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Landkreis Augsburg: Zusammen gegen die Hochwasserschäden: Drei Gemeinden gründen Hilfsfonds

Landkreis Augsburg

Zusammen gegen die Hochwasserschäden: Drei Gemeinden gründen Hilfsfonds

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    Die Bürgermeister (von links) von Altenmünster Florian Mair, Dinkelscherben Edgar Kalb und Zusmarshausen Bernhard Uhl haben drei Hilfsfonds für Hochwasseropfer gegründet und jeweils 1000 Euro aus dem eigenen Geldbeutel obendrauf gelegt.
    Die Bürgermeister (von links) von Altenmünster Florian Mair, Dinkelscherben Edgar Kalb und Zusmarshausen Bernhard Uhl haben drei Hilfsfonds für Hochwasseropfer gegründet und jeweils 1000 Euro aus dem eigenen Geldbeutel obendrauf gelegt. Foto: Andreas Lode

    Knapp eine Woche nach der Hochwasserkatastrophe sind die Straßen in Dinkelscherben wieder frei. Jetzt zeigt sich, welche Schäden die Wassermassen in der Marktgemeinde hinterlassen haben. Bürgermeister Edgar Kalb schätzt, dass sie im Bereich zwischen zehn und 50 Millionen Euro liegen dürften. Genaue Zahlen gibt es bisher nicht. Auch in Zusmarshausen und Altenmünster ist noch unklar, wie viel Geld es kosten wird, alles wieder in Ordnung zu bringen. Um die größte Not zu lindern, haben die drei Gemeinden jetzt Hilfsfonds gegründet. Es geht darum, schnell und unbürokratisch zu helfen.

    Hochwasser-Spendenaktion

    Dinkelscherben, Altenmünster und Zusmarshausen haben Spendenfonds ins Leben gerufen, um den Menschen, die vom Hochwasser betroffen sind, finanziell zu helfen. Unter dem Verwendungszweck "Spende Hochwasser" sind Spenden bei verschiedenen Banken und Geldinstituten möglich. Die Gemeinden geben das Geld jeweils an ihre Bewohner weiter. 

    Spenden-Aktion Dinkelscherben:

    • Sparkasse Schwaben-Bodensee: IBAN DE88 7315 0000 0380 2502 33
    • Raiffeisenbank Augsburger Land West eG: IBAN DE12 7206 9274 0003 2041 38
    • Bankhaus Hafner: IBAN DE33 7203 0227 2010 2350 06
    • PayPal kasse@dinkelscherben.de

    Spenden-Aktion Zusmarshausen: Sparkasse Schwaben-Bodensee: IBAN DE07 7315 0000 0000 1004 46

    Spenden-Aktion Altenmünster: Raiba Augsburger-Land West eG: DE07 7206 9274 0002 5002 99

    Kartei der Not: Auch das Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen sammelt Spenden für die vom Hochwasser Betroffenen. Mehr dazu unter www.kartei-der-not.de

    Um den Betroffenen rasch finanziell unter die Arme greifen zu können, haben die drei Gemeinden jeweils eigene Hilfsfonds für ihre Bürger gegründet. Wie der Zusmarshauser Bürgermeister Bernhard Uhl erklärt, seien jeweils 50.000 Euro aus den Gemeindehaushalten in diese Fonds geflossen. Die Bürgermeister hätten weitere 1000 Euro aus ihrer privaten Tasche obendrauf gelegt. Wer Geld für die Fonds spenden will, kann dies ebenfalls tun. Vom Hochwasser Betroffene können sich in ihrem Rathaus in Dinkelscherben, Zusmarshausen und Altenmünster melden und 2500 Euro bekommen. "Wir wollen da jetzt nicht lange überprüfen", sagt Bernhard Uhl, der zustimmendes Nicken der anderen beiden Bürgermeister erntet. Wie Florian Mair berichtet, werde in Altenmünster bereits mit der Auszahlung begonnen. 

    Viele Keller im Landkreis werden nun wieder zum Rohbau

    Die Bürgermeister gehen davon aus, dass jeder vom Hochwasser betroffene Haushalt im Durchschnitt etwa 100.000 Euro benötigen dürfte. Edgar Kalb rechnet vor, welcher Aufwand in vielen Häusern allein für die Sanierung überfluteter Kellerräume betrieben werden muss: So seien nicht nur die Elektrogeräte im Keller zu ersetzen, oft sei die ganze Heizungsanlage kaputt, Wände müssten teils neu verputzt werden und der Estrich sei auch in vielen Fällen beschädigt. Die Keller würden erst mal zum Rohbau. 

    In Dinkelscherben wurden außerdem an die 200 Gärten von ölhaltigen Wassermassen überspült. Hier müsse wahrscheinlich der Boden ausgetauscht werden, wie der Bürgermeister berichtet. Den ölhaltigen Boden zu entsorgen, dürfte ebenfalls eine kostspielige Angelegenheit sein, sagt Edgar Kalb. Der Bürgermeister von Altenmünster, Florian Mair, hat ähnliche Probleme zu lösen. Er habe wegen des Bodenaustauschs in Altenmünster schon Anfragen von Bürgern bekommen, erklärt er. Zur Stunde sei noch unklar, wer darüber entscheidet, wie und ob der Boden abgetragen werden muss. 

    In Altenmünster ist ein Teil der Sandsäcke wieder zurück. Alle hoffen, dass diese so schnell nicht mehr benötigt werden.
    In Altenmünster ist ein Teil der Sandsäcke wieder zurück. Alle hoffen, dass diese so schnell nicht mehr benötigt werden. Foto: Josef Thiergärtner

    In Dinkelscherben ist die Feuerwehr am Donnerstag weiter mit Blaulicht unterwegs. Auch die Helfer und Helferinnen vom Bayerischen Roten Kreuz sind weiter im Einsatz. Ab dem heutigen Freitag werden die Rotkreuzler der Bereitschaft Zusmarshausen-Dinkelscherben von Tür zu Tür gehen, um im Namen der Marktgemeinde Spenden für die vom Hochwasser betroffenen Bewohner zu sammeln. 

    Auch die Kartei der Not, das Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen, hat eine pauschale Soforthilfe für Menschen eingerichtet, die vom Hochwasser betroffen sind. Sie können zwischen 2000 und 5000 Euro erhalten. Soforthilfeanträge können auf der Homepage der Kartei der Not gestellt werden, liegen aber auch in vielen Rathäusern bereit. Über die Homepage geht es zudem zur Spendensammlung der Kartei der Not. 

    Im Industriegebiet in der Ferrumstraße können Hochwassergeschädigte ihren Müll abgeben, der Müllberg ist inzwischen etwa 100 Meter lang.
    Im Industriegebiet in der Ferrumstraße können Hochwassergeschädigte ihren Müll abgeben, der Müllberg ist inzwischen etwa 100 Meter lang. Foto: Andreas Lode

    Unterdessen wächst der Berg an Müll und kaputten Elektrogeräten auf dem Sammelplatz in der Ferrumstraße in Dinkelscherben weiter. Die ersten 20 Container sind laut Edgar Kalb schon voll, bis Ende nächster Woche werden es wohl an die 100 Container sein.

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