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Langweid/Nordendorf/Wertingen: Schüler mussten draußen bleiben: AVV reagiert nach Klagen über überfüllte Busse

Langweid/Nordendorf/Wertingen

Schüler mussten draußen bleiben: AVV reagiert nach Klagen über überfüllte Busse

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    Härtetest für Bus, Busfahrer und Schüler: Einstieg in einen dann vermutlich überfüllten Schulbus. Dieses Symbolbild entstand nicht im Raum Augsburg.
    Härtetest für Bus, Busfahrer und Schüler: Einstieg in einen dann vermutlich überfüllten Schulbus. Dieses Symbolbild entstand nicht im Raum Augsburg. Foto: Uwe Hirt (Symbolbild)

    Nach Klagen über überfüllte Busse hat der Verkehrsverbund AVV reagiert. Das berichtet der Meitinger Landtagsabgeordnete Fabian Mehring (FW): "Auf der Linie zwischen Wertingen und Langweid, wo die Busse immer mittwochs und freitags besonders voll waren, wurde der bisherige Standardbus bereits durch einen Gelenkbus mit mehr Plätzen ersetzt. Das Gleiche soll zum Fahrplanwechsel ab 11. Dezember auch auf der Relation von Nordendorf nach

    Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte das eine Sprecherin des AVV. Die – Zitat – "punktuellen Überlastungen" seien dem Verkehrsverbund bereits über Rückmeldungen von Schulen, Eltern und Busunternehmen bekannt gewesen und hätten sich bei Fahrgastzählungen bestätigt. Darauf habe man reagiert. 

    Beschwerden über überfüllte Busse im Landkreis Augsburg

    Laut Mehring seien an ihn seit Beginn des neuen Schuljahres immer wieder Beschwerden herangetragen worden. Teilweise hätten Schüler demzufolge gar keinen Platz mehr in den Fahrzeugen gefunden, sodass sie an Haltestellen zurückgelassen werden mussten. Nicht selten müssten sie sich mit ihren Schulranzen regelrecht in die Fahrzeuge hineinquetschen und etwa auf der Treppe vor der Windschutzscheibe stehen, berichteten Schüler gegenüber Mehring.

    Auch auf anderen Linien im nördlichen Landkreis gab es Beschwerden. Dort aber haben die Ergebnisse von Zählungen laut AVV ein anderes Bild gezeichnet. Ein Beispiel: "So wurden uns die morgendlichen Kurse der Linie 410 von Thierhaupten nach Meitingen als überfüllt gemeldet – die Auswertung der automatischen Zählsystemen ergab eine Besetzung von maximal 47 Fahrgästen in einem der Solobusse, im anderen 36 mit ausgewiesenen 38 Sitz- und 63 Stehplätzen."

    Abgeordneter Fabian Mehring spricht von einem grundsätzlichen Problem

    Nach Ansicht des FW-Abgeorndeten Mehring spiegelt das ein grundsätzliches Problem wider, welches bei künftigen Ausschreibungen berücksichtigt werden müsse. "Bei der Bemessung der Kapazität von Linienfahrzeugen werden die Steh- und Sitzplätze addiert. Auf dem Papier finden dann hundert Personen in einem Standardbus und 140 Personen in einem Gelenkbus Platz. Weil jedes Kind seinen Schulranzen und einige Schüler auch Instrumente oder Sporttaschen dabei haben, sind diese Zahlen im Schülerverkehr aber natürlich unrealistisch. So kommt es, dass manche Verbindungen rechnerisch nicht überlastet sind, in der Realität aber sehr wohl."

    Das wollte die AVV-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion so nicht stehen lassen. Zwar seien die von Mehring genannten Zahlen im Grundsatz richtig, "jedoch planen wir die Fahrzeugkapazitäten auch nie mit der vom Hersteller genannten Maximalkapazität, sondern deutlich darunter. So rechnen wir bei einem Gelenkzug statt mit circa 150 bis 160 Fahrgästen mit einer Kapazität von insgesamt rund 115 Personen. 

    Helfen könnte nach Einschätzung des AVV, wenn die Schüler bei hochfrequentierten Fahrten ihre Rucksäcke vom Rücken nehmen oder die Sitze für andere freimachen und nicht für Schultaschen nutzen. Außerdem bestehe speziell bei Gelenkbussen oft das Problem, dass die Kinder nicht bis hinter das Gelenk durchgehen und sich die Fahrgäste im vorderen Bereich ballen.

    Es fehlt an Fahrerinnen und Fahrern für die Busse, teilt der AVV mit

    Hinzu kommt noch ein ganz anderes Problem – der Mangel an Busfahrerinnen und Busfahrern. Dieser werde sich in den nächsten Monaten und Jahren verschärfen, warnt die AVV-Sprecherin. "Die Fahrerinnen und Fahrer haben ein vergleichsweise hohes Durchschnittsalter. Absehbar werden sich mehr Mitarbeiter in den Ruhestand verabschieden, als Nachwuchskräfte zu finden sind." 

    Info: Eltern können sich mit Hinweisen auf Überfüllungen an die Schule oder an das AVV-Kundencenter wenden. Über https://www.avv-augsburg.de/fahrtauskunft/service/anregungen-kritik können Fahrgäste Missstände mitteilen. 

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