„Mir gefällt seine Idee, die Energieproduktion in den Staaten zu steigern.“ Laut Gibler sei es für die USA wichtig, bei den Energiepreisen unabhängig von anderen Staaten zu werden – vor allem vom Mittleren Osten. Dabei gehe es zum Beispiel darum, in Solarenergie zu investieren oder die Ölreserven aufzustocken.
Romneys Ruf in Deutschland spielt keine Rolle
Außerdem sei Romney seiner Meinung nach fähig, den Haushalt auszugleichen, ohne die Steuern zu erhöhen. Gibler rechnet sogar damit, dass einige Steuern gesenkt werden. „Romney ist ein erfolgreicher Geschäftsmann“, erzählt er. Deshalb wisse er, wie man die Ausgaben reduziert und einen ausgeglichenen Haushalt erreicht. Er habe Erfahrung, die Obama fehle.
Gibler erzählt, er wisse nicht viel über Romneys teils zweifelhaften Ruf in Deutschland. Er glaubt aber nicht, dass der Millionär die Wahl nur gewinnen will, um seine Macht zu steigern. Der 23-Jährige aus Cincinnati hofft, dass die Debatten zwischen Obama und Romney die Meinung vieler verändert haben. „Zumindest in den USA ist das der Fall.“