Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Langweid: Langweider zeigen seit zehn Jahren ein Herz für Bedürftige

Langweid

Langweider zeigen seit zehn Jahren ein Herz für Bedürftige

    • |
    Christine und Heinz Koutecky vom Verein Hilfe Conkret sind ein unschlagbares Team, wenn es um Hilfe für andere geht.
    Christine und Heinz Koutecky vom Verein Hilfe Conkret sind ein unschlagbares Team, wenn es um Hilfe für andere geht. Foto: Sonja Diller

    Am Josefstag, 19. März 2011, war die Vereinsgründung von Hilfe Conkret in Langweid. So ein zuverlässiger Handwerker, der gut für seine Familie gesorgt hat, ist für Christine Koutecky der ideale Patron für einen Verein, der, ohne lange zu fragen, hilft, wenn es nötig ist.

    Gemeinsam mit Ehemann Heinz und zuverlässigen Helfern sammelt die Langweiderin das, was bei den einen übrig ist und bei den anderen dringend gebraucht wird. Eine ganze Schuleinrichtung samt Chemielabor haben sie schon eingepackt und nach Osteuropa verschickt, eine Arztpraxis aus Nördlingen. Krankenhäuser in Ungarn sind froh über Krankenbetten und medizinisches Gerät, das in Deutschland aussortiert wird. Sechs bis acht Laster voller Hilfsgüter schickt der Verein in durchschnittlichen Jahren auf die Reise.

    Dabei müssen auch die Empfänger ihren Teil leisten. Mit einem Zuschuss zu den Transportkosten, bei der Erledigung von Zollformalitäten und der Bewältigung behördlicher Auflagen. "Nur im Miteinander ist Hilfe möglich, die niemanden überfordert und die geschätzt wird", weiß Christine Koutecky aus Erfahrung. Möbel und Kleidung, die im Materiallager in Langweid abgegeben werden, helfen Menschen aber nicht nur im Ausland, sondern auch daheim. In enger Zusammenarbeit mit der Familienhilfe Langweid wird aufgefangen, wo es auch in der Wohlstandsgesellschaft eng wird.

    Projekte bis am anderen Ende der Welt

    Mit der Gründung ihres Vereins schufen Christine und Heinz Koutecky den rechtlichen Rahmen für Projekte der Hilfe, die vor der eigenen Haustüre starten und inzwischen bis zum anderen Ende der Welt reichen. Wenn Christine Koutecky mal wieder voller Begeisterung die ganze Welt retten will, ist Heinz Koutecky der kühle Rechner, der seine Frau auf dem Boden der Tatsachen hält. Ein perfektes Team, finden beide. Rund 90.000 Euro gingen über die letzten zehn Jahre auf dem Spendenkonto des Vereins ein und wurden sofort in Hilfsprojekte investiert.

    Die Kinder aus Weißrussland, die mit ihren Tänzen begeistern, kennen viele. Die Besuche aus der Region um Tschernobyl, die noch immer unter den Folgen des Atomunfalls leidet, sind willkommene Abwechslung und Erholung für die Kinder und Jugendlichen. Fünfmal waren die jungen Leute schon in Langweid und Umgebung zu Besuch, ein sechstes Mal war geplant, musste aber wegen der Pandemie ausfallen. Herzerfrischend ist für Christine Koutecky die große Hilfsbereitschaft, die besonders im Corona-Jahr zu spüren war. Viel mehr als in anderen Jahren, nämlich rund 20.000 Euro, kamen an Spenden zusammen, die aber nicht lange auf dem Vereinskonto parken. Denn Unterstützung brauchen gerade jetzt viele. Von Kalabrien bis nach Peru gibt es Verbindungen, die Geldspenden für Lebensmittel zuverlässig zu den Ärmsten leiten, die im Lockdown ohne Verdienst sind.

    Persönliche Kontakte gehören zum wichtigen Netzwerk

    Persönliche Kontakte vor Ort bestehen seit Jahren und bilden ein tragfähiges Netzwerk des Helfens. So profitiert eine Zeltschule im Flüchtlingslager ebenso wie Kinder auf der vom Erdbeben getroffenen Insel Lombok in Indonesien. Ein warmes Essen für Zuversicht in düsteren Zeiten, ein Zuschuss für die Finanzierung einer Operation, die Leben retten kann. So ein Projekt treibt die beiden Vereinsvorstände gerade besonders um. Die zweijährige Wayan aus Indonesien braucht eine lebensrettende Herzoperation. Das kleine Mädchen mit dem angeborenen Herzfehler hat aufgrund der Erkrankung kürzlich einen Schlaganfall erlitten, der ihren linken Arm lähmt. Sie könnte sich davon erholen, wenn die Ursache der Behinderung beseitigt wird. Doch das ist teuer. Die dafür nötigen 10.000 Euro kann die Familie nicht aufbringen.

    Die zweijährige Wayan braucht eine Herzoperation, um groß zu werden.
    Die zweijährige Wayan braucht eine Herzoperation, um groß zu werden. Foto: Wayan Gere

    "Es wäre großartig, wenn wir im zehnten Vereinsjahr die 100.000 Euro an Spenden vollmachen könnten und mit den dazu fehlenden 10.000 Euro die Operation des kleinen Mädchens bezahlen könnten", ist Christine Koutecky voller Vertrauen in die Unterstützung von Familie und Freunden und all den Menschen, die den Verein immer bekannter machen und selbst spenden. Ganz wichtig ist ihr vor allem die Hilfe von ganz oben. "Der liebe Gott wird es schon richten", ist ihre Einstellung, wenn mal wieder viele Hilfsanfragen eintrudeln. Bisher hat das auch immer geklappt, bestätigt die Erfolgsgeschichte des Vereins, der unter www.hilfe-conkret.de über seine Arbeit informiert.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden