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Leitershofen: Die Kehrs aus Leitershofen kennen das Rezept für eine lange Ehe

Leitershofen

Die Kehrs aus Leitershofen kennen das Rezept für eine lange Ehe

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    Feierten jetzt ihre Diamantene Hochzeit: Barbara und Christoph Kehr aus Leitershofen.
    Feierten jetzt ihre Diamantene Hochzeit: Barbara und Christoph Kehr aus Leitershofen. Foto: Ingrid Strohmayr

    Das seltene Jubiläum der Diamantenen Hochzeit feierten am Gründonnerstag Barbara und Christoph Kehr. 60 Jahre sind die 81-Jährige und ihr gleichaltriger Ehemann nun verheiratet. Und zu den ersten Gratulanten zählten Stadtbergens Bürgermeister Paul Metz, der mit 2. Bürgermeister Michael Smischek dem Jubelpaar im Namen der Stadt ein Weinpräsent überreichte. "Eine solch lange Ehe ist ein beeindruckendes Vorbild für viele junge Ehepaare in unserer Stadt Stadtbergen“, sagte Metz. Einen Tipp für ein langes gemeinsames und vor allem harmonisches Leben hatte das Ehepaar natürlich parat.

    "Die Liebe, gegenseitige Achtung, Respekt und die Bereitschaft auch schwierige Situationen gemeinsam zu meistern, ist das Wichtigste", sagen sie. Beide seien zwar grundverschieden, aber trotzdem würde ihr Rezept funktionieren. "Es war wirklich die Liebe auf den ersten Blick“, resümiert Barbara Kehr, eine geborene Böhm, die in Karl-Marx-Stadt, dem heutige Chemnitz, geboren ist. Sie absolvierte ein Pädagogikstudium, um Kindergärtnerin zu werden. Ihr Ehemann Christoph studierte Lehramt in Auerbach im Vogtland. "Da schon damals Lehrermangel herrschte, wurde ich nach nur zwei Jahren Studium als Junglehrer in Chemnitz eingesetzt und konnte trotzdem extern weiter studieren“, erinnert er sich.

    Der hübsche Dorflehrer fiel ihr gleich auf

    Jedes Jahr wurde zu DDR-Zeiten am 12. Juni der "Tag des Lehrers und der Kindergärtnerin“ gefeiert, wie auch 1961. "Nach dem offiziellen Teil war zum Tanz eingeladen und mir fiel gleich der fast schüchtern wirkende Mann, der hübsche Dorflehrer auf“, sagt Barbara Kehr und lacht. Ihr sehnlicher Wunsch zum Tanzen aufgefordert zu werden, erfüllte sich. "Eine Hypnose, die bis heute wirkt“, gibt sie strahlend zu. Doch bereits im September wurde der junge Pädagoge zum Wehrdienst eingezogen und musste seine schwangere Freundin erst einmal allein lassen. Im Mai 1962 kam Tochter Anett zur Welt und das junge Elternpaar schloss 1963 den Bund fürs Leben. Elf Jahre später machte die zweite Tochter Suzanne das Glück perfekt. 

    1973 beschloss das Ehepaar, den alten Berufen "Ade“ zu sagen, um sich im Einzelhandel zu verwirklichen. Über die verschiedensten Stationen kehrte die ganze Familie kurz vor der Grenzöffnung von einer Besuchsreise nicht nach Chemnitz zurück. Über Umwege fand die junge Familie eine erste Bleibe in Mering, wo Barbara Kehr nach kurzer Einarbeitung Marktleiterin im Eurospar wurde. Während ihr Mann in München arbeitete, übernahm sie 1996 den Supermarkt in Leitershofen. 

    Nach 25 Jahren, immer unterstützt vom Ehemann, schloss sie im März aus Altergründen ihr Geschäft. "Anschließend ging es in den aktiven Unruhestand“, sagt sie. Sie kandidierte umgehend für den Seniorenbeirat, wurde prompt gewählt und engagiert sich im Seniorenheim Schlößle in der Cafeteria. Mittlerweile hat das Jubelpaar drei Enkelkinder und einen Urenkel. Gefeiert wird das Jubiläum allerdings mit einem Familienurlaub erst im Sommer in Nordzypern. 

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