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Leitershofen: Leitershofer Schule bekommt eine Kletteranlage zum 60. Geburtstag

Leitershofen

Leitershofer Schule bekommt eine Kletteranlage zum 60. Geburtstag

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    Beim Anschnitt der Geburtstagstorte (von links): Die Erstklässler Matteo und Annika, Iris Kinzel (stellvertretende Schulleiterin), Eduard Oswald (Bundestagsvizepräsident und Bundesminister a.D.), Rektorin Renate Wipfler und Bürgermeister Paul Metz mit ABC-Schützin Sophia.
    Beim Anschnitt der Geburtstagstorte (von links): Die Erstklässler Matteo und Annika, Iris Kinzel (stellvertretende Schulleiterin), Eduard Oswald (Bundestagsvizepräsident und Bundesminister a.D.), Rektorin Renate Wipfler und Bürgermeister Paul Metz mit ABC-Schützin Sophia. Foto: Ingrid Strohmayr

    Dass so viele Gäste aus Politik und Kirche der Einladung zum 60-jährigen Bestehen des Schulhauses in Leitershofen gefolgt sind, freut Rektorin Renate Wipfler ganz besonders und macht sie auch ein wenig stolz. Auch die drei jüngsten Schüler Sophia, Matteo und Julian stellte die Rektorin vor, doch wer ist wohl der älteste Schüler der ehemaligen Volksschule

    Bei dem besonderen Gast handelte es sich um den früheren Vizepräsidenten des Bundestages, dem einstigen Bauminister und dem langjährigen Bundestagsabgeordneten, Eduard Oswald. „Mit dem damaligen Startschuss wurde die Infrastruktur unserer Gemeinde erheblich verbessert und ihre Attraktivität gesteigert", sagte Bürgermeister Paul Metz. Wichtig sei den damaligen Politikern um Bürgermeister Josef Mandl und den Planern Alois Strohmayr und Hubert Schmidtler gewesen, dass der Schulunterricht an zentraler Stelle in der Gemeinde stattfindet. "Der Standort unserer Schule drückt das nachhaltig und für alle sichtbar aus: die

    Mancher denkt mit gemischten Gefühlen an die Schulzeit zurück

    Jedem, der in der Leopold-Mozart-Grundschule die Schulbank gedrückt hat, ist diese wohl ganz besonders ans Herz gewachsen – wenn auch mancher vielleicht mit gemischten Gefühlen an die Schulzeit zurückdenken mag. So erinnerte der Bürgermeister an die Zeit der "Tatzen" im ersten Schuljahr oder gar an das lange Lineal mit dem es bei Ungehorsam einen Schlag aufs Hinterteil gab. „Wir hatten schon Respekt vor unserer Lehrerin, die montags stets wissen wollte, was am Wochenende daheim los war", erinnert sich Metz. Doch seine Meinung damals war: "Das geht sie gar nichts an." Auch das schmerzhafte Ziehen an den Koteletten einer weiteren Lehrerin hat Metz genauso wenig vergessen, wie den „geliebten“ Sportunterricht im Klassenzimmer oder das Basteln einer elektrischen Ampel mit einer Blechdose im Werkunterricht.

    Die Geschichte der Leitershofer Schule

    Bereits vor 300 Jahren wurde in Leitershofen in einer öffentlichen Schule unterrichtet, damals im Oberen Schloss, heute Kirchberg 3. Der Lehrer war gleichzeitig der Mesner. 1750 entstand das erste Schulhaus bei der St. Oswald-Kirche mit einem Klassenzimmer und einer Lehrerwohnung. Die Kinder besuchten im Winter die Schule, im Sommer mussten sie auf den Bauernhöfen der Eltern helfen.

    1901 entstand in der Nähe ein zweites Schulhaus. Mehr als 100 Kinder wurden in einer Klasse unterrichtet. Dann wurde die Teilung genehmigt. Während des 2. Weltkriegs blieb die Schule oft monatelang geschlossen. Die Lehrerin Annelies Beutler unterrichtete alle 130 Kinder, nacheinander zu unterschiedlichen Zeiten. Jedes Kind hatte nur zehn Stunden Unterricht. 1946 waren 200 Kinder, daher kam mit Robert Schindler en zweiter Lehrer dazu, wieder musste angebaut werden. Als der Anbau fertig war, wurden weitere Lehrkräfte eingestellt.

    1961 Grundsteinlegung der neuen Schule an der Leitershofer Straße. Im Schuljahr 1962/63 zogen Kinder und Lehrer in die neuen sechs Klassenzimmer ein. Im Schulhof wurde die große Kiefer gepflanzt. Schulleiter war Paul Friedrich.

    Als 1969 das 9. Schuljahr eingeführt wurde, kamen die älteren Kinder in die Stadtberger Hauptschule, die Leitershofer Schule war jetzt eine Schule für die Klassen 1 bis 4. Rektor war Hermann Göb. In jeder Klasse wurden 45 Kinder unterrichtet. Einige Jahre später wurde wieder angebaut, ein Musiksaal, die Bücherei, die Lerninsel und das Lehrmittelzimmer entstanden.

    2007 erhielt die Grundschule auf Initiative der damaligen Schulleiterin Monika Scherer den neuen Namen: Leopold-Mozart-Schule. 2017 war die Schule wieder zu klein, es entstand ein Neubau mit Mensa und Betreuungsräumen.

    Aktuell wird die Oswald-Merk-Halle, in der der Sportunterricht stattfindet, saniert und umgebaut. Im Schulgarten entsteht eine neue Kletteranlage, ein Geburtstagsgeschenk der Stadt Stadtbergen, des Elternbeirats und des Fördervereins. (inst)

    Eduard Oswald, von den Mitschülern kurz Edi gerufen, ist in der Riedstraße aufgewachsen. Er erinnert sich gerne an seine schöne, vor allem unbeschwerte Schulzeit in Leitershofen.: „Vor allem unser Heimweg dauerte immer ziemlich lange, wir trödelten und vergaßen dabei oft die Zeit", sagt er. Mit einigen Mitschülern stehe er immer noch in Kontakt“. Dem pflichtet Christa Niedermair, geborene Pfaffenzeller, bei. Sie wohnte damals in der Feldstraße, der heutigen Kornstraße. Auch sie zählt zu den „Heimwegtrödlern“, denn es gab ja nach der Schule einiges zu entdecken. „Wir spielten zusammen und hatten eine schöne Zeit trotz vieler Entbehrungen, da wir sehr bescheiden in unserem einfachen Viertel aufgewachsen sind, was uns auch für das spätere Leben prägte“.

    Lehrerknappheit und Stellenstreichungen bereiten Sorgen

    Den stabilen und tendenziell steigenden Schülerzahlen ist es zu verdanken, dass die Schule in Leitershofen nicht um ihre Existenz bangen muss. „Eher treibt uns die Sorge um, ob die Schulverwaltung diese Schule auch in Zukunft mit der erforderlichen Anzahl an Lehrkräften versorgen wird", so Metz. Immer wieder gebe es Signale über Lehrerknappheit und Stellenstreichungen. "Daran darf die gute schulische Versorgung in unserer Stadt nicht scheitern“, betonte der Bürgermeister und hofft, dass noch viele Schülergenerationen dort das finden, was sie für den Start ins Leben brauchen: "Eine gute Bildung, eine verantwortungsvolle Entwicklung ihrer Persönlichkeit und vor allem, dass die Freude am Lernen und am Zuwachs des Wissens nicht zu kurz kommen wird."

    Umrahmt wurde die Geburtstagsfeier von einem bunten Rahmenprogramm unter dem Motto „Schule früher – Schule heute“, das vom Erzählcafé mit Schülern des Gründungsjahrgangs bis hin zu Schrift und Schreiben mit Tafel und Griffel und eine Schulhaus-Rallye samt Musik und Party aus der damaligen Zeit reichte. Auch den „Räuber Hotzenplotz, der heuer auch den 60. feiert, würdigte eine Klasse. Doch für alle 255 Schulkinder in den zwölf Klassen gab es noch ein ganz besonderes Geschenk, das bald einsatzbereit ist: Eine neue Kletteranlage im Schulgarten, spendiert von der Stadt, Elternbeirat und dem Förderkreis. Für das leibliche Wohl sorgte der Elternbeirat mit Kaffee, Getränken und einem überdimensionalen Kuchenbuffet.

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