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Lösung für Gersthofer Firma Quantron gefunden

Insolvenz

Für Quantron gibt es eine Lösung

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    Für die Gersthofer Firma Quantron wurde eine Lösung im eigenen Haus gefunden.
    Für die Gersthofer Firma Quantron wurde eine Lösung im eigenen Haus gefunden. Foto: Ulrich Wagner (Archivbild)

    Am 1. Januar war das Insolvenzverfahren für die Firma Qantron eröffnet worden. Nun hat der Insolvenzverwalter des Unternehmens, Constantin Graf Salm-Hoogstraeten von der Restrukturierungskanzlei BBL, mitgeteilt, dass es eine Lösung gibt. Demnach übernimmt zum 1. April die Andreas Haller Holding GmbH alle relevanten Wirtschaftsgüter der Quantron AG sowie die verbliebene Kernmannschaft von 35 Mitarbeitenden im Rahmen einer übertragenden Sanierung. Laut Insolvenzverwalter hat der Gläubigerausschuss der Transaktion im Vorfeld zugestimmt.

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    Quantron ist Anbieter batterie-elektrischer und wasserstoff-elektrischer Lösungen für Nutzfahrzeuge. Das Start-up war 2019 aus einer Ausgründung der Firma Haller entstanden. Noch im August 2023 hatte das Unternehmen einen Auftragsbestand von 100 Millionen Euro gemeldet, besonders viele davon aus den USA. Zuletzt beschäftigte die Firma 100 Mitarbeitende. Doch Ende 2024 meldete Quantron Insolvenz an.

    Schnell zeichnete sich dann eine Lösung mit Quantron-Gründer Andreas Haller ab; bis die Investorengelder eintrafen, hatte die Andreas Haller Holding GmbH, eine Gesellschaft aus der Haller-Group, die notwendigen Mittel zur Betriebsfortführung bis Mitte Januar 2025 zur Verfügung gestellt.

    So geht es für die Gersthofer Firma Quantron jetzt weiter

    Seit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Januar 2025 war die Gersthofer Firma unter Obhut des Insolvenzverwalters fortgeführt worden. Seitdem suchte der Insolvenzverwalter mit seinem Team, bestehend aus Lena Verdenhalven, Georg Hüllen und BBL-Partner Steffen Schneider sowie den M- und A-Beratern von Raab und Kollegen nach einer Lösung. Eine ursprünglich vom Unternehmensgründer Haller angestrebte Insolvenzplan-Lösung, die den Erhalt des Rechtsträgers „Quantron AG“ ermöglicht hätte, erwies sich als nicht zeitnah umsetzbar.

    “Es ist erfreulich, dass wir nunmehr mit der Andreas Haller Holding GmbH eine kurzfristig umsetzbare Lösung zum Erhalt der innovativen Marke Quantron finden konnten, die unter den gegebenen Umständen auch die bestmögliche Gläubigerbefriedigung garantiert“, sagt der Insolvenzverwalter in einer Pressemitteilung.

    Auch die Käuferin habe sich intensiv auf die Übernahme des Geschäftsbetriebs vorbereitet. So ist es Andreas Haller nach eigenen Angaben gelungen, neue internationale Aufträge zu akquirieren, die jedoch nicht im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens hätten abgeschlossen werden können. Auch deshalb wurde nunmehr ein Asset Deal zum 1. April als schnelle Lösung umgesetzt. „Ich hoffe im Sinne der Beschäftigten, dass Herr Haller auf dieser Basis in der Lage sein wird, die neue Quantron dauerhaft zum Erfolg zu führen“, meint der Insolvenzverwalter. (AZ)

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    1 Kommentar
    Wolfgang Schwank

    Fassen wir zusammen: eine zunkunftsorientierte und trotzdem wirtschaftlich riskante Geschäftsidee wird ausgegründet und verselbstständigt, geht dann mit gut gefüllten auftragsbüchern pleite. Insolvenz wird angemeldet mit den Folgen: Entschuldung auf Kosten Dritter (Lieferanten, Personal, Arbeitsagentur), 65 Mitarabeiter verlieren Arbeitsplatz, 2 Kanzleien streichen üppige Honorare ein - und zum Schluß geht es verkleinert weiter wie bisher. Ein Hoch auf das Insolvenzrecht, zumindest aus Sicht der Gewinner, die an der Pleite letztendlich verdienten.

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