Fast vier Jahrzehnte lang hat Bäckermeister Josef Klemm in Leitershofen seine Kundschaft mit frischen Backwaren versorgt. Doch diese Ära hat nun ein Ende. Der 71-Jährige schließt seine Backstube für immer. Doch die Bürgerinnen und Bürger aus
Nicht nur die Leitershofer schätzten das über die Stadtgrenzen hinaus beliebte König-Ludwig- oder Stadel-Brot, die knusprigen Klemm-Brezen, die Römerle oder Salzspitzle. Auch Torten, Kuchen und Kleingebäck aus dem Hause Klemm durften auf einer gescheit gedeckten Kaffeetafel nicht fehlen. Die leckeren Produkte und Spezialitäten aus Klemms Backstube wussten auch die Stadtberger Vereine, Kindergarten, Schule und Kirche zu schätzen.
Viele kennen den Bäcker Klemm von Kindheit an
Vermissen werden ihn aber auch die Kunden, die sich für ihre Feste oder Jubiläen stets zuverlässig mit ofenfrischen Waren beliefern ließen. Doch nachvollziehen können viele diesen Schritt dennoch. Denn Josef Klemm hat gute Gründe dafür, dass er nun am 31. Mai sein Geschäft für immer geschlossen hat. "Personalmangel machte mir zu schaffen und ich bin halt auch nicht mehr der Jüngste", sagt der 71-Jährige. Dennoch bedauert auch Michael Smischek, Stadtbergens Zweiter Bürgermeister diesen Schritt. "Mit der Bäckerei Klemm schließt eine langjährige Leitershofer Institution, die ich seit meiner Kindheit kenne und schätze", sagte er. Im Namen der Stadt dankte er am letzten Tag mit einem Weinpräsent dem scheidenden Geschäftsmann und wünschte ihm zum bevorstehenden Ruhestand "das Allerbeste".
Für seine freie Zeit hat Josef Klemm bereits einige Pläne und ist sich sicher, dass er seinen Ruhestand genießen wird. "Ich will mir ein Wohnmobil für den Urlaub anschaffen, endlich mal lange ausschlafen und vor allem viel Zeit mit den beiden Enkeln Henry und Lilly verbringen", verrät er. Die beiden freuen sich schon jetzt auf viele spannende Erlebnisse mit ihrem Opa. Klemms Kunden wünschen ihm ebenfalls viele schöne Momente im neuen Lebensabschnitt und sind erleichtert, dass ab Mitte Juni das Geschäft unter neuer Führung wieder öffnet.
Philipp Kraus hat mit vier Jahren sein erste Brot gebacken
Künftig wird es für die Kundschaft Produkte von der Bäckerei Kraus geben. Inhaber Philipp
So kommt das ausschließlich unbehandelte Mehl aus dem Schmutter- und Zusamtal. Auch Eier, Wurst und Käse werden von der heimischen Landwirtschaft bezogen. Aushängeschild in seinem Sortiment sind laut Kraus vor allem Brote und Backwaren aus Dinkelmehl. "Wir fertigen alles größtenteils in Handarbeit", sagt er. Wenn die ersten Kunden am 15. Juni den Laden betreten, werden sie zudem in vertraute Gesichter blicken. "Ich übernehme von meinem Vorgänger natürlich die gesamte Belegschaft", bestätigt der Bäckermeister. Auch die Öffnungszeiten bleiben gleich.
Qualitätseinbußen werden die Leitershofer ebenfalls nicht befürchten müssen. "Der Kraus ist schon ein Guter", sagt einer seiner vielen Stammkunden aus Gersthofen. Geschmacklich würden seine Brote und Backwaren mit zu den besten in der Region zählen. "Vor allem seine Brezen sind super", sagt der Gersthofer. Einzigartig ist vor allem Kraus' "Partybreze". Diese gibt es im XL-Format mit einer Größe von 65 mal 70 Zentimetern und wird vor allem gerne für die unterschiedlichsten Festivitäten geordert. Belegt ist sie mit verschiedenen Wurstsorten und Schnitzel von der Metzgerei Meier aus Augsburg, verschiedenen Käsesorten von der Landkäserei Reißler aus Nordendorf, und dem hausgemachten Paprikafrischkäse und frischem Räucherlachs.